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Rain: Südzucker-Werk in Rain: Die Kampagne ist ordentlich gelaufen

Rain

Südzucker-Werk in Rain: Die Kampagne ist ordentlich gelaufen

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    In diesem Bereich des Südzucker-Werks in Rain wird eine Verladeanlage gebaut.
    In diesem Bereich des Südzucker-Werks in Rain wird eine Verladeanlage gebaut. Foto: Wolfgang Widemann

    Trotz Trockenheit im Sommer, Energiekrise und wechselhaftem Winterwetter – die Kampagne 2022/23 der Südzucker-Fabrik in Rain "ist wirklich sehr gut gelaufen". Dies berichtet Werkleiter Wolfgang Vogl. Im Laufe des Donnerstags sollen die letzten der im Herbst geernteten Zuckerrüben angeliefert und verarbeitet werden. Vogl blickt auf spannende Monate zurück, in denen es auch einen Schreckmoment gab. Zudem sind auf dem Südzucker-Gelände in der Lechstadt die Bauarbeiten für ein Projekt angelaufen, das einen zweistelligen Millionenbetrag kostet.

    Wenn in der Zuckerfabrik die heiße Phase läuft, hat das Auswirkungen auf die ganze Region. Über 2000 Landwirte aus dem näheren und weiteren Umkreis bauen Rüben für das Unternehmen an. Nach der Ernte lagern die Früchte erst einmal in langen Haufen neben den Äckern. Nach und nach werden Hunderttausende von Tonnen mit Lastwagen nach Rain transportiert. Dies geschieht rund um die Uhr. Von September bis Januar sind die Lkw permanent auf den Straßen unterwegs. Die Anlieferung habe heuer ohne größere Probleme geklappt, freut sich der Werkleiter. Es sei zu keinen nennenswerten Unfällen gekommen.

    Für die Produktion bei Südzucker in Rain war ausreichend Erdgas vorhanden

    Die Produktion in der Fabrik habe meist reibungslos funktioniert. Freilich habe man im Sommer schon ein wenig Angst gehabt, ob das Werk ausreichend mit Erdgas versorgt werden kann. Dieses sei der wichtigste Energieträger für die Zuckerherstellung. Es habe glücklicherweise keinen Gas-Engpass gegeben. Weil die Firma mit dem Lieferanten längerfristige Verträge geschlossen habe, sei Südzucker zumindest in diesem Punkt von einer Preisexplosion verschont geblieben, berichtet der Manager.

    Seit 127 Tagen sind die Dampfwolken aus den Kaminen der Fabrik in Rain weithin zu sehen.
    Seit 127 Tagen sind die Dampfwolken aus den Kaminen der Fabrik in Rain weithin zu sehen. Foto: Wolfgang Widemann

    Nur ein einziges Mal habe während der Kampagne eine kritische Situation bewältigt werden müssen. Am frühen Abend des 9. November sorgte ein Defekt am Getriebe eines Förderbandes, über das die Rüben in die Produktion geschafft werden, für Leerlauf. Dank einer nächtlichen Reparaturaktion hätten die Anlagen nicht heruntergefahren werden müssen: "Wir konnten die Zeit überbrücken, bis nach einigen Stunden alles wieder lief."

    Die Witterung der vergangenen Woche habe die Verarbeitung der Rüben etwas erschwert, so Vogl. Erst seien die an den Feldrändern gelagerten Früchte gefroren, dann bei frühlingshaften Temperaturen wieder aufgetaut. Dadurch sei ein Teil der Rüben matschig geworden, wodurch sich auch Bakterien bilden konnten. Deshalb habe man den Produktionsprozess umstellen und die Rüben anders behandeln müssen.

    Die Bilanz falle nach 127 Kampagne-Tagen jedoch positiv aus. Insgesamt hätten sich sowohl die Biorüben als auch die konventionellen Früchte gut verarbeiten lassen. Der Ertrag sei trotz des heißen Sommers akzeptabel gewesen, auch wenn er ein wenig unter dem Fünf-Jahres-Schnitt liege: "Der Regen reichte in der Summe."

    Die Bezeichnung "aus Rübenzucker" hat so manchen Kunden erst einmal irritiert

    Der Zucker aus Rain und den anderen Standorten des Unternehmens wird seit dem vergangenen Sommer in neu gestalteten Verpackungen im Einzelhandel verkauft. Der Hinweis "aus Rübenzucker" habe so manchen Kunden etwas irritiert, weiß Wolfgang Vogl. Der erläutert, man wolle mit diesem Begriff die Nachhaltigkeit des Produkts herausstellen. Die Rüben kämen aus der Region. Aus ihnen entstehe Zucker, die Schnitzel, die übrig bleiben, werden als Futtermittel in der Landwirtschaft verwertet und der Kalk, der in der Produktion verwendet wird, könne als Dünger für die Felder genutzt werden.

    Viele Tausend Lkw-Ladungen mit Zuckerrüben haben das Werk in Rain in den vergangenen Monaten erreicht.
    Viele Tausend Lkw-Ladungen mit Zuckerrüben haben das Werk in Rain in den vergangenen Monaten erreicht. Foto: Wolfgang Widemann

    Seit einigen Wochen stehen auf dem Werksgelände im Bereich der Silos zwei große Baukräne. Nach Auskunft von Vogl wird dort eine Verladeanlage gebaut. In dieser werde der Zucker zunächst auf die beiden Kerngrößen "mittel" und "fein" gesiebt und dann lose in Silo-Lastwagen gefüllt. Die Investition sei bedeutend. Es handle sich um einen zweistelligen Millionenbetrag. Ziel sei, die Anlage bis zur nächsten Kampagne in Betrieb zu nehmen.

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