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Landkreis Donau-Ries: Corona: Vereine klagen über Einbußen

Landkreis Donau-Ries

Corona: Vereine klagen über Einbußen

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    Die Zuschauertribünen bleiben – wie hier beim TSV Bäumenheim – auch weiterhin leer. Das bedeutete Umsatzeinbußen für die Sportvereine.
    Die Zuschauertribünen bleiben – wie hier beim TSV Bäumenheim – auch weiterhin leer. Das bedeutete Umsatzeinbußen für die Sportvereine. Foto: Yannick Eibl

    Die Vorsitzenden der Sportvereine in der Region spüren eine leichte Entspannung, ist doch jetzt auch wieder Training im Freien möglich. Doch die Corona-Pandemie bereitet ihnen weiter Sorgen – und zwar nicht nur sportlicher Art. „Wir haben große finanzielle Einbußen“, berichtet Harald Hämmerlein, der im Moment den TSV Bäumenheim kommissarisch führt. Die Kegelbahn nicht in Betrieb, das Sportheim geschlossen, kein „Bierpfennig“ auf den Getränkeumsatz – Hämmerlein muss tief Luft holen.

    Vorstand des TSV Bäumenheim muss im Amt bleiben

    Wie viele Vereine betreibt der TSV Bäumenheim den Wirtschaftsbetrieb im Sportheim in Eigenregie auf Pachtbasis. Die Pächterin lebe ausschließlich von den Einnahmen. Den finanziellen Verlust kann Hämmerlein noch nicht genau beziffern. Während der Zwangspause seien zudem notwendige Arbeiten an der Technik des Sportheims sowohl in der Gaststätte wie auch im Bereich der Duschen vorgenommen worden. Die Mitglieder hätten breites Verständnis gezeigt und zahlten ihre Beiträge weiterhin: „Dieser Zusammenhalt gibt allen die Motivation durchzuhalten.“

    Hämmerlein als kommissarischer Vorsitzender hätte eigentlich im März seine Führungsaufgaben abgeben wollen. Doch die anberaumte Mitgliederversammlung mit Neuwahlen musste coronabedingt abgesagt werden. Nun muss der alte Vorstand weiter im Amt bleiben. Hämmerlein will in jedem Fall noch einen Termin vor den Sommerferien ansetzen, „notfalls eben in der Schmutterhalle“. Dort könne man die Abstandsregeln einhalten.

    Turner des TSV Monheim haben hohe finanzielle Einbußen

    Die Turner des TSV haben sich bereits an die Stadt gewandt und um Unterstützung gebeten. Sie können die städtische Miete für die Halle nicht mehr aufbringen. Peter Bullinger, Spartenleiter und gleichzeitig Vereinsvorsitzender, verweist darauf, dass der hauptamtliche Trainer derzeit in Kurzarbeit sei. An Ostern hätten die Turner ein Trainingscamp durchführen wollen. Durch die Absage sei ein Ausfall von 20.000 Euro entstanden.

    Kontakt- und Mannschaftssportler zum Warten verurteilt

    Neun Sparten sind unter dem Dach des TSV Wemding vereint. Die Kontakt- und Mannschaftssportler sind weiterhin zum Warten verurteilt. Vorsitzender Anton Eireiner hofft, dass auch die Verordnungen für diese Sportler bald gelockert werden. Hygieneauflagen stehe man natürlich offen gegenüber. Es stimme ihn froh, dass es vonseiten der Mitglieder keine Klagen wegen eines möglicherweise entgangenen Angebots und den Vereinsbeiträgen gegeben habe. Natürlich werde das gesellige Leben vermisst, vornehmlich im Sportheim. Es wird von der Abteilung Fußball betrieben. Diese Sparte müsse gleich in mehrfacher Hinsicht leiden: Es fehlten die Einnahmen aus dem Verkauf von Getränken und kleinen Speisen, aber auch die Zuschauergelder.

    Hoffnung machen da die Lockerungen, was die Gastronomie betrifft. Biergärten dürften ab kommender Woche wieder öffnen, Restaurants eine Woche später – natürlich unter strikter Einhaltung der Hygiene- und Schutzmaßnahmen. Das stimmt auch Josef Meier, Vorsitzender des TSV Rain, wieder etwas froher, denn der Wirt der Vereinsgaststätte konnte in den vergangenen Wochen nur einen Imbissstand betreiben. Einen Mitgliederrückgang habe der Verein bislang nicht zu verzeichnen. „Ich denke, wir nehmen unsere Mitglieder gut mit. Wir halten unsere Homepage aktuell und der Vorstand informiert dort“, erklärt Meier.

    Beim TSV Rain haben die Leichtathleten wieder angefangen zu trainieren. Andere Sparten sollen nach und nach folgen – je nach Freigabe durch die Regierung. Der Verein hat deshalb ein genaues Konzept zur Wiederaufnahme des Trainings- und Sportbetriebs erstellt. Darin sind zum Beispiel die zu nutzenden Wege zum und vom Gelände genau eingezeichnet und alle Hygienemaßnahmen aufgeführt. „Es ist schwierig, alles umzusetzen, aber wir wollen das unbedingt durchziehen“, so Meier. Insgesamt sei die Lage im Verein stabil und man nutze die Zwangspause, um die Kabinen zu sanieren.

    Mitglieder zeigen Solidarität mit dem VSC Donauwörth

    Solidarität mit dem Verein zeigen auch die Mitglieder des VSC , wie Vorsitzender Rüdiger Schwarz betont. Der Verein habe bislang noch keine besonderen Maßnahmen ergreifen müssen, um die Mitglieder zu halten. Auch finanzielle Hilfe musste der VSC nicht in Anspruch nehmen. „Wir sind aktuell im VSC gut aufgestellt und aufgrund unserer umsichtigen Haushaltsführung stehen wir finanziell auf soliden Füßen. Unsere Mitglieder fiebern bereits darauf hin, wieder Sport mit ihren Vereinskameraden treiben zu dürfen, was hoffentlich bald der Fall sein wird. Wir werden dann sehr schnell wieder in unseren gewohnten Rhythmus finden“, sagt Schwarz.

    Tennisspieler und Bogenschützen dürfen wieder ihren Sport ausüben

    Im Tennisgeht es nach einer zweimonatigen Pause nun langsam wieder los. In Schwaben gibt es immerhin 50000 Tennisspieler. Sie können ihrem Sport „kontaktlos“ nachgehen. Zu den unerlässlichen Hygienevorschriften zählen, dass Umkleiden und Duschen vorerst geschlossen bleiben. Lediglich die Toiletten werden in der Übergangszeit zugänglich sein. Bezirkssportwart Stefan Ruess fasst das in die kurze Aufforderung an die Tennisspieler, sie sollten „bereits umgezogen kommen und ungeduscht heimfahren“.

    Einen Lichtblick sieht Gauschützenmeisterin Rita Schnell im sportlichen Betrieb. „Wenigstens die Bogenschützen können jetzt wieder trainieren“, sagt sie. Alles andere sei stillgelegt. Das Gesellige habe dadurch gelitten. Der persönliche Kontakt fehlt. Den könnten auch neu gegründete Telefongruppen nicht ersetzen. Wenn die Anlagen wieder öffnen sollten, werde einiges nachzuholen sein. Fraglich ist, wann die Gauversammlung mit Neuwahlen für die knapp 8900 Mitglieder zählende Organisation abgehalten werden könne.

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