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Harburg: Infostelle lässt Stadträte verzweifeln

Harburg

Infostelle lässt Stadträte verzweifeln

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    Dieser Planentwurf brachte die Harburger Stadträte gegen sich auf: Vor allem die Mauer (dunkelgrau) soll nach der Meinung der Kommunalpolitiker mindestens parallel zur Hauswand laufen, um den Blick auf die Wörnitz zu öffnen. Die grünen Kreise stellen Bäume dar, die Dreiecke sind die Schautafeln, die Informationen zum Geopark enthalten.
    Dieser Planentwurf brachte die Harburger Stadträte gegen sich auf: Vor allem die Mauer (dunkelgrau) soll nach der Meinung der Kommunalpolitiker mindestens parallel zur Hauswand laufen, um den Blick auf die Wörnitz zu öffnen. Die grünen Kreise stellen Bäume dar, die Dreiecke sind die Schautafeln, die Informationen zum Geopark enthalten.

    Harburg Nicht zum ersten Mal stand die geplante Geopark-Infostelle zwischen Wörnitz und Donauwörther Straße auf der Tagesordnung des Harburger Stadtrats – doch so hitzig wie bei der vergangenen Sitzung haben die Kommunalpolitiker selten diskutiert. Dabei war Bürgermeister Wolfgang Kilian (CSU) zunächst zuversichtlich: „Wir haben den Segen der Regierung, das Planungsbüro Eberhard von Angerer hat versucht, alle Wünsche zu berücksichtigen. Also mir gefällt’s.“

    Das sahen seine Kollegen jedoch anders. Matthias Schröppel (PWG-BG-FW), Initiator der Geopark-Infostelle, wirkte ratlos: „Mit Verlaub, ich habe meine Zweifel, ob Herr von Angerer ein guter Planer ist. Wir sind jetzt erst langsam da, wo wir im September schon hin wollten.“

    Noch drastischere Worte wählte Armin Huber (CSU). Er sei komplett unzufrieden: „Wir haben jetzt eine Mauer auf der einen, eine Häuserwand auf der anderen Seite. Ich finde es fürchterlich. Langsam kann man von einer Steuergeld-Vernichtung reden.“ Rathauschef Kilian schüttelte immer wieder den Kopf, sackte während der Diskussion förmlich in seinem Stuhl zusammen. „Die Infostelle soll Teil der Sanierung der Donauwörther Straße werden. Wir müssen langsam ausschreiben. Wenn wir jedes Mal wieder die Grundsätze in Frage stellen, dann kommen wir nicht weiter“, sagte er und fügte resigniert hinzu: „Ein solches Vorhaben gestaltet sich schwierig, wenn 21 Bauherren darüber abstimmen.“

    Walter Beck (CSU) verlor die Geduld und rief durch den Sitzungssaal: „Wir wollen doch alle, dass die Mauer den Zugang zur Wörnitz auf- und nicht zumacht. Mit diesem Plan kann doch niemand leben.“ Parteienkollegin Elisabeth Trüdinger war ebenfalls sichtlich unzufrieden. „Der Baum direkt an der Donauwörther Straße muss weg, da räumt niemand das Laub weg. So ist es für niemanden zufriedenstellend – auch nicht für die Anwohner“, monierte sie.

    Kilian versuchte, die aufgeheizte Stimmung zu beruhigen und das Planungsbüro in Schutz zu nehmen: „Die Regierung von Schwaben hat klar zu verstehen gegeben, dass sie drei Bäume will. Davon wird sie auch nicht mehr abzubringen sein. Die Verantwortlichen des Geoparks wollen, dass man die Infotafeln gut sehen kann. Wir im Stadtrat wollten, dass die Baumaßnahme günstiger wird.“ Der Architekt befinde sich deshalb in einem Spannungsfeld und man könne nicht behaupten, dass er sich nicht bemüht hätte.

    Stadtrat Schröppel schlug vor, zuerst mit den Verantwortlichen der Regierung und des Geoparks zu sprechen, „schließlich müssen diese zustimmen. Wir müssen fragen, ob die Mauer am Wörnitzzugang auch parallel laufen kann. Ansonsten weiß ich auch nicht mehr, was ich noch machen soll“, betonte er.

    Mit dieser Bitte und dem Vorschlag, die Mauer mindestens parallel verlaufen zu lassen, zeigte sich die Mehrheit seiner Stadtratskollegen einverstanden – sechs stimmten dagegen. „Ich nehme an, dass das Thema im Dezember wieder auf der Tagesordnung steht“, sagte der Bürgermeister nach der Abstimmung. Um das Vorhaben zu beschleunigen, regte Schröppel, der den gewünschten Mauerverlauf mit der Hand auf den Plan malte, an: „Können wir dieses Blatt dem Planer schicken, damit keine weiteren Missverständnisse entstehen?“

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