Immer wieder kommt es zu Schockanrufen, mitunter fallen die Opfer darauf herein. Der entstandene Schaden kann dabei immens sein. So wie dieser Tage in Donauwörth. Hier kam es am Freitag vermehrt zu Schockanrufen, wie die Polizei mitteilt. Bei einem Vorfall konnte ein Betrüger eine immense Geldsumme erbeuten.
Die Anrufer gaben sich als Polizeibeamte oder als andere Beamte aus. In allen Fällen schockierten die Betrüger die Angerufenen, überwiegend Seniorinnen und Senioren, mit einer schlimmen Nachricht. Ein naher Angehöriger habe angeblich einen Unfall mit schweren Folgen verursacht, weshalb er bei der Polizei sitze und eine Haftstrafe drohe. Um das zu vermeiden, müsse sofort eine hohe Kaution gezahlt werden. Fast alle Angerufenen erkannten die Betrugsmasche und legten sofort auf.
Doch in einem Fall waren die Betrüger erfolgreich. Eine 84-Jährige aus Donauwörth-Nordheim schöpfte keinen Verdacht. Sie übergab um 16 Uhr vor ihrem Anwesen rund 80.000 Euro Bargeld und Schmuck an einen Mann. Er wird laut Polizei wie folgt beschrieben: Südländischer Phänotyp, etwa 1,75 Meter groß, 45 Jahre alt, kräftige Statur und dunkel gekleidet. Er trug eine schwarze Winterjacke und schwarze Jeans. Möglicherweise hat jemand den Mann zur fraglichen Zeit gesehen, gegebenenfalls könnte auch ein in der Nähe abgestelltes Fahrzeug aufgefallen sein. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen. Zeugen werden gebeten, sich unter der 0906/706670 zu melden.
Die Polizei gibt in diesem Zusammenhang einige Hinweise zum Umgang mit solchen Schockanrufen. „Seien Sie misstrauisch, wenn ein unbekannter Anrufer Sie zum Beispiel mit einem Verkehrsunfall eines Angehörigen konfrontiert und Geld von Ihnen fordert“, rät die Polizei in Donauwörth. Außerdem solle man sich am Telefon nicht unter Druck setzen lassen. Die Polizei empfiehlt, Angehörige unter bekannten Telefonnummern zu kontaktieren, um den Sachverhalt abzuklären. Polizei oder Justiz verlangten in Deutschland am Telefon niemals eine Kaution, um beispielsweise eine Haftstrafe eines Familienangehörigen abzuwenden. Darüber hinaus solle man niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen übergeben. Im Verdachtsfall sei die Polizei unter dem Notruf 110 zu kontaktieren. (AZ)
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