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Boxen: Donauwörther Boxer wollen Titel

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Donauwörther Boxer wollen Titel

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    Fatih Dübüs gewann seinen ersten Kampf nach Monaten Anfang Juni. Er trainiert gemeinsam mit Junioren-Weltmeister Wanik Awdijan in Donauwörth, die beiden streben gemeinsam mit Jessica Schadko nach mehr.
    Fatih Dübüs gewann seinen ersten Kampf nach Monaten Anfang Juni. Er trainiert gemeinsam mit Junioren-Weltmeister Wanik Awdijan in Donauwörth, die beiden streben gemeinsam mit Jessica Schadko nach mehr. Foto: Bruno Haelke

    Einen ganzen Winter lang haben sie nicht geboxt. Den einzigen Gegner, den Wanik Awdijan, Jessica Schadko und Fatih Dübüs über Monate bekämpft haben, hat keine Fäuste. Wie in fast allen Sportarten hatten die Kämpfer seit Herbst keine Wettkämpfe, Corona war der größte Kontrahent. Erst im Mai standen die Athleten aus dem Donauwörther CPI-Boxstall wieder mit Ringrichter und Gegner im Ring, nun folgt bald der nächste Kampfabend in der Boxhalle. Geht es nach den Plänen der Boxer und von CPI-Chef Florin Catuna, dann ist die Veranstaltung nur der nächste Schritt auf dem Weg zu größerem.

    Awdijan ist der Star in der Donauwörther Boxszene. Vor einigen Monaten ist der Nürnberger aus seiner Heimatstadt nach Donauwörth gewechselt, einen Weltmeistertitel als Junior und 26 Profi-Siege im Gepäck, seit seinem Sieg im Mai sind es derer inzwischen 27 – es war der elfte Erfolg nach K.o. für ihn. „Seit ich hier bin, habe ich noch einmal ein ganz anderes Level erreicht“, sagt der 26-Jährige. Den vakanten International-Titel der WBC, einer der vier großen Weltverbände, hat Manager Catuna für ihn reserviert. Im November soll der Mittelgewichtler um den Titel kämpfen. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu seinem großen Ziel: Profi-Weltmeister werden.

    Box-Weltmeister Wanik Awdijan: Nürnberger will Titel bei den Herren

    Um den International-Titel kämpfen Boxer aus der ganzen Welt, auch wenn er nicht die gleiche Bedeutung wie ein Weltmeistergürtel hat. Doch mit einem Erfolg würde er ins Blickfeld von WBC-Weltmeister Saul Alvarez rücken, sagt Awdijan. Den Mexikaner möchte er auf absehbare Zeit herausfordern, um ihn vom Thron zu stoßen. Die Vorbereitung in Donauwörth spiele dabei eine wichtige Rolle. „Florins Methoden sind besser“, sagt Awdijan über das Training. Catuna ist Trainer, Manager und Promoter in Personalunion, für Awdijan zudem Freund und Mentor, wie er sagt. „Er ist hart und verständnisvoll zugleich. Weil er früher selbst geboxt hat, weiß er, wie man sich im Ring fühlt.“

    Am Freitag, 30. Juli, warten internationale Kämpfer auf die Boxer des CPI-Stalls. Awdijan, Dübüs und Schadko treffen dann auf Kontrahenten aus Weißrussland, der Türkei oder Kroatien, zudem sind an dem Abend noch weitere Kämpfe anderer Boxer geplant. Nach aktuellem Stand hofft Catuna auf rund 150 Zuschauer in der Halle, die könne man dem Hygienekonzept gemäß unterbringen. Wenn Awdijan im November um einen Titel kämpfen soll, würde er sich sicher noch ein paar Fans mehr wünschen. Doch welche Regeln dann gelten, ist aktuell noch nicht abzusehen.

    Wanik Awdijan hat vieles, wovon die meisten Boxer träumen: eine fast saubere Kampfbilanz, einen Weltmeistertitel und einen Profivertrag. Seit einigen Monaten ist er Mitglied des Donauwörther Boxstalls CPI und bereitet sich hier auf die nächsten Kämpfe vor. Der Athlet aus Nürnberg strebt den Durchbruch auf der ganz großen Bühne an.
    Wanik Awdijan hat vieles, wovon die meisten Boxer träumen: eine fast saubere Kampfbilanz, einen Weltmeistertitel und einen Profivertrag. Seit einigen Monaten ist er Mitglied des Donauwörther Boxstalls CPI und bereitet sich hier auf die nächsten Kämpfe vor. Der Athlet aus Nürnberg strebt den Durchbruch auf der ganz großen Bühne an. Foto: Christof Paulus

    Perspektivisch geht es auch für Schadko und Dübüs um einen Gürtel. Aktuell erholt sich die Karriere beider Athleten noch von einem Rückschlag aus dem vergangenen Jahr – physisch sind beide schon wieder voll im Saft. Für Schadko war es im Oktober gegen die Irin Katelynn Phelan um gleich mehrere Juniorinnen- und Damen-Weltmeistertitel gegangen. Dübüs kämpfte gegen den Tschechen Jan Marsalek um den WBF-International-Titel. Beide verloren. Wann die nächste Chance kommt, ist noch offen, für den Weg zurücknehmen beide einiges in Kauf. Dübüs schläft sogar regelmäßig in der Halle, der Friedberger spart sich so die Reisezeit, hat mehr Kraft fürs Training übrig. Anders als Awdijan geht er noch einem Beruf nach. Doch in der Kampfvorbereitung steht der hinten an.

    Fatih Dübüs und Jessica Schadko trainieren in Donauwörth mit großen Ambitionen

    „Ich teile mir Arbeit und Urlaub so ein, dass ich mich vor Kämpfen voll aufs Training konzentrieren kann“, sagt er. Und auch im Job als Garten- und Landschaftsbauer nutze er die Tätigkeit, um seine Fitness beim Arbeiten zu verbessern, arbeite schneller, setze mehr Kraft ein, erzählt er. Seine Hoffnung: Irgendwann ein großer Kampf vor Tausenden Zuschauern, sagt er. Zwei- bis dreimal am Tag trainiert er dafür. Dass Awdijan jetzt in der gleichen Halle trainiert, sei für ihn ein Vorteil, sagt der 27-Jährige. Denn obwohl der ein Jahr jünger ist als Dübüs, habe er mehr Erfahrung, vor allem bei langen Kämpfen über acht oder mehr Runden. „Das sind gute Einheiten zusammen“, sagt Dübüs.

    Gleich nach dem Boxabend am 30. Juli soll für Awdijan die Vorbereitung auf seinen Titelkampf starten. Beginnen werde diese mit einer Pause, erzählt er. Stichwort Regeneration. Dann habe er mehrere Wochen Zeit, um sich intensiv auf den Gegner einzustellen, mit Ausdauer-, Kraft- und Sparringseinheiten, also Trainingskämpfen, in denen Stärken und Schwächen des Gegners simuliert werden. Gegen wen es für Awdijan um den Titel gehen soll, steht aber noch nicht fest. Catuna befinde sich in Verhandlungen, aus einer Liste des Verbandes von 40 Kandidaten werde schließlich einer antreten. Dass die Bühne für Awdijan irgendwann größer werden soll als Donauwörth, da sind er und Catuna sich einig. Doch auch wenn er in Las Vegas boxt: „Mir gefällt es in Donauwörth“, sagt der Junioren-Weltmeister. „Ich kann mir vorstellen, hierzubleiben.“

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