Donauwörth Der SV Wörnitzstein-Berg und der FC Donauwörth möchten in Zukunft zusammenarbeiten, doch das geht nicht ohne Paukenschlag. Laut einer Mitteilung des SV Wörnitzstein möchte sich der FCD nach acht Jahren auflösen und seine Herrenmannschaft sowie die Frauen- und Mädchenteams vom SV Wörnitzstein-Berg übernehmen lassen.
„Beide Vereine befinden sich in guten Gesprächen. Es gibt allerdings noch eine Reihe offener Fragen, aber wir sind guter Dinge diese bald klären zu können“, sagt Alexander Hörmann, Vorstand Fußball beim SV Wörnitzstein-Berg. Durch diesen Schritt solle vor allem die Jugendarbeit profitieren. „Wir haben in der JFG Donauwörth zusammen viele Spieler ausgebildet, die uns dann nach der A-Jugend verlassen haben.“ Diese Problematik sei der Auslöser für den Schritt gewesen, einen Gesamtverein anzustreben. „Durch diese Konstellation hätten wir im Seniorenbereich ein breites Angebot unter einem Dach, das sowohl den Leistungsfußball als auch den Breitensport stärkt“, erklärt Hörmann. Konkret bedeutet das, dass der SV Wörnitzstein zur neuen Saison eine erste und eine zweite Mannschaft stellen würde. Die erste wäre das heutige Kreisligateam – das möglicherweise dann Bezirksliga spielt – des FC Donauwörth, die zweite Mannschaft wäre die A-Klassen-Truppe des Ortsteilvereins.
„Der Kontakt zum SVW besteht schon seit zwei Jahren und auch die Mannschaften pflegen ein freundschaftliches Verhältnis. Nach reiflicher Überlegung sind wir nun davon überzeugt, dass wir mit vereinten Kräften in Zukunft mehr bewegen können. In einigen strukturellen Punkten hatte der FCD leider seit Jahren Defizite, die nun in einem Gesamtverein leichter behoben werden können. “ Dies waren etwa das fehlende Sportheim und zu wenig ehrenamtliche Helfer, wie FCD-Vorstand Alexander Musaeus erklärt. Bereits vor zwei Jahren habe man überlegt, einen Gesamtverein aus dem FCD und dem SVW zu bilden. Damals scheiterten die Pläne daran, dass im Vereinsnamen das „Donauwörth“ fehlen würde. Das ist heute offenbar kein größeres Problem mehr. „Zwar wird der Name Donauwörth verschwinden, im Stauferpark wird aber weiterhin guter Fußball zu sehen sein“, sagt Musaeus. Vor allem den Mannschaften des FC Donauwörth sei wichtig, auch weiterhin im Stadion spielen zu können. Musaeus betont, dass der FCD-Vorstand nicht wolle, dass der Verein zusammenfällt. Ganz im Gegenteil: „Wir wollen in Donauwörth guten Fußball anbieten. Der SVW verfolgt da das gleiche Ziel.“
Die neu gestaltete Sparte Damenfußball wird den Gesamtverein SV Wörnitzstein-Berg abrunden und bietet somit ein komplettes Paket rund um Breiten- und Leistungsfußball in der Region Donauwörth. „Wir glauben, dass sich auf die Dauer nur ein Verein in Donauwörth etablieren wird, einmal abgesehen von der SpVgg Riedlingen“, sagt Hörmann. Auch Musaeus ist sich bewusst, welchen „radikalen Schritt“ der FCD und der SVW planen: „Wir glauben aber, dass es in Zukunft noch mehreren Vereinen so gehen wird.“
Der BFV entscheidet über das Vorhaben des FC Donauwörth und des SV Wörnitzstein-Berg
Beide Vereine wollen auf ihren kommenden Mitgliederversammlungen über ihr Vorhaben abstimmen und hoffen, dass die Mitglieder ihre Pläne unterstützen. Denn um diese umzusetzen, müssen die Mitglieder beider Vereine zustimmen. Zudem muss sich die Mehrheit der Spieler Mittels einer Unterschriftenliste mit dem Vorhaben einverstanden erklären. Die Unterlagen werden dann zum Bayerischen Fußball-Verband (BFV) geschickt, erklärt Hörmann. „Laut BFV können dann die Mannschaften in ihren Ligen bleiben, auch wenn sie unter einem anderen Vereinsnamen spielen“, sagt er.
In der Präsidiumssitzung des BFV werde dann über das Vorhaben der Vereine entschieden. Offenbar sei das auch für den Verband ein ziemlich einzigartiger Fall.
In den nächsten Wochen sollen nun noch offene Fragen geklärt werden, etwa Details zur Finanzierung. Bis zum Sommer bleibt in Wörnitzstein und Donauwörth zunächst alles beim Alten. Entsteht dann tatsächlich ein Gesamtverein SV Wörnitzstein-Berg, werde das am Spielbetrieb bis auf den Namen nichts ändern glaubt Hörmann, wenn die Veränderung auch einen Haufen Arbeit mit sich bringe, dessen ist er sich sicher. (pm/sut)