Startseite
Icon Pfeil nach unten
Donauwörth
Icon Pfeil nach unten

Riedlingen: Die Riedlinger Notunterkunft ist voll, bevor sie eröffnet ist

Riedlingen

Die Riedlinger Notunterkunft ist voll, bevor sie eröffnet ist

    • |
    Die neue Notunterkunft soll allem voran ukrainischen Kriegsflüchtlingen als Übergangsherberge dienen. Die 150 Plätze sind bereits vor der Eröffnung im April/Mai "ausgebucht".
    Die neue Notunterkunft soll allem voran ukrainischen Kriegsflüchtlingen als Übergangsherberge dienen. Die 150 Plätze sind bereits vor der Eröffnung im April/Mai "ausgebucht". Foto: Thomas Hilgendorf

    Es herrscht Knappheit an allen Ecken und Enden. Diese Beobachtung ist angesichts des aktuellen Migrations- beziehungsweise Flüchtlingsdrucks auf den Kreis Donau-Ries mit Sicherheit nicht verfehlt. Zum wiederholten Male appelliert die Kreisverwaltung jetzt an Immobilienbesitzer, Wohnraum für Vermietungen zur Verfügung zu stellen. Erschwerend kommt hinzu: Die Mietverträge für einige der durch das Landratsamt angemieteten Unterkünfte laufen aus. In Riedlingen wird derweil in den kommenden Tagen eine Notunterkunft für bis zu 150 Geflüchtete eröffnet – doch die ist bereits jetzt schon wieder ausgebucht.

    Luxus ist etwas anderes – das denken Johann Stark und seine Kolleginnen und Kollegen bei der Besichtigung der neuen Notunterkunft im Riedlinger Gewerbegebiet nicht nur, sondern sie sagen es auch ganz offen. Aber darum gehe es ja auch nicht, betont der Leiter der Ausländerbehörde am hiesigen Landratsamt: "Es ist ganz klar eine Notunterkunft, ein Platz, wo die Menschen einige Tage oder Wochen bleiben sollen und nicht langfristig." Man müsse derzeit nehmen, was irgendwie passt – und wo die Auflagen erfüllt werden können. Jene neue Behelfsherberge befindet sich in der Dr.-Friedrich-Drechsler-Straße, gleich gegenüber sind der Hagebaumarkt und der Zubringer zur Bundesstraße 16. Idylle ist ebenfalls etwas anderes. Aber auch darum geht es nicht dieser Tage. 

    Eine große Unterkunft wird bald schließen im Kreis Donau-Ries

    Eine große Unterkunft, in der momentan gut 180 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine untergebracht sind, wird demnächst schließen: Das Blumenhotel in Rain ist nur noch bis Mitte Mai eine Flüchtlingsherberge. Die dort Untergebrachten werden wohl zum großen Teil nach Riedlingen umziehen. Der Standard ist nun ein anderer als in dem Hotel in der Tillystadt. In

    Die neue Notunterkunft soll allem voran ukrainischen Kriegsflüchtlingen als Übergangsherberge dienen. Die 150 Plätze sind bereits vor der Eröffnung im April/ Mai "ausgebucht".
    Die neue Notunterkunft soll allem voran ukrainischen Kriegsflüchtlingen als Übergangsherberge dienen. Die 150 Plätze sind bereits vor der Eröffnung im April/ Mai "ausgebucht". Foto: Thomas Hilgendorf

    Indes ist der Vertrag für die vierte Notunterkunft im Kreis zunächst auf ein Jahr festgeschrieben – wobei, eigentlich wird es bei drei Notunterkünften bleiben, da ja das Blumenhotel wegfällt. Doch die niedrige Zahl täuscht. Um die angespannte Lage zu verdeutlichen, dienen eher die folgenden Fakten: 61 dezentrale Unterkünfte hat der Kreis angemietet, über 1100 Menschen finden darin Platz – allesamt sind sie voll, wie die Ausländerbehörde mitteilt. Diese Unterkünfte sind jeweils mit neun bis zu ein paar Dutzend Bewohnern belegt und obliegen der Kreisverwaltungsbehörde. Daneben gibt es noch die von der Regierung von Schwaben beaufsichtigten Gemeinschaftsunterkünfte mit 50 bis 200 Plätzen sowie Übergangswohnheime mit sogenannten Spezialbelegungen, etwa für die afghanischen Ortskräfte der Bundeswehr im Hotel Viktoria in Donauwörth.

    Die Osterferien bereiten der Donau-Rieser Ausländerbehörde Sorgen

    Was Johann Stark und seinen Kollegen Sorge bereitet, das sind die Osterferien. Dann wird der nächste Bus aus dem Augsburger Ankerzentrum mit Kriegsflüchtlingen erwartet. Wo werden sie eine Bleibe finden? Stark kann auch angesichts der prekären Lage auf dem Wohnungs- und generell auf dem Immobilienmarkt kein Veto einlegen – "wir müssen übernehmen", dazu seien die Landkreise verpflichtet. Dazu komme erschwerend, dass "häppchenweise" ukrainische Flüchtlinge nun wohnungssuchend sind, weil die Unterbringungen in Privathäusern nicht mehr verlängert werden. 800 ukrainische Flüchtlinge wohnen aktuell noch in Privathäusern als Gäste – "sonst hätten wir schon etliche Turnhallen belegen müssen", sagt der Leiter der Ausländerbehörde. Diese Möglichkeit könnte – auch wenn die Verwaltung dies verhindern will – bald oben auf der Agenda stehen. Und nicht zuletzt wird es Frühling. Neben den Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine könnten sich auch wieder verstärkt Menschen über das Mittelmeer auf den Weg machen, gab zuletzt Landrat Stefan Rößle zu bedenken. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden