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Rain: Schritt für Schritt zum großen Ziel

Rain

Schritt für Schritt zum großen Ziel

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    Rains Trainer Alexander Käs, seit wenigen Wochen Inhaber der A-Lizenz, liegt mit dem Bezirksliga-Team des TSV Rain zur Winterpause auf dem dritten Platz.
    Rains Trainer Alexander Käs, seit wenigen Wochen Inhaber der A-Lizenz, liegt mit dem Bezirksliga-Team des TSV Rain zur Winterpause auf dem dritten Platz. Foto: Izsó

    Sie ist seit einigen Jahren in der Fußball-Bundesliga in aller Munde: die junge Trainer-Generation. Was einst mit Jürgen Klopp bei Borussia Dortmund begann, findet in dieser Saison mit Julian Nagelsmann (30, TSG Hoffenheim), Domenico Tedesco (32, Schalke 04), Hannes Wolf (36, VfB Stuttgart), Florian Kohfeldt (35, Werder Bremen), Sandro Schwarz (39, FSV Mainz) oder Manuel Baum (38, FC Augsburg) seine Fortsetzung.

    Alexander Käs in diese elitäre Auflistung einzureihen, wäre zum jetzigen Zeitpunkt freilich (noch) zu vermessen. Allerdings: In die Kategorie „Jung, aufstrebend, talentiert und ambitioniert“ kann man den Burgheimer bedenkenlos einordnen. Mit seinen gerade 24 Jahren trainiert Käs nicht nur in der zweiten Saison die Bezirksliga-Mannschaft des TSV Rain 2. Vielmehr gelang ihm vor rund sechs Wochen ein Kunststück, das in seinem Alter zweifelsohne eine absolute Rarität im Fußball-Bereich darstellt: der Erwerb der Trainer-A-Lizenz. Ein Gütesiegel, mit dem Käs sämtliche Jugend-Mannschaften bis hinauf zur Bundesliga sowie Senioren-Teams bis einschließlich Regionalliga trainieren dürfte. „Natürlich erfüllt mich das Ganze schon mit einer gewissen Portion Stolz“, berichtet Käs. „Ich habe lange darauf hingearbeitet und viel Zeit investiert. Wenn man dann die Urkunde überreicht bekommt, ist das sicherlich ein ganz besonderes Gefühl.“

    2012 machte er die B-Lizenz

    Was auf den ersten Blick schier unglaublich wirkt, ist beim genaueren Hinsehen – was den Menschen und Trainer Alexander Käs betrifft – eigentlich nur die logische Konsequenz der vergangenen Jahre. Nachdem der Burgheimer 2012 die Prüfung zur heutigen B-Lizenz erfolgreich ablegte, stieg er zur Saison 2013/2014 ins Trainer-Geschäft ein. Zunächst assistierte er bei der U-15-Bezirksoberliga-Jugend der JFG Neuburg seinem „Chef“ Matthias Schiele, ehe er in den beiden darauffolgenden Spielzeiten – ebenfalls bei der JFG Neuburg – mit der U14 (Kreisliga) und U15 (Bezirksoberliga) seine ersten Mannschaften hauptverantwortlich übernahm. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war Käs in Sachen Trainer-Tätigkeit endgültig auf den Geschmack gekommen. Die logische Konsequenz: Im Jahr 2015 war er Inhaber der sogenannten DFB-Elite-Jugendlizenz und wurde zugleich als DFB-Stützpunkttrainer in Rain berufen.

