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Rain: Südzucker in Rain beendet die Kampagne 2023/24

Rain

Südzucker in Rain beendet die Kampagne 2023/24

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    Dieses beeindruckende nächtliche Dampfwolken-Schauspiel in der Südzucker-Fabrik in Rain endet an diesem Wochenende mit dem Abschluss der Kampagne 2023/24.
    Dieses beeindruckende nächtliche Dampfwolken-Schauspiel in der Südzucker-Fabrik in Rain endet an diesem Wochenende mit dem Abschluss der Kampagne 2023/24. Foto: Wolfgang Widemann

    Zuletzt bot die Südzucker-Fabrik in klaren Nächten ein besonders beeindruckendes Bild. Große Dampfwolken vermittelten anschaulich, wie umfangreich und energetisch aufwendig die Verarbeitung der Rüben zu Zucker ist. In diesen Tagen wird der Betrieb im weitläufigen Werk wieder zurückgefahren und aus den Schloten kommt kein Dampf mehr. Die Kampagne 2023/24 ist beendet. Damit einher geht eine personelle Veränderung an der Spitze des Standorts.

    Bislang war Regionalleiter Wolfgang Vogel für die Fabrik mit ihren rund 250 Beschäftigten und für weitere Südzucker-Standorte verantwortlich. Vogel verabschiedet sich in den Ruhestand. Nachfolger ist vom 1. März an Wolfgang Bock, der seit 1999 dem Unternehmen angehört und seit 2012 als Betriebsleiter in Rain wirkt. Der 50-Jährige ist studierter Verfahrenstechniker und hat promoviert. Das Thema für den Doktor-Titel war die Automatisierung verfahrenstechnischer Anlagen im Zuckerkristallisationsprozess. Bock ist damit voll vertraut mit der Materie. Durch eine Umstrukturierung im Management ist er als künftiger Werkleiter ausschließlich für die Fabrik in Rain zuständig.

    Der Zuckergehalt der Rüben in Rain lag unter dem Fünf-Jahres-Schnitt

    Dort lief die Kampagne seit dem 16. September. Zuvor hatten die Landwirte, die für Südzucker die Rüben anbauen, einige Probleme zu bewältigen. Die Bedingungen zur Aussaat waren schwierig. Der Zuckergehalt der Rüben lag dann zwar über dem des Vorjahres, jedoch unter dem Fünf-Jahres-Schnitt. 16 Tage lang wurden Bio-Rüben zu Zucker verarbeitet und anschließend 121 Tage lang konventionell angebaute Früchte.

    Wolfgang Bock ist künftig als Werkleiter für die Südzucker-Fabrik in Rain verantwortlich.
    Wolfgang Bock ist künftig als Werkleiter für die Südzucker-Fabrik in Rain verantwortlich. Foto: Marco Kleebauer, Südzucker

    Am Mittwoch, 31. Januar, kamen per Lkw die letzten Rüben ins Werk, inzwischen sind sie Wolfgang Bock zufolge verarbeitet. Bis zum Samstag würden die Anlagen heruntergefahren und gereinigt. Mit dem Ablauf in den vergangenen Monaten zeigt sich der künftige Werkleiter überaus zufrieden: "Es gab keine größeren Störungen." Auch die Demonstrationen von Landwirten im Januar konnte die Firma bewältigen. Mit einer "Sonderschicht" bei der Anlieferung am Sonntag vor den Blockadeaktionen habe man sichergestellt, dass die Produktion nicht unterbrochen werden musste. Die Frostperiode Anfang Dezember habe den Betrieb in der Fabrik erschwert, jedoch sei man es gewohnt, mit solchen Situationen umzugehen. "In der Summe haben wir das gut gemeistert", fasst Bock zusammen.

    Neue Verladestation von Südzucker in Rain befindet sich im Testbetrieb

    Wie viel Zucker aus den Früchten der Saison in Rain gewonnen wird, dazu macht das Unternehmen traditionell keine Angaben. Es sind in jedem Fall Hunderttausende von Tonnen. Die werden in den Riesen-Silos gelagert, nach und nach abgepackt und - auch als lose Ware - verkauft. Hier hat Südzucker mit einer großen Investition die Bedingungen in Rain verbessert. Es wurde für einen zweistelligen Millionenbetrag eine neue Verladestation errichtet. Das 47 Meter hohe Bauwerk sollte eigentlich schon längst fertig sein. Durch Lieferschwierigkeiten und andere Umstände verzögerten sich aber die Bauarbeiten. Inzwischen, so berichtet Wolfgang Bock, befindet sich die Station in der Testphase. Im Laufe des ersten Halbjahrs 2024 werde sie offiziell in Betrieb genommen.

    An der Verladestation wird Zucker zunächst gesiebt („mittel“ und „fein“) und dann in loser Form in Silo-Lastwagen abgefüllt. Dies könne auf zwei Verladespuren gleichzeitig geschehen. Bislang gab es nur eine Spur. Das Befüllen eines Lastwagens dauerte nach Angaben von Bock rund 50 Minuten. In Zukunft könnten vier Lkw pro Stunde beladen werden: "Das ist ein deutlicher Gewinn für den Standort."

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