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Fußball: Regionalliga: Der nächste Schuster sucht seinen Weg zum Profi

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Regionalliga: Der nächste Schuster sucht seinen Weg zum Profi

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    Für den FC Augsburg II war der Röglinger Jannik Schuster einer der wichtigsten Spieler. Jetzt läuft der defensive Mittelfeldspieler für den FC Schweinfurt auf.
    Für den FC Augsburg II war der Röglinger Jannik Schuster einer der wichtigsten Spieler. Jetzt läuft der defensive Mittelfeldspieler für den FC Schweinfurt auf. Foto: Klaus Rainer Krieger (Archiv)

    Wenn der TSV Rain am Samstag nach Schweinfurt fährt, erwartet ihn am Main ein Gegenspieler, der mit den Tillystädtern bestens bekannt ist: Jannik Schuster, rund 15 Kilometer von Rain entfernt in Rögling aufgewachsen, spielt seit dieser Saison für die „Schnüdel“, wie die Schweinfurter sich selbst nennen. Es ist seine erste Station im Herrenfußball, mit nun 22 Jahren hat er die Nachwuchsabteilung des FC Augsburg verlassen und will um den Aufstieg in die Dritte Liga mitspielen. Für Familie Schuster wäre das nicht das erste Mal.

    Der 1. FC Schweinfurt indes muss gleich zu Beginn der neuen Regionalliga-Saison mit einem Dämpfer klarkommen. Nach der abgebrochenen Vorsaison qualifizierte sich das Team für zwei Aufstiegsspielen gegen den TSV Havelse aus der Nähe von Hannover, doch nach zwei 0:1-Niederlagen musste der Verein viertklassig bleiben. Und auch den Saison-Auftakt hätte sich das Team anders gewünscht: Beim TSV Buchbach reichte es nur zu einem 1:1-Unentschieden. „Wir hatten uns mehr vorgenommen. Aber wer die Regionalliga kennt, der weiß, dass es in Buchbach nicht immer einfach ist“, sagt Schuster.

    Jannik Schuster hat mit 22 schon viel Erfahrung in der Regionalliga Bayern

    Er selbst zählt zu denen, die sich in der Liga gut auskennen. Über drei Jahre lang war Schuster nun Teil der U23 des FC Augsburg, die in der Regionalliga Bayern antritt. Vereine wie Buchbach, den TSV Rain oder eben Schweinfurt kennt er daher bereits aus zahlreichen Partien. Beim Saisonauftakt am vergangenen Samstag wurde er zur Halbzeit eingewechselt. „Wir haben ein gemeinsames Ziel, und zu dem will ich meinen Beitrag leisten. Wenn ich das eine Halbzeit lang tun kann, dann mache ich das, und wenn 90 Minuten von mir gefordert sind, dann freut mich das umso mehr“, sagt Schuster. Die Mannschaft sei hervorragend eingespielt, so sei es ihm leichtgefallen, sich in Schweinfurt einzugliedern – auch wenn er erst drei Wochen dort ist.

    Nachdem in der vergangenen Saison mit der SpVgg Unterhaching und der Reserve des FC Bayern gleich zwei starke Mannschaften in die Regionalliga Bayern abgestiegen sind, ist das Unternehmen Aufstieg noch einmal schwieriger geworden für die Kugellagerstädter – der zweite kuriose Spitzname, mit dem Schuster sich als Neu-Schweinfurter nun schmücken darf. Profifußball – also Drittklassigkeit – sei das Ziel des Vereins, sagt Schuster. „Wir haben auch gute Möglichkeiten, das zu schaffen“, sagt er. Zu großen Druck will er sich und seinen Teamkollegen aber nicht machen: „Wir schauen von Woche zu Woche“, sagt er den Satz, den wohl jeder Fußballer schon einmal gesagt hat.

    Marco und Jannik Schuster aus Rögling wurden beide beim FC Augsburg ausgebildet

    Ein Aufstieg wäre die nächste Analogie zum Karriereweg von Schusters Bruder Marco. Auch der stand bereits im Profikader des FC Augsburg, im Gegensatz zu Jannik sogar als Ersatzspieler ohne Einsatz bei einigen Bundesligaspielen. Und auch er wechselte einst – 2017, mit damals 21 Jahren – aus dem FCA-Nachwuchs zu einem ambitionierten Regionalligisten. Nach zwei Jahren gelang ihm mit Waldhof Mannheim der Aufstieg, seit diesem Sommer spielt er für den SC Paderborn in der Zweiten Liga. „Ich bin unglaublich stolz auf das, was er erreicht hat“, sagt der Neu-Schweinfurter über seinen Bruder. „Ich würde mich sehr freuen und arbeite hart dafür, einen ähnlichen Weg gehen zu können, vergleiche mich aber dabei nicht mit ihm. Ich sehe ihn als großes Vorbild, versuche aber, meinen eigenen Weg zu gehen.“ Vor seinem Wechsel nach Schweinfurt hätten sie zwar auch geredet, dass ihr Weg sich bisher so ähnle, sei aber Zufall. Und auch wenn beide schon fast im gleichen Alter zum FCA gekommen sind und auf der gleichen Position im defensiven Mittelfeld spielen: Während Marco als Schüler für BC Blossenau und den TSV Nördlingen aktiv war, spielte Jannik für den FC Donauwörth.

    Bei Schweinfurt spiele er mit der Mannschaft nun einen Fußball, der die Gegner ständig unter Druck setzen will, sagt Schuster. „Wir wollen immer den Ball haben, und wenn wir ihn nicht haben, wollen wir ihn gewinnen und dann schnell umschalten“, sagt er. Das sei auch das Spiel, auf das der TSV Rain sich am Samstag einstellen müsse. „Natürlich beobachten wir unsere Gegner vor der Partie und analysieren ihre Stärken und Schwächen. Aber auf dem Platz wollen wir dem Gegner unser Spiel aufdrücken.“

    Rain erwartet er als schwereren Gegner, als es das 0:4 am ersten Spieltag gegen die SpVgg Bayreuth erwarten lässt. „Ich habe das Spiel nicht gesehen, aber meines Wissens nach war Rain näher dran, als es das Ergebnis aussagt“, sagt er. Einige Spieler kenne er persönlich, etwa aus der gemeinsamen Zeit im Augsburger Nachwuchsleistungszentrum, pflege Kontakt zu dem einen oder anderen. Der TSV habe sich gut verstärkt – unter anderem Schusters Mannschaftskollege aus der Vorsaison, Lukas Gerlspeck, ist einer der Neuzugänge. Der Röglinger ist sich sicher: „Rain wird eine Rolle in der Regionalliga Bayern spielen“ – auch wenn die Liga seiner Einschätzung nach heuer so stark sei wie wohl noch nie. Dass Schweinfurt dort zu den Topteams gehört, wollen Schuster und seine Teamkollegen am Samstag unter Beweis stellen.

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