    Ein Aufstieg, der vor allem einem Mann nicht verborgen blieb: Günther Reichherzer. Der damalige Sportliche Leiter des TSV unterbreitete dem seinerzeit 23-jährigen Käs das Angebot, die Rainer Bezirksliga-Truppe zur Saison 2016/2017 als Cheftrainer zu übernehmen. Nach kurzer Bedenkzeit sagte dieser zu. Etwaige Bedenken, der Sprung in den Senioren-Bereich angesichts seines jungen Alters, wischte Käs indes ziemlich schnell beiseite. „Der große Vorteil war, dass ich viele Jungs bereits kannte, da ich mit ihnen bis vor rund einem Jahr noch selbst zusammengespielt hatte. Zudem war das Durchschnittsalter dieses Teams ebenfalls extrem jung“, erklärt Käs und fügt hinzu: „Aus diesem Blickwinkel heraus war es für mich der perfekte Einstieg in den Herren-Bereich.“

    Eine Krise zum Start

    Dabei machte der Übungsleiter gleich zu Beginn seiner neuen Aufgabe eine Erfahrung, die er heute als „ungemein wichtig und lehrreich für meine weitere Trainer-Tätigkeit“ bezeichnet: der Umgang mit einer sportlichen Krise. „Wir haben aus den ersten sieben Spielen lediglich vier Punkte geholt. Das zu verarbeiten, war zunächst nicht ganz einfach“, so Käs. Im Nachhinein habe jedoch exakt diese schwierige Situation dazu geführt, „dass die Mannschaft und ich noch mehr zusammengewachsen sind. Wir haben danach eine richtig gute Runde absolviert und sind am Ende sogar noch Fünfter geworden“.

    Zufrieden geben wollte sich Käs, der auch in dieser Saison die „Zweite“ des TSV Rain erfolgreich betreut – zur Winterpause rangiert man auf einem starken dritten Rang – mit dem alleinigen Sprung in den Senioren-Bereich beziehungsweise in die Bezirksliga freilich nicht. Vielmehr nahm er im Herbst dieses Jahres ein Ziel in Angriff, das er seit Beginn seiner Trainer-Tätigkeit stets im Blick hatte: den Erwerb der A-Lizenz. Oberhalb derer gibt es nur mehr den „Fußballlehrer“.

    Jüngster Teilnehmer im

    Nachdem Käs für den Lehrgang in der Sportschule Hennef als jüngster Teilnehmer zugelassen wurde, drückte er gemeinsam mit den Ex-Profis Christian Eichner (ehemals Karlsruhe, Köln) und Kai Herdling (Hoffenheim) sowie den aktuellen Co-Trainern Admir Hamzagic (Hertha BSC) und Carsten Rump (Bielefeld) zu den Themen Mannschaftstaktik, Sporternährung und Sportpsychologie zweieinhalb Wochen die Schulbank. Die Prüfung, die in drei Blöcke unterteilt ist, erfolgte in den letzten drei Tagen. Während der erste Block (Eigenkönnen, mündliche und schriftliche Prüfung) 50 Prozent der Gesamtnote ausmachte, waren es beim zweiten mit der Lehrprobe (ausgearbeitetes Training zu einem bestimmten Thema) 40 Prozent. Die fehlenden zehn Prozent machten schließlich die Nachbesprechung der Lehrprobe aus. Allesamt Hürden, die Käs mit Bravour übersprang und dementsprechend seine Urkunde ausgehändigt bekam.

    „Über eine derartige Qualifikation zu verfügen, ist immer gut. Darüber hinaus konnte ich in den Lehrgängen auch viele Inhalte wie beispielsweise Taktik mitnehmen, von denen ich heute definitiv profitiere“, sagt Käs. Auch wenn er in Sachen Karriere nach wie vor „einen Schritt nach dem anderen“ machen möchte, so ist seine Wunschvorstellung klar: „Wenn man derart viel Zeit aufwendet und bereits an einem bestimmten Punkt angekommen ist, möchte man natürlich gerne einmal bei einem Verein hauptamtlich als Trainer arbeiten. Das ist kein großes Geheimnis“, verrät Käs. Momentan sieht sich der 24-Jährige allerdings beim TSV Rain bestens aufgehoben. „Ich trainiere derzeit eine tolle Truppe, die super mitzieht und bei der auch eine Entwicklung zu erkennen ist. Von dem her macht mir die Arbeit mit den Jungs sehr viel Spaß“, schwärmt Käs, der sich eine weitere Zusammenarbeit über diese Saison hinaus „absolut vorstellen“ könnte: „Wir werden uns in der Winterpause zusammensetzen und über die Zukunft sprechen.“

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