Wenn Bürgermeister Isidor Auernhammer am frühen Abend seine Amtsstunde in der Röglinger Gemeindeverwaltung absolviert und sich die Anliegen von Bürgern der kleinen Jura-Gemeinde anhört, kann es sein, dass er zwischendurch auf die Uhr blickt. Denn es kommt nicht selten vor, dass der 59-Jährige, der am 1. Mai 2020 sein Amt angetreten hat, pünktlich aufbrechen muss – zu seiner Nachtschicht bei der Polizeiinspektion Neuburg.
Auernhammer führt nicht nur ehrenamtlich die Geschicke der Kommune, sondern ist hauptberuflich nach wie vor auch noch als Gesetzeshüter tätig – und zwar im Schichtdienst. Dies sei zwar manchmal ein Vorteil, weil Auernhammer damit auch immer wieder tagsüber frei hat, die Belastung insgesamt sei aber doch recht hoch. Der Bürgermeister war kein Neuling in der Kommunalpolitik, als er vor einem Jahr den Posten übernahm. Von 2002 bis 2014 gehörte er dem Gemeinderat an und war von 2008 bis 2014 auch Zweiter Bürgermeister.
Rögling: Hilfe vom Zweiten Bürgermeister und den Gemeinderäten
Mit der Übernahme der Verantwortung an der Spitze der Kommune sei er aber doch mit vielen neuen Themen und Situationen konfrontiert worden. „Ich musste anfangs oft in der Verwaltungsgemeinschaft in Monheim nachfragen“, berichtet Auernhammer. Glücklicherweise gebe es dort hervorragende Mitarbeiter. Hilfreich seien ihm auch sein Stellvertreter Richard Kohl und die übrigen Gemeinderäte zur Seite gestanden: „Ohne die hätte ich das nicht machen können.“
Im Laufe des Jahres musste Auernhammer seinen Stellvertreter sogar tatsächlich in Anspruch nehmen, denn nach einer Operation war er drei Monate lang krankgeschrieben. Kohl habe ihn in dieser Zeit optimal vertreten. Überrascht war Auernhammer, mit welchen Anliegen er konfrontiert wird. Leute kommen zu ihm, weil sie Streit mit ihrem Nachbarn haben. Sie fragen um Rat bei privaten Problemen. Oder sie brauchen Unterstützung, um behördliche Angelegenheiten zu regeln. „Als Bürgermeister ist man Ansprechpartner für alles.“
Der Job des Bürgermeisters ähnelt manchmal dem des Polizisten
Da ähnele sein Amt dem Beruf des Polizeibeamten. Auernhammer ist angesichts der Doppelbelastung froh, dass die Zusammenarbeit im Gemeinderat klappt – „wir haben eine gute Mischung“ – und begonnene Projekte abgearbeitet werden können (zum Beispiel die Kindergarten-Renovierung). Die Arbeit mache Spaß. Von Vorteil sei momentan auch, dass viele Termine, gerade abends, wegen der Pandemie ausfallen. Wenn diese in den nächsten Monaten hoffentlich überstanden ist, kann sich Auernhammer auch mit ganzer Arbeitskraft der Kommune widmen. Der Polizist geht im Herbst in den Ruhestand: „Dann habe ich genügend Zeit.“
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