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Fußball: Das sagen die Fußballer in der Region zum Saison-Abbruch

Fußball

Das sagen die Fußballer in der Region zum Saison-Abbruch

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    Dennis Gail, hier am Ball gegen den FC Donauried, steigt mit seinem SC Tapfheim wieder in die A-Klasse auf.
    Dennis Gail, hier am Ball gegen den FC Donauried, steigt mit seinem SC Tapfheim wieder in die A-Klasse auf. Foto: Szilvia Iszó (Archiv)

    20 Monate am Stück Tabellenführer in der gleichen Liga. Eigentlich geht das gar nicht. Nachmachen wird dem TSV Wemding das ziemlich sicher niemand mehr. Lange musste der Verein auf die lang ersehnte Meisterschaft in der Kreisklasse warten. Erst jetzt gibt es Gewissheit: Der Bayerische Fußball-Verband hat die Saison abgebrochen. So richtig knallen die Korken aber nicht im Wemding – und auch andernorts werden die Aufstiegsfeiern höchstens nachgeholt, wenn es irgendwann wieder geht.

    „Es war in den letzten Wochen schon abzusehen, dass diese Lösung kommt“, sagt Wemdings Spartenleiter Andreas Meister. „Wir sind jetzt froh und zufrieden, aber es herrscht keine Euphorie.“ Meister hofft, dass die nächste Saison eventuell bis Ende August oder Anfang September starte. „Wir haben praktisch alle Spieler an Bord“, blickt er voraus. In letzter Zeit sei der Kontakt untereinander zwar etwas ruhiger gewesen, doch Abgänge sind ihm bislang nicht bekannt. Wenn möglich, wolle man dem scheidenden Trainer Karl Schreitmüller in einigen Wochen wenigstens in einem kleineren Rahmen einen würdigen Abschied bereiten. Dessen Nachfolger Jens Meckert kümmert sich laut Meister bereits um die Vorbereitung.

    Saison-Abbruch 2019/21 in Bayern: SC Tapfheim und TSV Wemding sind Meister

    Dass Wemding überhaupt so lange Spitzenreiter bleiben konnte – und das nicht mal eine Besonderheit ist – , liegt an der außergewöhnlichsten Saison des Jahrtausends. Im vergangenen Sommer hatte der Verband entschieden, die aufgrund der Corona-Pandemie unterbrochene Saison nicht abzubrechen, sondern um ein Jahr zu verlängern.

    So stand auch etwa der SC Tapfheim seit weit über einem Jahr an der Tabellenspitze der B-Klasse. Auch hier nimmt Abteilungsleiter Andreas Wiedemann die Meisterschaft relativ gelassen hin. „Ich kann mit der Entscheidung leben“, sagt er. Wichtig sei der Aufstieg in die A-Klasse, da die Mannschaft jung und ambitioniert sei und so viele Kicker erhalten blieben. Leid tue es ihm aber um die Absteiger. Tatsächlich war die Frage, wie der Verband mit den Vereinen am Tabellenende umgehe, lange strittig.

    Mithilfe eines Punktequotienten wird nun eine Abschlusstabelle erstellt, die erzielten Punkte werden hierbei durch die Anzahl der absolvierten Partien geteilt. Die so ermittelten Meister steigen auf, wer am Tabellenende steht, muss absteigen. Einige hatten dafür plädiert, auf Absteiger zu verzichten.

    Marxheim, Rain II, Feldheim, Riedlingen und Bäumenheim steigen ab

    Der FC Marxheim/Gansheim ist nun unter den Klubs, die es erwischt, für ihn geht es von der A- in die B-Klasse. „Wir müssen damit leben“, erklärt Vorsitzender Alfons Dußmann. In Marxheim habe man damit gerechnet, dass die Entscheidung der Vereine so ausfallen wird. Der Trainer für die neue Saison steht schon fest: Christian Langhammer, bisher beim FC Mertingen, leitet ab der neuen Saison die Geschicke beim TSV. Er tritt damit die Nachfolge von Johannes Mayr an. Für Langhammer ist es die erste Trainerstation seiner Karriere.

