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Motorsport: Volksfeststimmung am Kesseltalring

Motorsport

Volksfeststimmung am Kesseltalring

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    Auch einige Unfälle gab es für die rund 2500 Besuchern zu sehen. Verletzt wurde dabei aber niemand.
    Auch einige Unfälle gab es für die rund 2500 Besuchern zu sehen. Verletzt wurde dabei aber niemand.

    Tapfheim-Brachstadt Wie viele Autos mittlerweile auf dem Parkplatz stehen, kann Stefanie Roser nur schwer abschätzen. Nur so viel steht fest: „Er ist mehr als voll.“ Die 18-Jährige, die der Freiwilligen Feuerwehr Brachstadt angehört, weist die Besucher ein, die zum Autocross an den Kesseltalring fahren. Und das sind viele.

    Rund 2500 Gäste, sagen die Veranstalter, sind es gestern gewesen. Neben den bekannten Autokennzeichen aus der Region sind vor allem viele Fahrzeuge aus Baden-Württemberg zu sehen: Schwäbisch-Hall, Künzelsau, Böblingen, Esslingen. Rosers Funkgerät knackt. „Zwei freie Plätze“, werden vermeldet. „Wo?“, fragt die junge Frau und winkt das nächste Auto heran. Darin sitzt eine Frau vom Ostalbkreis. Sie hat Glück und kann ihren Opel auf der Wiese abstellen. Andere müssen auf weiter entfernte Feldwege ausweichen. Seit 7 Uhr morgens ist Roser – eine von rund 200 Helferinnen und Helfern an diesem Wochenende – schon auf dem Gelände, nach einer kurzen Besprechung beginnt der Dienst.

    Von Popcorn bis Currywurst

    Der Aufbau rund um den Kesseltalring erinnert ein wenig an ein Volksfest. In einer Hüpfburg springen und toben Kinder, am Stand nebenan werden Popcorn, gebrannte Mandeln und Zuckerwatte verkauft. Im großen Festzelt schenkt man Bier und Antialkoholisches aus, auf der Speisekarte stehen ein halbes Hähnchen, Gyros, Schnitzel oder Currywurst. Steven Roschinski bestellt „Drei im Wegla“. Dabei weiß er zunächst gar nicht, um was es sich dabei handelt. Nachdem er an der Kasse aufgeklärt wird, ist er aber mit seiner Wahl zufrieden. „Bratwurstsemmel sagt man bei uns dazu. Gefällt mir trotzdem gut hier, super Veranstaltung“, so Roschinski.

    Der 23-Jährige ist um 6.30 Uhr von Laupheim (Kreis Biberach) aus losgefahren, um gegen 8 Uhr in Brachstadt anzukommen. Eine Viertelstunde später starten die ersten Wertungsläufe. Von einer Seite des Festzelts aus hat man eine gute Sicht auf den Kurs. So nutzen viele Besucher die Chance und stärken sich, ohne auf dem Kurs etwas verpassen zu müssen. Der Vorteil: Im Zelt kann man sich in normaler Lautstärke unterhalten. Am Streckenrand ist dies kaum möglich. Dort ist das bestimmende Geräusch das Dröhnen der Motoren, Dreck spritzt durch die Gegend. Mit bis zu 160 Stundenkilometer rasen die Flitzer über den Kesseltalring. Es geht richtig zur Sache.

    Damit die Gäste auch wissen, wen und was sie gerade sehen, kommen die wichtigsten Informationen über Lautsprecher. „Andreas, noch ein paar Meter. Dann hast Du es geschafft“, schallt es kurz vor 14.30 Uhr über das Gelände. Wenige Sekunden später brandet Jubel im Publikum auf. Andreas Fürst vom heimischen MC Kesseltal (MCK) überquert als Erster die Ziellinie – und macht selbst damit das schönste Geburtstagsgeschenk.

    Das schönste Geburtstagsgeschenk

    Der Amerdinger, seit Freitag 43 Jahre alt, gewinnt seinen Lauf und damit auch die deutsche Autocross-Trophäe. Es ist der größte Erfolg seiner langen Karriere. Und das vor heimischem Publikum. „Das ist natürlich perfekt“, freut sich Bernd Spielberger, Zweiter Vorsitzender des MCK. Er verfolgt Fürsts Triumphfahrt an der Strecke, dabei liegt seine Hauptaufgabe eigentlich im Festzelt. Spielberger ist der Festwirt und verantwortlich dafür, dass in Sachen Bewirtung alles reibungslos läuft. „Bisher passt es wunderbar“, ist er mit dem Ablauf zufrieden. Auch die Rennbedingungen seien ideal, sagt er, auch wenn der Regen am gestrigen Morgen nicht gerade hilfreich gewesen sei. „Der Bahndienst hat wirklich sehr gute Arbeit geleistet.“

    Auf der Strecke kommt es immer mal wieder zu Unfällen, zumeist begleitet von einem Raunen auf den Rängen. „Es gab einige Überschläge, aber das gehört zum Autocross dazu. Passiert ist zum Glück nichts“, sagt Spielberger. Steigt ein Fahrer nach einem Unfall aus seinem Auto und hebt den Daumen, spendet das Publikum Beifall. Die Leute sind nah am Geschehen, wenn auch durch eine Sicherheitszone vom Streckenrand getrennt. „Aber das Feeling kommt schon gut rüber“, freut sich Spielberger. Dass über 2000 Leute den Weg nach Brachstadt finden, sei „absolut zufriedenstellend. Vor allem bei der Wettervorhersage.“

    Der Aufwand hat sich für den MCK also geloht. Viele Vereinsmitglieder haben sich extra Urlaub genommen, um das Rennwochenende vorzubereiten und daran mitzuwirken. Die Siegerehrung gestern Abend um 17.30 Uhr bedeutet aber nicht das Ende. Heute stehen die Aufräumarbeiten auf dem Programm. Der Besucherparkplatz hat sich bis dahin wahrscheinlich geleert.

    Bei uns im Internet

    Weitere Fotos vom Autocross unter

    donauworther-zeitung.de/bilder

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