Weil eine Autofahrerin aus bislang unbekannten Gründen auf die Gegenfahrbahn geriet, ist es am Mittwochvormittag auf der B25 bei Harburg zu einem schlimmen Unfall gekommen. Der Pkw stieß frontal mit einem Lastwagen zusammen. Ein Großaufgebot an Rettungskräften wurde alarmiert. Die Bundesstraße blieb über fünf Stunden lang bis in den Nachmittag hinein gesperrt.
Das Unglück passierte nach Angaben der Polizei gegen 9.45 Uhr. Nach ersten Erkenntnissen geriet eine 59-Jährige, die mit ihrem Pkw in Richtung Donauwörth unterwegs war, in der Tempo-60-Zone in der leichten Rechtskurve auf Höhe des Harburger Friedhofs kurz vor dem Burgtunnel plötzlich nach links über die doppelte durchgezogene Linie auf die Gegenspur. Mit großer Wucht stieß der Wagen gegen das vordere linke Eck eines Sattelzugs, dessen Schüttgut-Auflieger voll mit Erde beladen war.
Nach dem Unfall bei Harburg sind fünf Feuerwehren im Einsatz
Der Aufprall war so stark, dass die Front des Autos völlig zertrümmert und die Fahrertür herausgerissen wurde. Auch das linke Vorderrad des Pkw riss ab und blieb am Heckfänger des Lasters hängen. Der kam nach etwa 50 Metern zum Stehen. Angesichts der Meldung, dass an dem Unfall ein Lkw beteiligt ist, alarmierte die Leitstelle zahlreiche Rettungskräfte: Polizei, Notarzt, zwei Rettungswagen des Roten Kreuzes und rund 60 Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren Harburg, Ebermergen, Großsorheim, Hoppingen und Kaisheim eilten zur Unglücksstelle. Hinzu kam auch noch noch ein Fachberater des Technischen Hilfswerks. So wird nach Auskunft von Kreisbrandrat Heinz Mayr bei solchen Ereignissen sichergestellt, dass bei möglichen massiven Schäden entsprechend technisches Gerät vor Ort ist oder rasch nachgefordert werden kann.
Die Feuerwehr musste die lebensbedrohlich verletzte Frau, die aus dem angrenzenden Württemberg (Ostalbkreis) stammt, mit hydraulischem Werkzeug aus dem Wrack befreien. Nach der Erstversorgung wurde das Opfer mit einem Rettungshubschrauber in die Uniklinik nach Augsburg geflogen. Der aus Unterfranken kommende Lkw-Fahrer, 60, erlitt einen Schock und leichte Verletzungen. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft wurde ein Sachverständiger mit einem unfallanalytischen Gutachten beauftragt. Erste Überprüfungen ergaben, dass der Fahrer des Lasters gegen keine Vorschriften verstieß.
An dem Lkw lief eine größere Menge Hydrauliköl aus und verteilte sich über die Fahrbahn. Der Lastwagen war nicht mehr fahrtüchtig und musste abgeschleppt werden. Weil durch den Zusammenstoß Teile des Asphalts herausgerissen wurden, muss der Polizei zufolge auch die Fahrbahn repariert werden.
Viele Verkehrsteilnehmer auf B25 bilden nach Unfall bei Harburg keine Rettungsgasse
Ein Ärgernis war laut Kreisbrandrat Mayr für die Helferinnen und Helfer, dass zahlreiche Verkehrsteilnehmer auf der B25 im Bereich der Tunnel keine Rettungsgasse bildeten. Dadurch hätten nachrückende Kräfte nur mit einiger Verzögerung an die Unfallstelle gelangen können. Ebenso sorgte eine Reihe von Lkw-Fahrern für zusätzlichen Stress. Sie kamen aus Richtung Nördlingen, bogen angesichts der Sperrung bei Großsorheim von der Bundesstraße ab, wählten den Weg über den Bock nach Harburg und steckten dann auf der Burgstraße fest, weil ein Abbiegen auf die B25 nicht möglich war.
Den Verkehr leitete die Feuerwehr über die Staats- beziehungsweise Kreisstraße über Harburg und Heroldingen um. Nach 15 Uhr konnte die B25 wieder freigegeben werden.
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