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Otting: Wegen Materialmangels zunächst kein neues Geländer
![Das Geländer entlang dem Möhrenbach in der Ottinger Ortsdurchfahrt soll erneuert werden. Doch der Landkreis findet keine Firma, welche die Arbeiten übernehmen will. Das Geländer entlang dem Möhrenbach in der Ottinger Ortsdurchfahrt soll erneuert werden. Doch der Landkreis findet keine Firma, welche die Arbeiten übernehmen will.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Holz ist knapp auf dem Weltmarkt. Das macht sich nun auch direkt vor Ort bemerkbar. Ein kleines Beispiel aus Otting, das ein großes Problem beschreibt.
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Ein neues Geländer aus Holz. Ein paar Hundert Meter, entlang einer Ortsdurchfahrt. Eigentlich sollte das kein Problem darstellen. In normalen Zeiten wäre es nicht mehr als eine Randnotiz. Heute: ein Problem. Der Landkreis Donau-Ries hatte die Arbeiten entlang der Ortsdurchfahrt in Otting ausgeschrieben. Zur Überraschung der Verwaltung antwortete kein einziger Handwerksbetrieb auf das Angebot. Auch hier ist der Grund in der allgemein schwierigen internationalen Gemengelage zu finden.
Ein Geländer entlang 510 Meter Straße in Otting wird zum Problem
Es ist ein Beispiel von derzeit vielen auf den Baustellen des Landes. Eines aus der Region, genauer gesagt aus der Gemeinde Otting. Die dortige Ortsdurchfahrt – ohnehin ein Dauerbrenner in den Gremien des Donau-Rieser Kreistags – ist 510 Meter lang. An der Seite ist ein Geländer aufgestellt, das aus Holz ist und dringend ausgetauscht werden müsste, wie zuletzt im Kreisbauausschuss in Donauwörth zu hören war. Der Leiter des Fachbereichs Tiefbau in der Kreisbehörde, Gerhard Schappin, berichtete nun, dass kein einziges Unternehmen auf die jüngste Ausschreibung des Landkreises zum Neubau des Geländers reagiert habe.
Der Grund liege in der eklatanten Knappheit des Werkstoffes Holz auf dem internationalen Markt. Schuld am Materialmangel ist wohl ein Konglomerat an Sachverhalten: Bauboom in den USA, Lieferengpässe wegen des Krieges, Folgen der wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie... Allgemein trifft hohe Nachfrage auf begrenzte Ressourcen, was bei jedem Schreinerbetrieb wohl derzeit stark ins Kontor schlägt.
Stoffpreisgleitklausel im Kreis Donau-Ries: Feste Preise ade?
Zu vorher fest vereinbarten Preisen scheint im Bereich Bau kaum etwas zu gehen dieser Tage. Deshalb kommt nun die bei Kämmerern unbeliebte – Achtung: Wortungetüm – "Stoffpreisgleitklausel" bei der nächsten Ausschreibung zum Tragen. Will heißen: Diese Klausel kann dann angewendet werden, wenn ein Betrieb als Auftragnehmer keinen Einfluss auf die Entwicklung der Einkaufspreise für Baustoffe hat, ja, wenn diese Preise schlicht nicht mehr eingeschätzt werden können. Die Klausel schützt den Auftragnehmer. Man darf gespannt sein, ob es nun mit der Klausel eine Reaktion auf die nächste Ausschreibung geben wird. Ansonsten müsste der Bauhof das Geländer notdürftig flicken, wie es im Kreisbauausschuss hieß.
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