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RegionalligaBayern: Rain am Lech statt Real Madrid

RegionalligaBayern

Rain am Lech statt Real Madrid

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    Daniel Wein (links) und Patrick Weihrauch gehören zu den hoffnungsvollen Talenten im Kader des FC Bayern München II. Während einige ihrer bisherigen Teamkollegen bereits vermehrt bei den Profis zum Einsatz kommen, könnte dieses Duo heute Abend beim Regionalligaspiel in Rain auflaufen.
    Daniel Wein (links) und Patrick Weihrauch gehören zu den hoffnungsvollen Talenten im Kader des FC Bayern München II. Während einige ihrer bisherigen Teamkollegen bereits vermehrt bei den Profis zum Einsatz kommen, könnte dieses Duo heute Abend beim Regionalligaspiel in Rain auflaufen. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Auch wenn sie nicht zum Einsatz gekommen sind, dürfte der Mittwochabend für Leopold Zingerle, Lukas Raeder und Mitchell Weiser etwas Besonderes gewesen sein: Real Madrid gegen den FC Bayern München, Halbfinale der Champions League, Santiago Bernabéu, 80000 Zuschauer. Die drei Nachwuchsspieler standen im Kader des deutschen Meisters, größtenteils liefen sie in dieser Saison aber in dessen zweiter Mannschaft in der Regionalliga Bayern auf. Diese gastiert heute Abend beim TSV Rain, Anpfiff im Georg-Weber-Stadion ist um 18.15 Uhr.

    Trainiert werden die „kleinen Bayern“ von dem 44-jährigen Niederländer Erik ten Hag, der vor der aktuellen Spielzeit Mehmet Scholl beerbt hatte. „Das Ergebnis ist nicht optimal, aber es lässt noch alle Chancen offen für das Finale. Wir alle beim FC Bayern freuen uns schon sehr auf das Rückspiel am Dienstag in der Allianz Arena und auf einen hoffentlich großen Fußballabend“, kommentiert er im Gespräch mit der DZ das 0:1 der Profis in Madrid. Dass ten Hag einige seiner Spieler für die erste Mannschaft abstellen muss, gehört für ihn zum Alltag. „Das ist ganz einfach. Pep Guardiola sagt, welche Spieler er benötigt und dann sind sie bei ihm dabei. Das ist fast vor jedem Spiel so – gerade dann, wenn es bei den Profis Verletzte gibt“, erklärt ten Hag das Prozedere.

    Guardiola baut zudem verstärkt Nachwuchsspieler in sein Team ein seit er Ende März, beim vorzeitigen Gewinn der Meisterschaft, erklärt hatte: „Die Bundesliga ist für uns vorbei.“ So standen etwa beim 0:1 in Augsburg die Youngsters Weiser, Ylli Salahi und Pierre-Emile Hojbjerg in der Startelf. Dass möglichst viele Talente den Sprung nach oben schaffen, ist laut ten Hag das primäre Ziel der zweiten Mannschaft. „Und wenn man sich den Kader unserer ersten Mannschaft anschaut, hat das in den letzten Jahren ganz gut geklappt.“ Gleichzeitig will man beim FCB immer auch sportlichen Erfolg – im Falle der Truppe ten Hag wäre dies die Regionalliga-Meisterschaft und der Aufstieg in die Dritte Liga. „Weil wir dort unsere Talente noch besser fördern und fordern können.“

    Die Münchner befinden sich dabei auf einem guten Weg, liegen sie doch bei einer absolvierten Begegnung weniger drei Punkte vor Illertissen an der Tabellenspitze. Auf dem Papier ist das Gastspiel beim Schlusslicht Rain also reine Formsache. Dennoch erwartet ten Hag „ein schwieriges Spiel für uns“. Rain sei sicherlich besser, als es der Tabellenstand aussagt, so der Niederländer. „Sie werden alles versuchen, um uns auf dem Platz das Leben schwer zu machen und für sich ein gutes Ergebnis herauszuholen.“

    Auf die Frage nach seinem Personal für die heutige Partie wollte der Bayern-Coach nicht allzu konkret werden. „Ich gehe momentan davon aus, dass wir wieder ein paar Spieler zu den Profis abstellen werden und auf den Kader vertrauen, mit dem wir die letzten Spiele erfolgreich waren.“ Kicker wie Hojbjerg und Weiser dürften also fehlen. Doch das Reservoir an Riesentalenten scheint beinahe unerschöpflich. So kamen beim vergangenen Regionalligaspiel gegen Schweinfurt etwa Patrick Weihrauch, Daniel Wein (beide frühere U19-Nationalspieler), Benno Schmitz (aktueller U20-Nationalspieler) oder Kevin Friesenbichler (im November noch für die U21 Österreichs am Ball) – um nur einige Auswahlkicker des FCB II zu nennen – zum Einsatz. Sie alle träumen davon, auch einmal in der Champions League aufzulaufen, gegen Real Madrid oder Manchester United. Das Sprungbrett dafür heißt Regionalliga – und damit Seligenporten, Schalding-Heining oder eben Rain. Der TSV wird sich im Sommer aus der vierthöchsten deutschen Fußballliga verabschieden, seit einer Woche steht der Abstieg in die Bayernliga fest. Dieser sei aber in den vergangenen Tagen kein großes Thema gewesen, weder in der Mannschaft, noch für ihn, sagt Rains Trainer Stefan Tutschka. „Schon als ich hier angefangen habe, war abzusehen, dass der Klassenerhalt superschwer wird.“

    Für Tutschka ist es nach 2011 (Abstieg mit dem FC Affing in die Bezirksoberliga) das zweite Mal, dass er mit seiner Mannschaft eine Klasse nach unten rutscht. „Schön ist das nicht“, drückt er sich diplomatisch aus. Dass es nun sportlich um nichts mehr geht, sei keine einfache Situation. „Aber man spielt noch immer für den Verein und die persönliche Ehre“, sagt Tutschka im Hinblick auf die fünf verbleibenden Partien. Für heute aber, so ist er sich sicher, muss er keinen seiner Spieler extra motivieren.

    „Bayern kommt als Tabellenführer zu uns. Da will sich jeder von uns beweisen.“ Allerdings kann er im „Saisonhöhepunkt“ nicht jedem seiner Akteure Einsatzzeit verschaffen. Wen von Beginn an bringen, wen einwechseln, wen ganz draußen lassen? „Das ist eine schwierige Kiste“, sagt Tutschka, der sich daher gestern in Sachen Aufstellung noch nicht ganz sicher war – genau wie sein Gegenüber Erik ten Hag.

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