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Rain: Die alte Stadtapotheke in Rain soll zur Asylunterkunft werden

Rain

Die alte Stadtapotheke in Rain soll zur Asylunterkunft werden

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    Das Anwesen der ehemaligen Stadtapotheke Rain (rechts, beigefarben) stammt aus dem 16./17. Jahrhundert und ist denkmalgeschützt.
    Das Anwesen der ehemaligen Stadtapotheke Rain (rechts, beigefarben) stammt aus dem 16./17. Jahrhundert und ist denkmalgeschützt. Foto: Barbara Würmseher

    Die Flüchtlingsströme aus krisengebeutelten Staaten nach Deutschland gehen unvermindert weiter und so erreichen uns auch im Landkreis nach wie vor nicht nur Bilder aus Kriegsgebieten, sondern auch Menschen auf der Flucht. Die Ausländerbehörde am Landratsamt sucht deshalb nach wie vor intensiv nach Möglichkeiten, Unterkünfte anzumieten. Während sich die Situation bei den Schutzsuchenden aus der Ukraine in der Region deutlich entspannt hat, seit diese entweder Wohnungen gefunden haben, auf andere Landkreise und Bundesländer umverteilt wurden oder in ihre Heimat zurückgegangen sind, erreichen vor allem Menschen aus Afghanistan den Donau-Ries-Kreis. Die Behörde appelliert an die Bevölkerung, weitere geeignete Immobilien zu melden.

    Die ehemalige Stadtapotheke im Herzen Rains – direkt neben dem Rathaus gelegen – soll eine Gemeinschaftsunterkunft für Asylsuchende werden.
    Die ehemalige Stadtapotheke im Herzen Rains – direkt neben dem Rathaus gelegen – soll eine Gemeinschaftsunterkunft für Asylsuchende werden. Foto: Barbara Würmseher

    Jetzt steht ein historisches Gebäude in der Rainer Innenstadt als Gemeinschaftsunterkunft zur Diskussion und wird in der nächsten Sitzung des Stadtrats als Bauverfahren auf der Tagesordnung der öffentlichen Sitzung behandelt. Die frühere Stadtapotheke in der Spitalgasse 1, direkt neben dem Rathaus gelegen, soll – wenn es nach dem Wunsch eines Investors geht – so umgebaut und ertüchtigt werden, dass im früheren Geschäft und in den darüber liegenden Etagen Zimmer entstehen. Dem Vernehmen nach möchte der Antragsteller dort 20 bis 25 Personen unterbringen.

    Frühere Pläne wie Verwaltungsräume oder ein Ladencafé mit Blumenverkauf wurden nicht verwirklicht

    Das stattliche, denkmalgeschützte Anwesen aus dem 16./17. Jahrhundert steht leer, seitdem die dortige Stadtapotheke vor einigen Jahren ins sogenannte Gesundheitshaus in die Hauptstraße umgezogen ist. Mehrfach war es auf Immobilienportalen im Internet zum Kauf angeboten worden. Auch die Stadt Rain hatte in Erwägung gezogen, es für die Verwaltung zu kaufen, den Gedanken dann aber wieder verworfen. Im November 2016 hatte der Stadtrat dem Antrag eines Unternehmers zugestimmt, dort ein Ladencafé mit Pflanzen und Dekoartikeln sowie einer Dachterrasse einzurichten. Diese Pläne wurden dann allerdings nicht in die Tat umgesetzt. Inzwischen ist das mehrstöckige Gebäude weiterverkauft und soll nun also für Geflüchtete hergerichtet werden.

    Ein solches Projekt hat aus sozialen Gründen Vorrangcharakter, deshalb ist zu erwarten, dass es auch genehmigt wird. Bürgermeister Karl Rehm wird – nach jetzigem Stand der Dinge – dem Stadtrat jedenfalls diese Empfehlung aussprechen. Für die Stadt Rain gibt es rein rechtlich keinen Ansatzpunkt, gegen das Vorhaben des Eigentümers zu intervenieren. Eventuell, so war zu erfahren, will man versuchen, die vorgesehene Anzahl der Bewohner von maximal 25 zu senken. Die Genehmigungsbehörde ist letztlich das Landratsamt, das auch über Brandschutz und dergleichen mehr zu befinden hat.

    Einige der früheren Gemeinschaftsunterkünfte in Rain, die ab 2015 während der großen Flüchtlingswelle eingerichtet wurden, sind längst wieder aufgelöst. Aktuell besteht vor allem noch das größere Anwesen im Erlenweg in dieser Funktion. Dort wohnen derzeit an die 40 Menschen.

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