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Rain: Südzucker in Rain startet Kampagne und investiert viele Millionen

Rain

Südzucker in Rain startet Kampagne und investiert viele Millionen

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    Im Südzucker-Werk in Rain wird derzeit eine neue Verladestation gebaut. Die kostet viele Millionen Euro.
    Im Südzucker-Werk in Rain wird derzeit eine neue Verladestation gebaut. Die kostet viele Millionen Euro. Foto: Wolfgang Widemann

    Wer in diesen Tagen auf die Pforte des Südzucker-Werks in Rain zufährt, erblickt zu seiner Rechten eine große Baustelle, zu seiner Linken schießt aus einem Kamin mit hohem Druck Wasserdampf in den Himmel. Rund um die Fabrik macht sich seit Samstag wieder erdiger Geruch breit. Bei

    Seit der vorigen Woche sind Tag und Nacht die Lastwagen unterwegs, auf denen die Zuckerrüben von den Feldern in die Produktion gekarrt werden. Seit Samstag läuft die Kampagne offiziell. Seit ein paar Jahren wird in Rain zunächst ausschließlich Biozucker hergestellt. Das Werk ist dafür der einzige Standort von Südzucker Deutschland. Rund 300 Landwirte bauen nach Auskunft des zuständigen Abteilungsleiters Benjamin Kirchberger die Biorüben an. Rund 100 davon seien in einem Umkreis von etwa 100 Kilometern angesiedelt, der Rest in den Einzugsgebieten der Zuckerfabriken Plattling (Niederbayern) und Offenau (Württemberg).

    2200 Landwirte liefern Rüben aus konventionellem Anbau nach Rain

    Die Bio-Phase in Rain dauert den Verantwortlichen zufolge bis Anfang Oktober und macht etwa zehn Prozent der Produktion in der Lechstadt aus. Anschließend gehe es mit den Rüben aus dem konventionellen Anbau weiter. Den betreiben etwa 2200 Bauern für die Fabrik in Nordschwaben. Nach dem (zu) trockenen Frühjahr hätten sich die Früchte über den Sommer noch recht gut entwickelt, berichtet Kirchberger. Man rechne mit einem ordentlichen Ertrag. Den könne die Witterung in den kommenden Wochen noch beeinflussen - sowohl positiv als auch negativ.

    Um die Produktion in Rain kontinuierlich am Laufen zu halten, seien gut 70 Rübenlaster im Pendelverkehr im Einsatz. Angeliefert werde permanent jeweils von Montag, 5 Uhr, bis Samstag, 21 Uhr. Die Kampagne wird nach derzeitigem Stand länger als 2022/23 laufen - und zwar bis Ende Januar 2024, so Wolfgang Vogl.

    Die Arbeiten für die neue Südzucker-Verladestation haben sich verzögert

    Neben der Bewältigung der Produktion steht die Fabrik in Rain vor einer zweiten Herausforderung. In direkter Nachbarschaft zu den Lagersilos entsteht eine neue Verladestation. Das Bauwerk, das eine stolze Höhe von 47 Metern hat, sollte eigentlich bereits fertig sein. Doch durch Lieferschwierigkeiten und andere Umstände hätten sich bei den Bauarbeiten einige Gewerke verzögert. Derzeit sind mehrere Unternehmen auf der Baustelle zugange, Ziel sei, die Anlage noch während der Kampagne 2023/24 in Betrieb zu nehmen.

    An der Verladestation wird Zucker zunächst gesiebt ("mittel" und "fein") und dann in loser Form in Silo-Lastwagen abgefüllt. Regionalleiter Vogl stellt die Bedeutung der Maßnahme heraus. Die koste einen zweistelligen Millionenbetrag. Die genaue Summe möchte der Manager nicht nennen. Es handle sich um ein "Riesen-Projekt" für den Standort und sichere diesen. Die Station ist das zweithöchste Bauwerk in der Fabrik. Das große Silo nebenan misst inklusive Spitze 53 Meter.

    In den vergangenen Monaten ist die Produktionsanlagen in der Fabrik in Rain eine Millionensumme geflossen.
    In den vergangenen Monaten ist die Produktionsanlagen in der Fabrik in Rain eine Millionensumme geflossen. Foto: Wolfgang Widemann

    Südzucker arbeite auch an einem weiteren Ziel: Bis 2030 wolle man 50 Prozent weniger Kohlenstoffdioxid ausstoßen: "Wir haben viele Projekte zur Energieeinsparung." Eines davon: Im Rainer Werk wurde ein neuer Kristallisator installiert. In diesem wird Zucker aus dem Rübensaft kristallisiert. Der Behälter hat Vogl zufolge ein Fassungsvermögen von 80 Tonnen. Die Anlage habe einen Millionenbetrag gekostet.

    Das Unternehmen sei bestrebt, in großem Stil alternativen Strom zu erzeugen. Dafür würden deutschland- und europaweit unter anderem Solarparks und Biogasanlagen gebaut, allerdings nicht auf dem Betriebsgelände in Rain. PV-Anlagen auf den Dächern seien dort aus technischen Gründen nicht möglich.

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