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Fußball: Vom Kindergarten zur Meisterschaft

Fußball

Vom Kindergarten zur Meisterschaft

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    Mit einem Fußballcamp im Kindergarten 2012 fing alles an: Zehn Jahre später spielen viele Teilnehmer gemeinsam in der Bezirksoberliga.
    Mit einem Fußballcamp im Kindergarten 2012 fing alles an: Zehn Jahre später spielen viele Teilnehmer gemeinsam in der Bezirksoberliga. Foto: Ebermayer

    Angefangen hat alles mit einem Ballcamp vor fast zehn Jahren. Zu wenige Buben waren es damals, die in den Gemeinden Tapfheim und Bissingen auf dem Fußballplatz standen. Die Idee war deshalb simpel: mit einem Ferienlager Kindergartenkinder zum Fußball zu bringen, Nachwuchs für die Jugendabteilung zu gewinnen. Eine Mannschaft aufs Feld zu schicken, die zusammenhält und Spaß hat, hätte Josef Ebermayer und seinen Kollegen aus dem Vorstand der heutigen SG Donau-Kesseltal wohl schon gereicht. Dass diese Geschichte zehn Jahre später in der Bezirksoberliga endet, daran hat damals keiner gedacht. Doch die Buben, die heute in der C-Jugend spielen, haben genau das geschafft.

    Wenn Ebermayer durch die Bilder schaut, die er seit 2012 gesammelt hat, entdeckt er immer wieder die gleichen Gesichter. Zum Beispiel das von Luca Nettel. Er ist heute einer der Kapitäne der C-Jugend und schon damals Teilnehmer des Ballcamps. Eine verschworene Gemeinschaft sei sein Team inzwischen, sagt Luca, und das, obwohl die Spieler aus über einem halben Dutzend Ortschaften kommen, für fast genau so viele Vereine spielen und sich auf zwei Landkreise verteilen. „Jeder kämpft für den anderen“, sagt er, der aus dem Bissinger Ortsteil Hochstein kommt. Für die Buben im Alter von 13 und 14 Jahren war das einer der Schlüssel zum Erfolg, den sie in der abgelaufenen Herbstrunde im Jugendfußball der Saison 2021/22 gefeiert haben – in der Geschichte der Nachwuchsteams in der Umgebung der größte, wie Ebermayer sagt.

    Die SG Donau-Kesseltal besteht aus den Vereinen SV Donaumünster-Erlingshofen, SC Tapfheim sowie BSC Unterglauheim und TSV Bissingen aus dem benachbarten Landkreis Dillingen. Gegründet wurde die Spielgemeinschaft vor drei Jahren, zu Beginn noch unter anderem Namen und mit dem FC Donauried statt des TSV Bissingen. In ihrer heutigen Form trat die SG erstmals heuer an – und sicherte sich in der C-Jugend den Kreisliga-Titel. Mit nur einer Niederlage setzte sich die SG vor der JFG Nordries Marktoffingen durch, die sie im Spitzenspiel am vorletzten Spieltag zu Hause in Tapfheim mit 3:2 geschlagen hatte. Kommendes Jahr tritt das Team somit in der Bezirksoberliga an, unter anderem gegen Teams aus Gundelfingen, Nördlingen oder Rain – Standorte, an denen der Deutsche Fußballbund einen Stützpunkt zur Nachwuchsförderung betreibt, und die ständig hochklassige Jugendteams aufs Feld bringen. Der Aufsteiger von der Landkreisgrenze dürfte dort zu den Außenseitern zählen.

    „Natürlich werden wir auch Lehrgeld zahlen“, sagt Trainer Johannes Reichensperger, der aus Unterbissingen kommt und selbst für die SpVgg Brachstadt-Oppertshofen in der B-Klasse spielt. „Aber wir freuen uns auf die Liga.“ Grund zum Optimismus sieht er ohnehin: Schon vor dieser Saison hatte er die Meisterschaft nicht erwartet. „Wir wussten, dass wir ein gutes Team haben“, sagt er auch stellvertretend für seine beiden Trainerkollegen Thomas Hoffmann und Stephan Litzl. „Aber dass es dann gleich hoch geht, damit haben wir nicht gerechnet.“ Sein Team habe mehrere Qualitäten, nicht nur technisch gute und schnelle Fußballer in seinen Reihen, sondern auch einen starken Zusammenhalt. Deshalb überrascht es nicht, dass sich im Team einige Freunde gefunden haben – auch wenn sich die Spieler inzwischen auf viele Schulen in Donauwörth, Dillingen oder andere Städte der Region verteilen. Und die gönnen sich gegenseitig das Rampenlicht.

    „Ich denke, Tim ist unser bester Kicker“, sagt Luca über Tim Poleschner. Er spielt mit Luca zusammen im Mittelfeld, trifft von dort so häufig wie ein Mittelstürmer. Und setzt sich auch eine Altersstufe höher durch: Mit vielen Spielern der C-Jugend-Jahrgänge 2007 und 2008 verstärkt spielte auch die B-Jugend der SG in ihrer Liga oben mit, könnte nun in die Kreisklasse aufsteigen. „Natürlich sind die Gegner dort größer“, sagt Tim. „Aber fußballerisch gleichen wir das dann aus.“ Und so ist er auch nicht nervös, vor der nächsten Runde in der höheren C-Jugend-Spielklasse. „Das sind starke Gegner“, sagt Tim. „Aber wir freuen uns darauf.“

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