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Otting: Fanklub-Chef Witt glaubt an den Titel des FC Bayern

Otting

Fanklub-Chef Witt glaubt an den Titel des FC Bayern

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    Ausgelassen jubelten Torschützen Franck Ribery (Nummer sieben) und seine Teamkollegen vom FC Bayern München über das Siegtor gegen RB Leipzig. Fanklub-Vorsitzender Erhard Witt sagt dazu: „Ich habe mich über den Treffer fast mehr gefreut, als über so manche Meisterschaft.“
    Ausgelassen jubelten Torschützen Franck Ribery (Nummer sieben) und seine Teamkollegen vom FC Bayern München über das Siegtor gegen RB Leipzig. Fanklub-Vorsitzender Erhard Witt sagt dazu: „Ich habe mich über den Treffer fast mehr gefreut, als über so manche Meisterschaft.“ Foto: Tobias Hase/dpa

    Ein zähes Ringen war das Mittwochabendspiel zwischen dem FC Bayern München und RB Leipzig. Haben Sie damit gerechnet?

    Erhard Witt: Das Spiel habe ich so erlebt, wie ich es mir vorher schon gedacht habe. Leipzig ging voll drauf und ließ die Bayern nicht ins Spiel kommen. Zum Glück hat Bayern seine Chance kurz vor Schluss noch zum Tor genutzt. Joshua Kimmich hätte den Kopfball aber reinmachen müssen. Generell gab es ja nicht viele Chancen auf beiden Seiten.

    Die Hinrunde der Fußball-Bundesliga endet an diesem Wochenende, die Bayern spielen gegen Frankfurt, während Dortmund im Spitzenspiel auf Verfolger Gladbach trifft. Dass die Bayern nun nur auf Rang drei stehen, hatten wohl nicht viele Fans erwartet. Wie beurteilen Sie die ereignisreiche Hinrunde der Münchner?

    Witt: Es ging wirklich rauf und runter. Anfangs hat ja alles wunderbar geklappt. Dann muss es meiner Meinung nach irgendeinen Bruch zwischen Trainer Nico Kovac und einigen Spielern gegeben haben. Erst nach dem Donnerwetter, als Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge nach dem Remis gegen Düsseldorf in die Kabine kamen, lief es wieder besser. Nach dem 1:0 gegen Leipzig haben sich alle Spieler miteinander gefreut, auch Manuel Neuer hinten im Tor. Daran sieht man, sie sind wieder im Takt.

    Das klingt nicht danach, als ob Niko Kovac Ihr Wunschkandidat für den Trainerposten war.

    Witt: Das war er nicht, mein Wunschkandidat wäre Thomas Tuchel gewesen, der jetzt Paris trainiert. Zweiter auf meiner Liste war Lucien Favre (Trainer von Borussia Dortmund; die Redaktion). Kovac wäre mir nicht in den Sinn gekommen. Ich kann bei ihm keine Systemänderung feststellen. Pep Guardiola hat teilweise in einem Spiel vier verschiedene Systeme angewendet und die Mannschaft hat das verstanden. Tuchel ist derselbe Trainertyp. Jetzt müssen wir mit Kovac leben.

    An der Tabellenspitze der Bundesliga ist es nun spannend, wie lange nicht mehr. Gefällt Ihnen das?

    Witt: Spannung gehört schon zur Bundesliga, der Fußball lebt davon. Ich habe mich am Mittwoch auch über den Treffer zum 1:0 fast mehr gefreut, als über so manche Meisterschaft. Dortmund hatte einen Lauf und auch ein bisschen Glück, das gehört dazu. Ich gönnen ihnen das auch. Aber insgesamt gefällt mir das Niveau in der Bundesliga nicht.

    Wobei die deutschen Teams international in diesem Jahr besser vertreten sind, als im vergangenen...

    Witt: International läuft es für die deutschen Teams besser, sie hatten aber auch Glück mit ihren Gruppen in Champions League und Europa League. Aber Leipzig hätte sich in der Gruppe klar durchsetzen müssen.

    Bleiben wir auf internationalem Terrain. Bei der Auslosung für die Achtelfinals der Champions League dürften viele Bayern-Fans beim Los FC Liverpool wohl gestöhnt haben.

    Witt: Für mich erfüllt sich damit ein Kindheitstraum. Ich habe ja eine Dauerkarte für die Allianz Arena in München aber mein Traum wäre es, das Spiel in Liverpool zu sehen. Stand Mittwoch war es aber so, dass von tausenden Anfragen nur etwa drei Prozent eine Karte bekommen. Ich habe schon überlegt, auch ohne Karte nach England zu reisen und das Spiel in einem Pub zu verfolgen.

    Wie hoch sehen Sie die Chancen für den FC Bayern, gegen Premier-League-Spitzenreiter Liverpool zu gewinnen und ins Viertelfinale der Champions League einzuziehen?

    Witt: Die sehe ich bei 50/50. Wenn wir noch was darauflegen können, könnte da schon was gehen. So eine Übermannschaft ist Liverpool schließlich auch nicht. Wir müssen hinten so kompakt stehen wie schon gegen Leipzig. Vorne machen wir schon ein Tor.

    Anmeldungen aus dem Fanklub für das Rückspiel in München gab es bei Ihnen sicher schon genug...

    Witt: Am Tag der Auslosung für die Paarungen des Achtelfinals sagte ein Vereinskollege zu mir „mach dein Handy aus“. Als ich um 16 Uhr dann darauf schaute, waren schon 140 Anmeldungen für das Spiel da (lacht).

    Die Bayern haben aktuell sechs Punkte Rückstand auf Borussia Dortmund. Denken Sie es könnte mit dem Meistertitel der Saison 2018/19 noch klappen?

    Witt: Da ist sicher noch was drin für die Bayern. Da kommt schon noch eine Schwächephase von Borussia Dortmund. Wir müssen auf dem Punkt da sein und vielleicht geht ja auch an diesem Wochenende noch was, vielleicht holt Gladbach gegen Dortmund ein Remis. Wir haben noch die Chance. Ich bin überzeugt, dass wir wieder Meister werden. Aber es darf auch spannend bleiben. Etwa so wie im Jahr 2000, als Leverkusen im letzten Saisonspiel gegen Unterhaching verlor und Bayern durch einen Sieg doch noch Meister wurde – und das an meinem Geburtstag. Das war für mich die schönste Meisterschaft.

    Zur Person: Erhard Witt, 58 Jahre, wohnt in Otting und ist Vorsitzender des FC-Bayern-Fanklubs Red Wood Cats. Dieser hat mehr als tausend Mitglieder.

    Lesen Sie auch: Red Wood Cats: Spende für Familie einer Verunglückten

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