Donauwörth Noch sechs Spieltage sind in der Fußball-Bundesliga zu bestreiten. Die Meisterfrage scheint lange geklärt, mit zehn Punkten hat der fast übermächtige FC Bayern ein dickes Polster auf Verfolger Leipzig. Ganz anders die Situation am Tabellenende zwischen Rang 14 und 17: Mit Wolfsburg, Mainz, Augsburg und Ingolstadt bewegen sich vier Teams innerhalb von zwei Punkten.
Während die Wölfe 30 Zähler auf dem Konto haben, rangieren Mainz und der FCA nur einen Punkt dahinter, Letztere auf dem Relegationsrang. Dahinter lauert mit 28 Punkten der FC Ingolstadt. Der Abstieg des Klubs schien nicht mehr abwendbar, doch mit drei Siegen in Folge hat der Aufsteiger nun einen starken Lauf. Anders der FCA. Das 0:6-Debakel beim FC Bayern hat eine Niederlagenserie von drei Spielen in Folge eingeleitet.
Am 20. Mai wird sich spätestens entscheiden, ob die Bundesliga in der nächsten Saison mit drei, zwei oder gar nur einem bayerischen Verein bestückt sein wird. Die DZ hat schon vorab bei den Fußball-Experten in der Region nachgefragt, wen sie am Ende auf den Abstiegsrängen vermuten.
„Ich denke, es bleibt auf jeden Fall bis zum Schluss spannend, vielleicht sogar bis zum letzten Spieltag“, glaubt TSV-Rain-Trainer Tobias Luderschmid. Er hoffe, dass es die bayerischen Vereine noch packen, vermute aber, dass es einen der beiden erwische. „Der momentane Trend spricht ja nicht für den FC Augsburg, ich hoffe aber auf einen Umschwung“, sagt Luderschmid, der 2015 die zweite Mannschaft des FCA in der Regionalliga Bayern trainierte.
Die Ingolstädter sehe er derzeit psychisch im Vorteil, durch ihre Siegesserie. „Am Ende wird wohl einer der beiden bayerischen Klubs direkt absteigen. Der andere wird sich wahrscheinlich mit Mainz um den Relegationsplatz streiten“, glaubt er.
Was den VfL Wolfsburg angeht, ist sich Luderschmid mit den befragten Trainerkollegen einig: Die Wölfe halten die Klasse. „Die schaffen, es. Sie haben einfach zu viel Qualität in der Mannschaft“, findet auch Donaumünsters Trainer Ewald Gebauer. Topstürmer Mario Gomez in der 2. Bundesliga? Das kann auch er sich nicht vorstellen.
Für den FCA gilt das aber nicht. „Ich denke Augsburg und Mainz machen den Abstieg unter sich aus. Ingolstadt könnte es noch schaffen, die sind gut im Fluss“, meint der Trainer.
Dass die Mainzer – obwohl bislang auf einem Nichtabstiegsplatz – noch nach unten rutschen, glaubt auch Riedlingens Übungsleiter Michael Jenuwein. Er hoffe, dass der FCA über die Relegation den Klassenerhalt schaffe. „Alles zuzutrauen“ sei dagegen dem FCI. Mit drei Siegen in Folge habe er mächtig Rückenwind, ganz im Gegensatz zu Augsburg und Mainz mit ihren Negativserien.
Trainerkollege Bernhard Schuster vom Kreisligisten SV Münster wünscht sich den Klassenerhalt der Augsburger. „Ich war eigentlich nicht direkt Fan des FCA, aber mittlerweile wohne ich in Augsburg und da sympathisiert man natürlich mit der Mannschaft“, erklärt er. Dennoch räume er den Ingolstädtern noch gute Chancen ein. Negativ überrascht habe ihn der FSV Mainz 05. „Die haben vergangenes Jahr noch gut gespielt“, sagt er. Er tippe auf den FCI als direkten Absteiger gemeinsam mit dem SV Darmstadt, der mit 15 Punkten abgeschlagen am Tabellenende der Liga steht. „Mainz muss in die Relegation und der FCA packt’s“, glaubt Schuster und ist sich bewusst, dass da auch ein bisschen Wunschdenken mit im Spiel ist.