Für die Donauwörther Mond-Spritzer ist das baldige Ende des Jahres 2019 eine gute Gelegenheit, zurückzublicken. Schließlich war die mit bekannten Persönlichkeiten gespickte Hobbyfußball-Mannschaft wieder ziemlich fleißig. Mit ihren Spielen zugunsten eines guten Zwecks kamen in diesem Jahr insgesamt 9000 Euro zusammen, und das, obwohl drei der geplanten Spiele nicht stattfanden, da die jeweiligen Gegner wegen fehlender Spieler abgesagt hatten, wie Vereinsvorsitzender Georg Radlinger sagt.
Insgesamt blicken die Mond-Spritzer nun auf 306 Benefiz-Fußballspiele zurück, in denen insgesamt 330400 Euro gesammelt wurden. Dabei lag die Spendensumme vor zehn Jahren noch bei rund 190000 Euro. „Man sieht, wie das rasant anwächst. Dass wir in den vergangenen Jahren so viel Geld sammeln konnten, liegt in erster Linie an der Spielvermittlung durch die guten Kontakte von Alfred Stöckl“, sagt Radlinger über seinen Vorstandskollegen (Sportlicher Leiter). Aber auch die Sponsoren der Mond-Spritzer, Erdgas Schwaben, die Handwerkskammer und die Sparkasse Donauwörth, hätten einen erheblichen Anteil am Erfolg.
Kranken Kindern Wünsche erfüllen
Die 9000 Euro, die die Mond-Spritzer 2019 generieren konnten, kamen der Kartei der Not, der Lebenshilfe, einer Augsburger Basketball-Jugendmannschaft und dem Verein Glühwürmchen zugute, der krebs- und schwerstkranke Kinder und deren Familien unterstützt. Für letzteren setzen sich die Mond-Spritzer schon seit Jahren ein, bislang gingen mehr als 40000 Euro an die Kinder-Krebsklinik Augsburg. „Private Wünsche der Kinder können dort normalerweise nicht erfüllt werden. Durch das gespendete Geld können wir ihnen das über den Verein Glühwürmchen doch ermöglichen. Zum Beispiel wollte ein sterbenskrankes Kind noch einmal in die Allianz Arena fahren. Wir haben dafür Geld zur Verfügung gestellt“, erklärt Radlinger.
Mond-Spritzer spielen gegen die Datschiburger Kickers
Für solche Fälle spielen die Mond-Spritzer und sammeln gerne Geld, um Siege geht es bei den Fußball-Partien dagegen nicht. „Das sagen wir auch unseren Spielern, die manchmal ehrgeizig werden: Es geht um den guten Zweck, nicht ums Gewinnen“, sagt stellvertretender Vorsitzender der Mond-Spritzer, Jürgen Sorré.
Darum spielte es auch keine Rolle, dass die Donauwörther Mannschaft im Sommer gegen die Datschiburger Kickers mit 1:9 verlor. Die Partie stellte den Höhepunkt des Sportjahres für die Mond-Spritzer dar, kicken bei den Augsburgern doch ehemalige Profis, wie Jürgen Haller. „Ein tolles Erlebnis“, sagt Sorré. Einmal so gute Fußballer zu sehen, gar gegen sie zu spielen, hinterließ bleibenden Eindruck. „Da sitzt jeder Pass und das Spiel ist wahnsinnig schnell. „So schnell konnten wir gar nicht schauen, wie sie den Ball laufen ließen und wir wieder ein Tor bekamen“, erinnert er sich schmunzelnd. Durch die Partie kamen 2000 Euro zusammen, die der Kartei der Not zugutekommen, dem Leserhilfswerk unserer Zeitung. Ein weiterer Höhepunkt für die Mond-Spritzer war 2019 das Spiel gegen das Team der Lebenshilfe. Es sei immer toll zu sehen, mit wie viel Freude die Spieler kicken, wie Sorré sagt. In Erinnerung – wenngleich nicht nur in positiver – blieb das Landkreisturnier in Offingen. Die Partie am Nachmittag bei mehr als 37 Grad Celsius wurde für die Hobbyfußballer zur Belastungsprobe.
Verein braucht neue Spieler
Eine größere Pause über die Winterzeit hat der Donauwörther Verein nicht. Trainiert wird etwa auch am morgigen Sonntag in der Halle. Und auch organisatorisch gibt es einiges zu tun, schließlich müssen neue Benefizspiele angesetzt werden, wenngleich schon ein paar Termine feststehen, wie die Partie gegen das Team der Handwerkskammer Schwaben. Ein Anliegen ist Radlinger auch, wieder „junges Blut“ in die Reihen der Mond-Spritzer zu holen. „Das Team wird immer älter. Wir erhoffen uns Besserung von der Kommunalwahl. Wenn es im Frühjahr 2020 etliche neue Bürgermeister in der Region gibt, sind hoffentlich vier oder fünf neue Spieler für uns dabei“, sagt er. Gerne würde er auch eine Bürgermeisterin im Team begrüßen, wenn diese gut kicken kann.
Der Vereinsname lautet zwar Donauwörther Mond-Spritzer, man sei jedoch nicht auf die Große Kreisstadt begrenzt. „Wir wollen eine gesunde Mischung aus bekannten Persönlichkeiten, wie Bürgermeistern, Landrat, etc. und guten Fußballern“, erklärt Sorré. Es ziehe eben bei Benefizspielen Leute an, wenn lokale Prominenz dabei sei. Derzeit hat der Verein 60 Mitglieder, von denen etwa zwei Dutzend aktiv seien. Ein Ziel haben die Mond-Spritzer für die nächsten Jahre bereits: „Wir wollen die 350000-Euro-Marke knacken. Das müssten wir bei unserem Schnitt von 14000 Euro pro Jahr hinbekommen“, ist Radlinger zuversichtlich.
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