    Auch Bezirksligist TSV Rain II und die Kreisligisten SpVgg Riedlingen und SV Feldheim zählen zu den Absteigern. „Das ist eine harte, aber vertretbare Entscheidung“, sagt Rains Geschäftsführer Alexander Schroder. Klagen, wie sie etwa der TSV Nördlingen als Absteiger aus der Bayernliga ins Spiel gebracht hatte, schließt er aus. Rain wolle die Mannschaft, soweit es geht, fürs kommende Jahr zusammenhalten – und dann in die Bezirksliga zurückkehren. Riedlingens Vorsitzender Leo Anzenhofer ist in Sachen Planungen für die kommende Saison etwas vorsichtiger. Wie genau der Kader in der Kreisklasse aussehe, sei noch nicht abzusehen, auch weil der Kontakt in den vergangenen Monaten so schwierig war. „Oben mitspielen wollen wir aber sowieso, das ist unser Anspruch.“ Der Abbruch ist für ihn weniger ein Thema. Das viel größere Problem sei, dass auch der Kinder- und Jugendfußball seit Monaten ruht.

    Nicht nur manche Männer, auch einige Frauenteams haben in dieser Saison womöglich kuriose Rekorde für die Ewigkeit aufgestellt. Der VfB Oberndorf zum Beispiel: Nach erst acht Spielen steigen die Damen in die Bezirksliga auf. Verdient sei die Meisterschaft dennoch, sagt Torhüterin Annika Wörle – auch wenn noch ein Drittel der Saison zu spielen gewesen wäre. „Wir haben hart dafür gekämpft“, sagt sie. Mit Erfolg: Bis auf ein Remis gewann die Truppe alle Spiele. Diverse Glückwünsche erreichten die Mannschaft schon, die Feier werde nachgeholt.

    SV Wörnitzstein vertagt Meisterfeier

    So machen es auch die Herren vom SV Wörnitzstein-Berg. „Es ist schade, der Mannschaft über WhatsApp gratulieren zu müssen“, sagt Spartenleiter Michael Schmidbaur. Der Titel sei verdient, in der zurückliegenden Saison sei fast alles rund gelaufen. Deutlich knapper fällt der Meistertitel für die FSG Mündling-Sulzdorf aus. Nur aufgrund des direkten Vergleichs steht die FSG vor dem punktgleichen SV Mauren. Mündlings Trainer Stefan Fischer bedauert, dass der Titel nicht gefeiert werden könne. Dennoch gelte: „Das ganze Dorf ist mit Stolz erfüllt.“

    Stolz ist auch der FC Mertingen: Dessen zweite Mannschaft schafft den Aufstieg in der A-Klasse. „Das ist historisch, unsere Zweite ist noch nie aufgestiegen“, sagt Trainer Stefan Schaber. Gefeiert werden soll, wenn es wieder geht – allein schon, um es der ersten Mannschaft zu zeigen. „Als sie vor zwei Jahren Kreisligameister geworden sind, war ich von der Feier fast etwas enttäuscht“, sagt Schaber. Sportliches Lob gehe an den TSV Oettingen II. Der Vizemeister habe sofort gratuliert. Und kommende Saison steht zur Freude des FCM II ein Derby an. „Unvorstellbar“ nennt Schaber es, dass die Reserve ab kommender Saison gegen die erste Mannschaft des Nachbarn aus Bäumenheim spielt. Der dortige TSV nämlich muss den Gang aus der Kreisklasse nach unten antreten.

    TSV-Trainer Ilhan Sönmez aber ist mit dem nun besiegelten Abstieg gar nicht so unzufrieden. „Natürlich sind wir enttäuscht, aber jetzt haben wir Gewissheit und können uns auf einen Neustart vorbereiten“, so Sönmez. Mit nur einem Sieg aus 21 Spielen wäre die Mission Klassenerhalt für Bäumenheim in der Kreisklasse Nord II sowieso schwierig geworden. Hinter den Kulissen wird schon fleißig an der Zukunft gebastelt. Fünf Neuzugänge für die neue Saison stehen bereits fest. „Wir haben einen mittelfristigen Plan, um wieder in die Kreisklasse aufzusteigen, und wollen vor allem junge Spieler in Bäumenheim halten“, so der Übungsleiter.

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