Die Handball-Herren des TSV Bäumenheim wären gut beraten gewesen, sich das vorangegangene Spiel der TSV-Damen gegen Schwabmünchen III anzusehen. Da hätten sie gezeigt bekommen, wie man mit Einsatzwillen, Kampfgeist und der entsprechenden Einstellung gegen einen schier übermächtigen Gegner das Spiel bis zum Ende ausgeglichen gestalten kann.
Doch diese Attribute waren im anschließenden Lokalderby in der Bezirksliga gegen den TSV Wertingen nur selten zu sehen. Dass die Gäste aus Wertingen den besseren Start hatten, mit 1:4 und 2:5 vorne lagen, das war ja noch hinzunehmen. Dass dann die Heimmannschaft auf Betriebstemperatur kam, hinten zumachte und vorne konsequent agierte, konnte man als Zuschauer erwarten. Aber nicht ganz zu erklären war, warum die Bäumenheimer ihren Gegner nach einer 6:5-Führung dann wieder ins Spiel kommen ließen.
Schwächen in der Defensive, Fehler und überhastete Abschlüsse im Angriff waren zu sehen. Die Gäste legten vier Tore in Serie zur 6:9-Führung vor (16.). Bis zum 8:10 gelang es halbwegs, den Anschluss zu halten, doch gegen die wesentlich zielstrebigeren Aktionen der Wertinger blieb die TSV-Abwehr zu oft Verlierer. Die Gäste konnten ihre Führung bis zur Pause auf 10:15 ausbauen.
Die Worte des Trainers wirken nicht lange
Was immer Trainer Markus Bügelsteiber in der Kabine angesprochen hatte, es blieb nur von kurzer Wirkung. Die Bäumenheimer konnten zwar anfangs der zweiten Hälfte auf 12:15 verkürzen, was die Fans noch einmal hoffen ließ. Doch wenig später stand beim 12:17 wieder der alte Abstand zu Buche. Dass dann dem Strafwurf zum 13:17 eine Torflaute von über elf Minuten folgen sollte, war nicht zu erwarten. Doch den Gastgebern gelang im Angriff so gut wie gar nichts mehr. Technische Fehler, kein Druck auf die Abwehr – es lief nichts zusammen. Die Gäste hatten keine Probleme, sie sich bietenden Gelegenheiten zum schnellen Konterspiel zu nutzen.
Nachdem sich auch die Bäumenheimer Abwehr passiv verhielt, sahen sich die TSV-Keeper meist einem freien Gästewerfer gegenüber. Als die Bäumenheimer ihren nächsten Strafwurf nutzen konnten, lagen sie schon mit 13:24 in Rückstand. Selten hat eine Gastmannschaft so ein Schaulaufen veranstaltet wie der TSV Wertingen in den letzen zehn Minuten. Für die Gastgeber war es fast eine Erlösung, als beim Stande vom 19:32 der Abpfiff erfolgte. Bleibt zu hoffen, dass diese Vorstellung nur eine Eintagsfliege war, denn nächsten Samstag kommt mit Spitzenreiter Meitingen der nächste schwere Gegner. (hh)
TSV Bäumenheim Hill und Strickner (im Tor) - Helbing, Lechner (1), Vogler, Ewinger (3), Jung (4/1), Köpf (1), Hurle (1), Uhl (1), Richter (5), Silviu-Ciprian (1), Klement (2/2) und Krebs.