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Olympische Spiele: „Respekt“ für den Olympiasieger

Olympische Spiele

„Respekt“ für den Olympiasieger

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    Daumen hoch für die gute Stimmung: Mit seiner sympathischen Art und viel Zeit für die Fans hatte Fabian Hambüchen im April 2015 die Monheimer begeistert. Nun krönte er seine Karriere mit dem Olympiasieg.
    Daumen hoch für die gute Stimmung: Mit seiner sympathischen Art und viel Zeit für die Fans hatte Fabian Hambüchen im April 2015 die Monheimer begeistert. Nun krönte er seine Karriere mit dem Olympiasieg.

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    Monheim Es waren bange Minuten für Deutschlands erfolgreichsten Turner Fabian Hambüchen: Als erster der acht Teilnehmer startete er im Reckfinale der Olympischen Spiele in Rio und legte eine Paradevorstellung hin. Dann hieß es nur noch warten, ob da noch einer kommt, der noch besser turnt, mehr Punkte erhält. Als letzter Starter zeigte auch der US-Amerikaner Danell Leyva eine Top-Leistung. Als dann endlich dessen Wertung angezeigt wurde und hinter den 15,500 Punkten nur eine Zwei aufleuchtete, brach es aus dem 28-jährigen Hambüchen heraus: die pure Freude über die endlich errungene Goldmedaille.

    Ganz besonders mitgefiebert haben auch die Turner des TSV Monheim. Erst im vergangenen Jahr waren sie noch beim Heimwettkampf gegen den damals noch für den MTV Stuttgart turnenden Hambüchen und seine Kollegen angetreten. „Eine super Übung, die hat er selten besser gezeigt“, findet TSV-Turner Florian Lindner. Vor allem bei ihm selbst bekannten Sportlern fiebere er besonders mit: „Da ist man zum Teil nervöser, als der Turner selbst, weil man nicht eingreifen kann.“ Auch Trainer Mario Reichert saß in seinem Urlaub vor dem Fernseher und verfolgte das Reck-Finale: „Großer Respekt, dass er sich bei seiner Vorgeschichte so steigern konnte. Er war klar der Beste, da gibt es keine Diskussion.“ Hambüchen hatte wegen einer Schulterverletzung 2016 nur wenig trainieren können, weshalb seine Teilnahme in Rio lange infrage stand.

    Als einen Grund für die souveräne Leistung im Finale nennt Reichert die mentale Stärke Hambüchens: „Sein Mentaltrainer hat da gute Arbeit geleistet. Natürlich musste er auch niemandem mehr etwas beweisen und konnte den Wettkampf genießen.“ Wie wichtig der Kopf für einen Turner ist, hatte sich brutal im Boden-Finale gezeigt. Die großen Favoriten aus Japan Kenzo Shirai und Kohei Uchimura hatten gepatzt und ein Brite und zwei Brasilianer gewannen völlig überraschend Edelmetall. „Mit 19 Jahren (Kenzo Shirai, Anmerkung der Redaktion) kann man schon mal nervös sein“, sagt Lindner. Ein Fehler am Boden könne immer mal passieren.

    TSV Monheim hofft auf Aufwind für den Turnsport

    Wie schlimm ein solcher werden kann, wurde im Fall von Andreas Toba deutlich. Im Mehrkampf hatte er sich bei seiner Boden-Übung einen Kreuzbandriss mit Verletzung des Innenmeniskus zugezogen. Vor wenigen Wochen war Lindner noch bei den Deutschen Meisterschaften neben ihm auf dem Treppchen gestanden. Lindner hatte an den Ringen hinter Toba und Marcel Nguyen Bronze gewonnen. Obwohl sich ein Turner „ganz selten“ so schwer wie Toba verletze, wie Lindner sagt, habe ihm das doch wieder bewusst gemacht, was im Geräteturnen alles passieren kann. Auch im Reckfinale lief nicht alles rund. Hambüchens vielleicht härtester Konkurrent, der Niederländer Epke Zonderland, zeigte wie schon in London vor vier Jahren eine herausragende Show mit vielen schwierigen Flugelementen – und stürzte. „Bei zwei Fliegern direkt hintereinander muss der erste schon passen, sonst wird es sehr schwer den zweiten zu halten“, erklärt Lindner.

    Trainer Mario Reichert hofft, dass die mediale Aufmerksamkeit durch die Olympischen Spiele nun auch dem Turnsport wieder ein wenig Aufwind gibt. „Voraussagen kann man so etwas nie, schließlich geht nun auch der Fußball wieder los“, sagt er. Doch auch bis zum Beginn der Bundesliga im Turnen sind es nur noch wenige Wochen und die Ereignisse bei Olympia könnten sich auch auf den TSV Monheim auswirken, wie Reichert erklärt: „Da Andreas Toba nun verletzt ist, wird es interessant, wie sich sein Verein, der TV Schwäbisch-Gmünd Wetzgau, schlagen wird. Tobas Verlust in der Liga auszugleichen wird nicht einfach.“

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