Startseite
Icon Pfeil nach unten
Donauwörth
Icon Pfeil nach unten

Riedlingen: Viele Fahrzeuge sind viel zu schnell: Kommt nun Tempo 30 in Riedlingen?

Riedlingen

Viele Fahrzeuge sind viel zu schnell: Kommt nun Tempo 30 in Riedlingen?

    • |
    In der Küsterfeldstraße sowie in der Kaiser-Karl-Straße sorgen sich Anwohner seit Jahren um die Sicherheit. Sie fordern Tempo 30.
    In der Küsterfeldstraße sowie in der Kaiser-Karl-Straße sorgen sich Anwohner seit Jahren um die Sicherheit. Sie fordern Tempo 30. Foto: Thomas Hilgendorf

    Riedlingen ist längst kein Dorf mehr. Der Donauwörther Stadtteil hat ein großes Gewerbegebiet, in dem ganz

    Egal, ob im Altdorf Riedlingens oder an der Küsterfeldstraße gleich am Eingang des Stadtteils: Die Autos rauschen zu gewissen Stoßzeiten schier Stoßstange an Stoßstange durch den Ort. Dabei sehen Eltern allem voran die Schul- und Kindergartenkinder stark gefährdet. Inzwischen gibt es an der Hauptachse Küsterfeldstraße zwar eine Begrenzung, allerdings nur im unmittelbaren Bereich der Gebrüder-Röls-Schule und der Kirche, beziehungsweise des Kindergartens St. Martin. Dahinter, in Richtung der sogenannten "Kauflandkreuzung" geriert die Straße an manchen Tagen gar zur Rennstrecke für so manche Verkehrsteilnehmer.

    Tempo 30 nur auf kleinem Stück der Riedlinger Küsterfeldstraße

    Bezogen auf die Küsterfeldtsraße gibt es seit Langem Forderungen, Tempo 30 einzuführen. Bislang, wie gesagt, wurde dies nur auf einem kleinen Teilstück umgesetzt. Jetzt brachte die Fraktion Aktive Liste/Junge Bürger (AL/JB) einen Antrag im Donauwörther Bauausschuss ein, der im Riedlinger Altdorf eine Geschwindigkeitsreduzierung von 50 auf 30 Stundenkilometer in der Herzog-Ludwig-Straße, Kaiser-Karl-Straße, Pücherstraße und Kalteneggerstraße vorsieht. 

    Hierzu präsentierte Robert Roßkopf vom Ordnungsamt zunächst die Stellungnahme der Polizei. Diese berichtet von einem "unauffälligen" Unfallgeschehen. Zudem seien die Fahrbahnen ausreichend breit. Und: "Die Herzog-Ludwig-Straße und Kaiser-Karl-Straße sind für Bewohner der Stadt Donauwörth, ihre Besucher und die dort beschäftigen Arbeitnehmer wichtige Erschließungsstraßen, deren Leistungsfähigkeit nicht eingeschränkt werden sollte." Beide stellten "stark befahrene, auch überörtliche Haupterschließungs- und Verbindungsachsen in Richtung zahlreicher Wohn- und Gewerbegebiete" sowie eine Zubringerfunktion in Richtung B25 (Richtung Nördlingen) und B16 (Richtung Dillingen und Neuburg, sowie Anschluss an die B2) dar. Auch Geschwindigkeitskontrollen hätten zuletzt keine nennenswerten Überschreitungen zutage gebracht. Kurzum: "Eine Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit innerorts (...) ist verkehrsrechtlich nicht zu begründen." 

    In der Küsterfeldstraße sowie in der Kaiser-Karl-Straße sorgen sich Anwohner seit Jahren um die Sicherheit. Sie fordern Tempo 30.
    In der Küsterfeldstraße sowie in der Kaiser-Karl-Straße sorgen sich Anwohner seit Jahren um die Sicherheit. Sie fordern Tempo 30. Foto: Thomas Hilgendorf

    Roßkopf resümierte aus Sicht der Verwaltung, dass die Voraussetzungen für eine Tempo 30-Zone an der Kaiser-Karl-Straße und der Herzog-Ludwig-Straße "nicht gegeben" seien. Diese wären: Zum einen müsste es sich um ein Wohngebiet "mit hohem Querungsbedarf" und hoher Fußgänger- und Fahrradverkehrsdichte handeln, zum andern dürften es keine Straßen des überörtlichen Verkehrs und Hauptverkehrsstraßen sein. Letzten Endes sei es der Bundesgesetzgeber, der hier eine Änderung in der Straßenverkehrsordnung herbeiführen müsse, bevor Änderungen vor Ort umgesetzt werden könnten.

    Donauwörther Stadträte haben kein Verständnis für die Ablehnung

    Zahlreiche Ausschussmitglieder quittierten dies mit Kopfschütteln – und auch mit klar ablehnenden Äußerungen. Franz Ost (CSU) betonte: "Der Querungsbedarf ist gegeben. Ein Auto nach dem anderen fährt dort entlang, für Kinder ist es einfach zu gefährlich geworden. Muss es denn erst einen Toten geben?" Merkwürdigerweise würden im benachbarten Baden-Württemberg auch offensichtliche Durchfahrtsstraßen mit Tempo 30-Schildern ausgestattet – "dort geht das alles". Doch man muss nicht erst nach

    Gefährdung: Auch die Küsterfeldstraße steht im Fokus

    Ost erwähnte auch die Küsterfeldstraße, auf der endlich etwas geschehen müsse – auch dort sei die Gefährdung hoch. Der Riedlinger Stadtrat schloss mit dem Aufruf an die Stadtverwaltung: "Geben Sie uns die Schilder!" Albert Riedelsheimer (Grüne) schloss sich der Meinung Osts an; man müsse "eine Haltung haben" – es könne nicht sein, dass im Nachbarbundesland und in der Nachbarstadt Tempo 30 auf größeren Straßen möglich sei und in Donauwörth nicht. Ralf Loitzsch (PWG-FW-BfD) sagte: "Wir hören des Öfteren, dass etwas nicht geht – und am Ende geht eben doch etwas."

    Indes bekräftigten Oberbürgermeister Jürgen Sorré und Robert Roßkopf, dass man auf den Bundesgesetzgeber angewiesen sei. Sorré fügte hinzu: "Kein Mensch zuckt hier mit den Schultern, wir können uns aber nicht über die gültige Rechtslage hinwegsetzen." Das Ganze sei eine "äußerst unbefriedigende Situation". Derweil unterstrich Sorrés Stellvertreter, der Riedlinger Stadtrat Josef Reichensberger (CSU): "Es muss eine Lösung geben." Die Debatte und das Ringen um Tempo 30 haben somit noch kein Ende gefunden.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden