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Rain: So lief die Saison bei Südzucker in Rain

Rain

So lief die Saison bei Südzucker in Rain

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    In den vergangenen Wochen und Monaten stieg beim Südzucker-Werk in Rain wieder viel Dampf aus den Kaminen. Spätestens am Sonntag ist damit Schluss.
    In den vergangenen Wochen und Monaten stieg beim Südzucker-Werk in Rain wieder viel Dampf aus den Kaminen. Spätestens am Sonntag ist damit Schluss. Foto: Simon Bauer

    Wenn die Dampfwolken über dem Südzucker-Werk in Rain verschwinden, dann weiß jeder: Die Zuckerrübenkampagne dieser Saison ist beendet. Und so wird es am kommenden Sonntag sein. Denn am Freitag schon wird die letzte Anlieferung der Landwirte in das Werk nach Rain stattfinden. Die letzte Rübe wird dann bis Sonntag verarbeitet sein.

    128 Tage hat die Kampagne dann gedauert. Werkleiter Wolfgang Vogl zeigt sich durchaus zufrieden mit dem Ergebnis. Begonnen habe alles mit der Ernte der Bio-Zuckerrüben. Vom 8. September an habe man etwa zwölf Tage lang die ökologisch angebauten Feldfrüchte verarbeitet. 100 Landwirte aus der Region aber auch darüber hinaus haben sich auf diese Form des Anbaus mittlerweile spezialisiert. Sie ist deutlich aufwendiger als die konventionelle, denn das Unkraut muss mit der Hand gezupft werden.

    Gut fünf Prozent des in Rain hergestellten Zuckers ist bio

    Noch ist der Biozucker der deutlich kleinere Teil der Produktion beim Südzucker-Werk in Rain - gut fünf Prozent des in den Silos gelagerten Zuckers ist bio. "Doch die Nachfrage steigt - beim Verbraucher und vor allem auch bei den Herstellern von Bio-Lebensmitteln", sagt Benjamin Kirchberger, Leiter Rübenabteilung Bayern bei Südzucker. Ob Müsli oder Joghurt - bei Bioprodukten müsse auch

    Neue Packung für ein Produkt der Zukunft: der Biozucker von Südzucker ist hellgrün verpackt.
    Neue Packung für ein Produkt der Zukunft: der Biozucker von Südzucker ist hellgrün verpackt. Foto: Südzucker

    Pech hätten die Biobauern allerdings mit dem Wetter gehabt. Denn der Sommer sei feucht gewesen, erst im Oktober haben warme Tage dazu geführt, dass der Zuckergehalt der Rüben gestiegen ist. "Davon konnten aber nur noch die Landwirte des konventionellen Anbaus profitieren", sagt Kirchberger. An sich sei das Wetter immer mehr ein Faktor, der die Rübenernte massiv beeinträchtigen könnte.

    Corona prägte auch die Kampagne 2021/22 in Rain

    Die Kampagne, so berichtet Werkleiter Vogl, sei ohne Zwischenfälle verlaufen. Notwendige Reparaturen wie an einem Getriebe oder an einer gebrochenen Welle hätte das eigene Personal jeweils umsetzen können. In der vorherigen Saison hatte ein Brand in einem Kalkofen fast eine Zwangspause der Kampagne verursacht. "Glücklicherweise bleiben uns solche Themen dieses Mal erspart", so Vogl. Auch auf den Transportwegen sei alles unfallfrei geblieben. "Da sind wir sehr froh", so Vogl.

    Vielmehr habe die Corona-Pandemie für viel Gesprächsbedarf gesorgt. Im Werk gilt 3G, eine Teststation ist an der Pforte aufgebaut. "Aber natürlich hatten wir auch Corona-Fälle, und das bedeutet für uns im schlimmsten Fall, dass die Personaldecke dünn wird", sagt Vogl. Er betont, dass sich die Mitarbeiter sehr vorbildlich verhalten hätten und frühzeitig über mögliche Krankheitsfälle berichten. "Wir konnten den Schichtplan immer anpassen, sodass wir immer gut aufgestellt waren", so Vogl.

    Auf Hochtouren werden die Bänder im Südzucker-Werk in Rain noch bis Samstag laufen.
    Auf Hochtouren werden die Bänder im Südzucker-Werk in Rain noch bis Samstag laufen. Foto: Helmut Bissinger

    In Rain stellen rund 280 Mitarbeiter folgende Produkte her: losen Zucker (für die Industrie), Biozucker in sogenannten Bigbags zu je einer Tonne und in 25-Kilo-Säcken. Rund 70.000 Tonnen werden in Ein-Kilo-Packungen Haushaltszucker abgepackt. Etwa 15.000 Tonnen werden zu Gelierzucker verarbeitet und 40.000 Tonnen zu Invertzuckersirup, den hauptsächlich die Getränkeindustrie abnimmt. Zudem wird aus den Rüben - genauer gesagt deren Resten - Futtermittel gewonnen. Carbokalk, der bei der Reinigung des Zuckers entsteht, findet Verwendung als Düngemittel und beschert dem Unternehmen ein Zusatzgeschäft.

    Bevor die neue Kampagne begann, investierte Südzucker sieben bis acht Millionen Euro in den Standort, unter anderem in eine Abfüllanlage für die 25-Kilo-Biozucker-Säcke. Fünf Millionen Euro flossen dem Regionalleiter zufolge in die Instandhaltung.

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