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Rain: Blumenhotel-Aus: Um was es jetzt bei den Mitarbeitern geht

Rain

Blumenhotel-Aus: Um was es jetzt bei den Mitarbeitern geht

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    Das Viersternehaus in Rain wird seine Pforten für Hotelgäste nicht mehr öffnen.
    Das Viersternehaus in Rain wird seine Pforten für Hotelgäste nicht mehr öffnen. Foto: Würmseher

    Gerhard Feda könnte sich eigentlich freuen. Bald hat er die stressigen Zeiten des Arbeitslebens hinter sich, ab August geht er in den Ruhestand. Doch die Freude ist vergangene Woche verpufft bei Feda und den Mitarbeitern des Dehner-Blumenhotels sowie des Garten-Restaurants.

    Die Schließung des Hotels in Rain wurde am Donnerstag bekannt

    Dem Hotel und dem Restaurantbetrieb steht die Schließung bevor. Für den Betriebsratsvorsitzenden Feda fängt jetzt eine unruhige, arbeitsreiche Zeit an – es geht schließlich um Existenzen.

    „Die Meldung haben wir erst seit Donnerstag auf dem Tisch“, berichtet Feda, hörbar zerknirscht. „Jetzt müssen wir erst einmal sondieren, einen Sozialplan vorbereiten.“ Im Betrieb sei eine große Betroffenheit spürbar – es gebe jedoch nach deutschem Recht keine Möglichkeit, an der Entscheidung der Eigentümer zu rütteln; der Betriebsrat könne jetzt nur versuchen, das Beste für die Betroffenen herauszuholen. Doch klar sei auch: „Geld ersetzt keinen Arbeitsplatz.“ Einige der Betroffenen seien Jahrzehnte lang im Betrieb tätig gewesen, dementsprechend tief sitze nun der Schock.

    Auch die lang anhaltende Corona-Krise habe den Betriebsrat nicht daran denken lassen, dass dem Hotel und Teilen der Gastronomie bei Dehner in Rain das Aus droht. „Wir haben ja eine starke Holding“, die über den Einrichtungen stehe. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter habe man via Kurzarbeit über die schwere Zeit gerettet – und sei fest davon ausgegangen, dass das Hotel am 1. September wieder öffnen werde. „Das war die Botschaft, davon waren wir ausgegangen“, sagt Feda. Anzeichen, dass daran gerüttelt werden könnte, habe es nicht gegeben.

    Das Viersternehaus von Dehner in Rain wird nicht mehr öffnen

    Öffnen wird das Viersternehaus nicht mehr. Und damit werde sich nach Fedas Einschätzung auch für die Stadt Rain etwas spürbar ändern. Das Hotel in jener Größe war ziemlich einzigartig, wie Feda erklärt, zudem auch „wichtig für das Image von Dehner“. Fortan sollen Büros des Konzerns im Hotel untergebracht werden.

    Der Betriebsrat hoffe zudem, dass einige Mitarbeiter in anderen Bereichen der Firma unterkommen können. „Wir gehen davon aus, dass wir uns auf einen gangbaren Weg einigen werden“, sagt Feda im Hinblick auf Gespräche mit der Konzernleitung. Keinesfalls dürften die Betroffenen im Stich gelassen werden. Dennoch macht sich der Betriebsratsvorsitzende keine Illusionen: „Für die älteren Mitarbeiter ist die Situation eine mittlere Katastrophe.“ Sie sähen sich als Bestandteil der Firma. Dementsprechend sei die Stimmung bei der Betriebsversammlung gewesen: „Es war ein Schock“, den es gelte, erst einmal zu verdauen, so Feda.

    Wie in der DZ vom Samstag berichtet, wird das Hotel von der Geschäftsführung als wirtschaftlich nicht mehr erfolgversprechend bewertet. Die erforderliche Auslastung mit Tagungs- und Geschäftsreisenden sei nicht mehr gegeben. Auch das Garten-Restaurant am Blumenpark in Rain wird geschlossen. Rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind von diesen Maßnahmen betroffen.

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