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DZ-Sportlerwahl: Den Spagat schafft sie spielerisch

DZ-Sportlerwahl

Den Spagat schafft sie spielerisch

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    Katrin Hönle freut sich über den Pokal für die Sportlerin des Jahres. In diesem Jahr will sie ihre Erfolge bestätigen.
    Katrin Hönle freut sich über den Pokal für die Sportlerin des Jahres. In diesem Jahr will sie ihre Erfolge bestätigen. Foto: Kluge

    Huisheim-Gosheim Noch etwas ungläubig schaut sie auf den Pokal in ihren Händen. Katrin Hönle ist von den Lesern der DZ zur Sportlerin des Jahres gewählt worden. Die Showtänzerin kann das immer noch nicht fassen: „Dass ich mit dieser Kategorie überhaupt eine Chance habe, hätte ich nie gedacht. Ich finde es unglaublich, dass so viele Menschen für Showtanz zu begeistern sind.“ Wie viel ihr diese Auszeichnung bedeutet, macht ihre Reaktion nach der Wahl deutlich: „Ich habe zunächst ja nicht mal von der Nominierung gewusst, deshalb bin ich gleich in Tränen ausgebrochen.“ Den Titel der Sportlerin des Jahres sei für sie das „Größte meiner bisherigen Tanzkarriere“.

    Und das, obwohl Hönle im vergangenen Jahr bayerische Vizemeisterin in der Kategorie Hauptschau Solotanz wurde. Zudem stieg sie als Trainerin der Cats, der Showtanzgruppe des Carneval-Clubs Blaumeisen Huisheim, in der Kategorie Showtanz mit Hebefiguren in die Bundesliga auf. Sowohl Einzel- als auch Teamwettkämpfe hätten ihre Vor- und Nachteile, wie die 24-Jährige erklärt: „Wenn man in der Gruppe tanzt, fallen Fehler viel schneller auf. Im Solotanz ist man freier und flexibler und man kann zur Not während der Choreografie noch etwas umstellen. Allerdings muss man im Einzel immer Vollgas geben, weil immer die gesamte Aufmerksamkeit auf einen gerichtet ist.“

    Mit Showtanz verbinden die meisten Menschen vor allem Fasching. Der ist für Tänzerinnen wie Hönle aber nur eine gute Übung. „Es ist ein gutes Training, vor Publikum aufzutreten. Allerdings fallen beim Fasching Fehler natürlich nicht so sehr auf. Turniere haben schon mehr Bedeutung“, resümiert die Tänzerin. Dennoch sei es für sie das Schlimmste, beim Fasching zuschauen zu müssen und nicht auf der Bühne zu stehen. In diesem Jahr tanzte die 24-Jährige bereits auf fünf Turnieren. Einmal wurde sie Dritte. Wichtiger ist ihr aber, dass sie sich bei jedem Wettkampf steigern konnte. Durch Hönles konstant gute Leistungen qualifizierte sie sich erneut für die bayerische Meisterschaft. Diese findet am 8. April statt. Das Ziel der Tänzerin ist klar: „Ich möchte den Erfolg aus dem vergangenen Jahr mindestens wiederholen.“

    Dass Hönle überhaupt die Chance bekommt, ihre Vizemeisterschaft zu verteidigen, war lange Zeit fraglich. Im März 2016 brach sich die 24-Jährige beim Skifahren den Oberschenkel. Erst im November, ein halbes Jahr später, konnte sie sich an eine Choreografie wagen. „Ich konnte gar nichts machen. Selbst an einen Spagat war nicht zu denken“, erinnert sich Hönle. Auch deshalb tanzt sie in diesem Jahr bislang nur Einzel. „Die Gruppe hatte ja schon lange begonnen zu trainieren, als ich noch verletzt war. Da hätte es keinen Sinn gemacht, nachträglich noch einzusteigen.“ Dennoch ist es umso bemerkenswerter, dass sie sich wieder hochgearbeitet hat.

    Neben dem Tanzen bleibt keine Zeit für weitere Hobbys. „Wenn Turniere anstehen, dann trainiere ich jeden Tag“, erklärt Hönle. Dennoch gelinge ihr der mitunter stressige Spagat zwischen dem Job als Friseurmeisterin und dem Showtanz. „Wenn ich von der Arbeit heimkomme, gehe ich eigentlich direkt ins Vereinsheim und trainiere zweieinhalb Stunden. An den Wochenenden kommen dann noch die Turniere dazu“, erzählt die Tänzerin. Diese ziehen zum Teil anstrengende und lange Autofahrten nach sich.

    Der Reiz am Showtanz bestehe für Hönle vor allem in der Akrobatik: „Man kann immer etwas Neues dazulernen, die Choreo steigert sich immer wieder – das Tänzerische bleibt einfach ständig ausbaufähig.“ Der Pokal, den die 24-Jährige nun ein Jahr lang ihr Eigen nennen darf, wird sich zu ihren anderen Trophäen gesellen. Allerdings wisse Hönle noch nicht, „ob der da überhaupt ins Regal passt.“

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