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Rain: Ausgelassenes Feiern beim 42. Stadtfest in Rain

Rain

Ausgelassenes Feiern beim 42. Stadtfest in Rain

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    Drei feste Schläge mit dem Hammer und das erste Bierfass des Stadtfestes war angezapft. Rains Bürgermeister Karl Rehm war konzentriert bei der Sache.
    Drei feste Schläge mit dem Hammer und das erste Bierfass des Stadtfestes war angezapft. Rains Bürgermeister Karl Rehm war konzentriert bei der Sache. Foto: Barbara Würmseher

    Die sichtbaren Vorbereitungen liefen schon seit Freitagabend - die im Hintergrund um ein Vielfaches länger. Doch die buchstäblich heiße Phase begann - bei über 30 Grad - am Samstag pünktlich um 17 Uhr, als die Königlich Privilegierten traditionell mit markerschütternden Böllerschüssen am Schwabtor den Auftakt verkündeten. Das 42. Rainer Stadtfest war eröffnet. 

    Wer es bis dahin nicht wusste, der konnte dieses besondere "Volksfest" spätestens dann nicht mehr überhören und auch nicht übersehen, denn ein stattlicher Festzug schlängelte sich durch die Rainer Haupt- und die Schlossstraße, die sich wie üblich mit Buden, Bühnen, Spieleständen, Schiffschaukel, Karussell, Musik und vielem mehr in eine Partymeile verwandelt hatten. Ausnahmezustand allerorten! 

    Uniformierte Mitglieder zahlreicher Vereine bildeten zu den Klängen diverser Blaskapellen aus Rain und dem Umland augenfällige Formationen und beliebte Fotomotive für die Zaungäste, die schon jetzt dicht gedrängt die Straßenränder säumten. Auch die Bänke der Gastronomen waren schon ab Beginn gut besetzt, sodass von Anfang an beste Stimmung herrschte, von der auch der ausgelassene Geräuschpegel zeugte. Als hätte jeder nur darauf gewartet, dass gefeiert werden darf!

    Böllerschützen und Festzug bildeten den Auftakt zum 42. Stadtfest in Rain

    Angeführt von der Stadtkapelle unter Andreas Nagl, Bürgermeister Karl Rehm, seinen Vertretern Claudia Marb und Daniel König, dem Stadtrat, weiteren politischen Honoratioren, Vertretern aus Kirche, Wirtschaft und gesellschaftlichem Leben, sowie Ehrenbürgern folgten Kinder und Erwachsene, Vereine und Feuerwehren, die in ihrer Gesamtheit das pralle bürgerschaftliche Leben der Stadt repräsentierten. Sie gaben ein sehr vitales Bild dieser Gemeinschaft ab. Mit dabei auch eine 48-köpfige Delegation der ungarischen Partnerstadt Taksony, die eine besondere Rolle spielte - doch dazu später. Eine maskierte Drei-Mann-Gruppe einer Tierschutz-Organisation mischte sich demonstrierend und außerplanmäßig in den Festzug, blieb friedlich, wurde aber dennoch von der Security entfern. 

    Nicht nur die Optik war bestechend, auch die Akustik, denn von überallher ertönte Livemusik, oder Rhythmen aus der Konserve und versetzten zusätzlich in Feierlaune. Diese stand auch Bürgermeister Karl Rehm sichtlich ins Gesicht geschrieben. Er strahlte allerbeste Stimmung aus - auch als er das erste Fass Bier anzapfte, was ihm mit drei gekonnten Schlägen gelang. Dann gab es Freibier der Brauerei Unterbaar, für die Inhaber Franz Freiherr Groß von Trockau gekommen war.

    Auf der Bühne umgab sich Bürgermeister Rehm zudem mit gleich drei gekrönten Häuptern, die einen direkten Bezug zu Rain haben, beziehungsweise zur nahen Umgebung: Mehlkönigin Anna Straubinger, Herrnbräu-Weißbierkönigin Carina Möderl - beide aus der Tillystadt - und Maikönigin Christina Ammler (Unterstall bei Neuburg) bildeten ein charmantes Trio. Alle drei Damen strahlten royale Würde aus, kombiniert mit Schlagfertigkeit. So versichterte die Herrnbräu-Weißbierkönigin beispielsweise augenzwinkernd, dass sie generell gerne Bier trinke und absolut kein Problem habe, bei diesem Anlass Unterbaarer Helles zu genießen.

    Stadtfest Rain 2023
Je länger die Feier, umso mehr füllte sich die Hauptstraße in Rain. Irgendwann war dann kaum mehr ein Durchkommen möglich.
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    15 Bilder
    In der Rainer Innenstadt wurde beim Stadtfest wieder kräftig gefeiert. Hier gibt es die Bilder.

    László Kreisz, Bürgermeister der ungarischen Partnerstadt Taksony, begrüßte ebenfalls auf der Bühne am Rathaus. Ihm und seiner Delegation gebührte beim Stadtfest die Aufgabe, die Schlossstraße in eine ungarische Meile zu verwandeln und das gelang aufs Prächtigste! Landstypische Folklore in Liedern und Tänzen, Begegnungen und Gespräche mit den Donauschwaben und der Genuss von Köstlichkeiten lockte viele Besucher dorthin. Bald war auch dort alles dicht gedrängt.

    Freude über die deutsch-ungarische Freundschaft beim Stadtfest in Rain

    Kreisz machte Werbung für die ungarische Küche und empfahl Schmankerln wie etwa die würzig-schmackhafte Kolbasz-Wurst, die traditionell mit Weißbrot und Salzgurken verzehrt wird. Gleichzeitig warnte er schmunzelnd vor etwas Gefährlichem, das sich "Karikas" nennt, wechselweise nach Aprikose oder Zwetschge schmeckt, flüssig ist und 50 Prozent Alkohol hat. "Wir haben einen Spruch in Ungarn", verriet er lachend, "der heißt: Alles unter 40 Prozent ist Wasser."

    Kreisz und Rehm sind glücklich über die gelebte Freundschaft zwischen Rain und Taksony, die weit entfernt von einem Beschluss am grünen Tisch ist. Historische Verbindungen reichen zurück in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als Donauschwaben aus Ungarn verschleppt wurden. Damals kamen etliche Familien nach Rain, die noch heute Bindeglieder zwischen beiden Kommunen sind. Die Beziehung aber hat sich über die Jahrzehnte weiter intensiviert. So hatte die Stadtkapelle Rain jetzt die Jugend aus Taksony zum Beachvolleyball-Turnier in den Stadtpark eingeladen. "Ein tolles Spektakel", fanden viele, die dabei waren.

    Zurück in die Hauptstraße, in der sich mit fortschreitender Nacht alle verfügbaren Flächen mehr und mehr mit Menschen füllten. An ein Durchkommen war kaum noch zu denken. Und die warme Sommernacht war noch lange erfüllt von dem Klang fröhlicher Ausgelassenheit. 

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