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Ex-Trainer aus Rain jetzt in Südafrika: Hospitanz am anderen Ende der Welt

Ex-Trainer aus Rain jetzt in Südafrika

Hospitanz am anderen Ende der Welt

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    Hospitanz am anderen Ende der Welt
    Hospitanz am anderen Ende der Welt

    An jenem Ort, an dem für die deutsche Nationalmannschaft im vergangenen Jahr der Traum vom Weltmeistertitel geplatzt ist, könnte für einen alten Bekannten bald ein neues, großes Abenteuer beginnen. Die Rede ist von Kurt Kowarz, dem langjährigen Trainer des TSV Rain. Der 53 Jahre alte Fußballlehrer hospitiert seit Anfang Juli beim Fußballverein Golden Arrows im südafrikanischen Durban.

    Cheftrainer beim Erstligisten ist der frühere Bielefelder Trainer Ernst Middendorp, der in Deutschland immer wieder neu zu den Trainerkandidaten für Bundesligavereine zählte. Doch Middendorp fand sein Glück in der Ferne. Seit 2009 ist er in Südafrika als Trainer und Entwicklungshelfer in Sachen Fußball tätig.

    Gemeinsame Zeiten beim

    Zur Unterstützung engagierte Middendorp nun Kurt Kowarz. Beide kennen sich aus früheren Augsburger Zeiten und sind seitdem eng miteinander befreundet. Aufgrund personeller Engpässe an qualifizierten Kräften hospitiert Kowarz nicht nur, sondern wirkt auch aktiv am Trainingsgeschehen der Golden Arrows mit.

    Als Torwarttrainer gibt er seine Erfahrungen, die er vor zwei Jahren unter anderem auch Manuel Neuer bei der deutschen U21-Nationalmannschaft vermittelt hat, an die Torleute weiter. Außerdem ist Kowarz im alltäglichen Mannschaftstraining als Koordinations- und Fitnesscoach involviert. Kowarz erhofft sich von seiner Hospitanz, einerseits dem südafrikanischen Fußball mit seinem Fachwissen weiterhelfen zu können, andererseits die Erfahrungen, die er vor Ort macht, mit nach Deutschland zu transportieren.

    Eine solche Erfahrung ist beispielsweise die etwas andere Mentalität auf dem afrikanischen Kontinent, wenngleich sich die Vereinsstrukturen in den vergangenen Jahren deutlich verbessert haben. „Wer Ernst Middendorp kennt, der weiß, dass Disziplin und Professionalität für ihn an vorderster Stelle stehen“, so Kowarz. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch daneben sind die beiden eng miteinander verbunden. So wohnt der ehemalige Torhüter des 1. FC Nürnberg in den vier Wochen seiner Hospitanz bei Middendorp. Beide teilen sich ein geräumiges Apartment im Stadtteil Umhlanga im Norden Durbans, das nicht weit entfernt vom Trainingszentrum der sogenannten Abafana Bes’thende gelegen ist. Zweimal täglich lässt Middendorp seine Schützlinge trainieren – unter professionellsten Bedingungen. Diese seien auch dringend notwendig, um sein Team, dessen Niveau beim dem eines deutschen Zweitligisten liegt, weiter zu fördern. Irgendwann vielleicht ist dann der „FC Bayern Südafrikas“, der Kaizer Chiefs Club, in Reichweite. Derzeit befindet sich das Team gerade in der Vorbereitung auf die neue Saison, aber zu den Spielen gegen die Spitzenmannschaften kommen gut und gerne mal zwischen 50000 bis 60000 Zuschauer ins WM-Stadion von Durban.

    Überhaupt profitieren die Vereine von der letztjährigen Weltmeisterschaft, wie Kowarz berichtet. Vor allem in die Infrastruktur wurde viel investiert, sodass die einzelnen Clubs mehr Wert aufs Sportliche legen können. „Die Nachwuchsförderung“, meint Kowarz, „wird zunehmend verbessert. Die Vereine arbeiten allesamt professioneller und haben sich vieles von den teilnehmenden Nationen der WM abgeschaut. Nichtsdestotrotz gibt es noch vieles zu tun.“

    Weiter Interesse an den Spielen des TSV Rain

    Möglicherweise bietet sich für den 53-Jährigen sogar die Möglichkeit, dabei mitzuhelfen. Ihm liegt ein Angebot des Vereins für die nächste Saison vor. Doch pünktlich zum Bundesligastart geht es für den gebürtigen Ulmbacher erst einmal nach Hause zu seiner Familie.

    Das mögliche Engagement in Südafrika wird sicherlich zu den Themen gehören, die ihn beschäftigen. Wie auch der FC Augsburg. Beim ersten Bundesligaheimspiel seines ehemaligen Arbeitgebers gegen den SC Freiburg wird Kowarz auf der Tribüne sitzen. Und vielleicht besucht er auch seine ehemaligen Weggefährten in Rain.

    Schließlich verfolgt er auch weiterhin das Geschehen in der Bayernliga. „Ich setzte mich an den Spieltagen immer an den Computer, um nach den Ergebnissen zu schauen. Auch wenn ich jetzt gerade am anderen Ende der Welt bin, ist mir der Verein nach wie vor sehr wichtig, denn die Jungs sind mir in unserer gemeinsamen Zeit richtig ans Herz gewachsen“, so Kowarz über seine früheren Schützlinge, die er zweieinhalb Jahre lang betreut hatte.

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