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Rögling: Krimiautor Scheidle leistet in Rögling seinen Beitrag zum deutschen Morden

Rögling

Krimiautor Scheidle leistet in Rögling seinen Beitrag zum deutschen Morden

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    Der Autor Michael Scheidle las in Rögling aus seinem Buch "Tomatidin". Warum er Krimiautor wurde, hat einen skurrilen Grund.
    Der Autor Michael Scheidle las in Rögling aus seinem Buch "Tomatidin". Warum er Krimiautor wurde, hat einen skurrilen Grund. Foto: Harald Schülein

    Warum ausgerechnet ein Krimi als Debütroman? Der freie Journalist und Autor Michael Scheidle stellte in Rögling sein Erstlingswerk "Tomatidin" vor und lieferte gleich die Erklärung mit. Mit leicht ironischem Seitenhieb auf die deutsche Fernsehunterhaltung meinte er: "Deutschland ist ein Volk von Mördern und Leichen" und er möchte nun auch seinen Beitrag dazu leisten.

    Die Idee für den Kriminalroman kam Scheidle während der Pandemie

    Der humorvolle Kriminalroman entstand während der Pandemie aus einer Laune heraus. An Ideen habe es ihm nicht gemangelt. Er habe auch schon mal über einen "Amoklauf im Ministerium" und "wie viele Briefklammern er wohl benötigen würde, bis er den Beamten erstochen habe" nachgedacht. Hatte er früher seine verfassten Geschichten erfolgreich im Altpapier entsorgt, entschied er sich dieses Mal damit an die Öffentlichkeit zu gehen.

    Die Geschichte spielt in der Fantasiestadt "Ipfingen". Eigentlich sollte der pensionierte Rechtsanwalt Otto Meisner nur herausfinden, ob Silke Sternheimer von ihrem Mann betrogen wird. Doch als dieser in seinem Büro tot zusammenbricht, findet sich Meisner kurzerhand mitten in einem Mordfall wieder. Während Meisner auf eigene Faust mit Unterstützung seiner ehemaligen Mitarbeiterin Julia Proske ermittelt, versucht Kommissarin Rita Schmölz Licht ins Dunkel zu bringen. Meisner wird mit seiner Vergangenheit konfrontiert und verstrickt sich in einen Wirrwarr aus Geheimnissen und Gefahren.

    Tomatidin kommt aus grünen Tomaten und wirkt – hoch konzentriert – toxisch

    Dem Autor gelingt es das Publikum rasch auf seine Seite zu ziehen. Bei einem kurzen Ausflug in die Welt der Chemie erklärte Scheidle um was es sich bei Tomatidin handelt. So ist es eigentlich eine Verbindung, die Muskelschwund verhindert und in Blättern und grünen Tomaten vorkommt und bei entsprechender Konzentration toxisch wirken kann.

    Der Autor verstand es geschickt dem Publikum nicht zu viel zu verraten und damit den Spannungsbogen aufrecht zu erhalten. Zwischen den Buchpassagen mit detailreichen Beschreibungen von Personen und Situationen fügte er geschickt humorvolle Einlagen und eigene Erlebnisse ein und heimste so den einen oder anderen Beifall oder Lacher ein. Er betonte auch, dass er nicht frauenfeindlich ist und meinte "Frauen sind das Fegefeuer für die Seele und die Hölle für den Geldbeutel".

    Zum Schluss gab er noch einen Einblick, warum er immer wieder so großartige Ideen habe. "Es ist ganz einfach, man muss nur zur richtigen Zeit die richtige Taste drücken. 29 Tasten sind 29 Gedanken." Damit endete ein spannender, unterhaltsamer und auch spaßiger Abend im Nadlerhaus, zu dem das Organisationsteam der Pfarr- und Gemeindebücherei Rögling unter Leitung von Regina Wittmann eingeladen hatte.

    info: Im Juli 2024 wird "Tomatidin" für die Freilichtspiele im Klostergarten Kirchheim am Ries von Martin Bernard inszeniert.

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