Startseite
Icon Pfeil nach unten
Donauwörth
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

DZ-Fußballstammtisch: Wie sieht die Jugendarbeit künftig aus?

DZ-Fußballstammtisch

Wie sieht die Jugendarbeit künftig aus?

    • |
    G. Gritschneder
    G. Gritschneder

    Zentrales Thema beim DZ-Fußballstammtisch „Nach neunzig Minuten“ in Wörnitzstein war die Jugendarbeit der Vereine in der Region und die verschiedenen Konzepte, nach denen dabei vorgegangen wird. Unter den gut 50 Besuchern waren Vertreter mehrerer Klubs mit unterschiedlichen Ansichten, sodass sich eine rege Diskussionsrunde ergab.

    DZ-Sportredakteur und Moderator Markus Erdt, der gewohnt souverän und unterhaltsam durch den Abend führte, informierte, dass allein im Verbreitungsgebiet der Donauwörther Zeitung rund 200 Jugendmannschaften im Spielbetrieb sind. Ein unverkennbarer Trend sei die Gründung von „Jugend-Förder-Gemeinschaften“ (JFG). Die älteste davon in der Region ist die 2003 gegründete JFG Donauwörth. In ihr bringen sich die Stammvereine FC Donauwörth (bei Gründung noch VSC), SV Wörnitzstein-Berg, FC Zirgesheim und TKSV Donauwörth – sowie seit dieser Saison der SV Donaumünster-Erlingshofen – ein. Clemens Humbauer, Vorsitzender des gastgebenden SV Wörnitzstein-Berg, ist auch in der JFG tätig. Die Gründe sind naheliegend: „Als Heimatverein ist man näher am Geschehen dran.“ Außerdem könne man Kontakt zu den eigenen Jugendspielern halten, um diese später wieder für die Herrenmannschaft zu gewinnen.

    Anton Bühlmeier, sportlicher Leiter der JFG, berichtete, dass vor etwa drei Jahren die Philosophie geändert wurde. Bis dahin lag der Fokus vor allem auf den ersten Mannschaften, inzwischen habe man die Breite enorm verbessert und damit auch einen stabilen Unterbau geschaffen. Trotzdem sei es gelungen, mit jeder Altersklasse in der Bezirksoberliga zu spielen. Ein stetiges Problem ist für Bühlmeier die Suche nach geeigneten Trainern. „Wir führen diese auch gerne heran“, wirbt er um geeignete Übungsleiter.

    „Keine Konkurrenz“

    Für Clemens Humbauer ist die JFG keine Konkurrenz, „sondern mehr wie eine eigene Sparte“. Der Vorteil der JFG liege darin, dass Kinder von der obersten bis zur untersten Liga je nach ihrer Leistungsfähigkeit spielen können. Inzwischen besteht auch eine Kooperation mit dem FC Augsburg. Bühlmeier: „Wegen der guten Aufbauarbeit ist der FCA an uns herangetreten“. So werden die besten Spieler zu Probetrainings nach Augsburg eingeladen. Momentan sind drei frühere JFGler in der FCA-Jugend aktiv.

    Damals nicht beigetreten ist die SpVgg Riedlingen. Vorsitzender Leo Anzenhofer: „Das hatte mehrere Gründe. Wir sind in der glücklichen Lage, alle Mannschaften selbst besetzen zu können.“ Auch aus heutiger Sicht sei die Entscheidung 2003 richtig gewesen. Für den FC Zirgesheim war die JFG jedoch „der einzige und richtige Weg“, meinte Peter Bobinger, übrigens Vater von Dominik.

    „Fast ein Selbstläufer“

    „Fast ein Selbstläufer“ sei inzwischen die 2009 gegründete JFG Rain/Burgheim, informierte Vorsitzender Matthias Karmann. Ihr gehören vier Stammvereine an (aktiv sind rund 130 jugendliche Kicker). Gerhard Gritschneder (JFG Unterer Lech, etwa 140 Fußballer) berichtete von Bedenken älterer Anhänger unter den sechs beteiligten Nachbar-Vereinen. Doch die Jugendleiter hätten die Idee vergangenes Jahr angestoßen und umgesetzt. Für Gritschneder ist es nur „eine Frage der Zeit“, bis derartige Zusammenschlüsse auch im Herrenbereich kommen. Dieter Lanzer, Jugendleiter des TSV Harburg, verkündete eine Neuigkeit. Wegen „der Gebührenpolitik des Verbandes“ habe man vor wenigen Wochen eine JFG mit den Stadtteil-Vereinen und dem BC Huisheim beschlossen.

    „Nicht mehr machbar“

    Eine eigene Jugend sei „auf lange Sicht alleine nicht mehr machbar“, meinte Kaisheims Spartenleiter Reinhold Arnoldi. Sein Kollege Walter Jall vom SC Tapfheim, der eine Spielgemeinschaft mit den Donauried-Vereinen pflegt, bedauerte, dass eine „mehrfach angedachte“ Tapfheimer JFG am Widerstand des SV Donaumünster/Erlingshofen scheiterte.

    DZ-Fußball-Experte Robert Leinfelder, früher selbst Jugendleiter beim FC Zirgesheim, sah kein Patentrezept. „Bei einer JFG gibt es ein Für und Wider.“ Absehbar sei jedoch, dass es für viele Vereine immer schwerer werden dürfte, eigene Mannschaften zu bilden.

    Bei uns im Internet

    Bilder vom DZ-Stammtisch unter

    donauwoerther-zeitung.de/bilder

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden