![](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/modal-user-780w.jpg)
Tigra feiert mit Gästen aus aller Welt den steilen Aufstieg der Firma
![Rund 700 Gäste feierten im Festzelt das 40-jährige Firmenjubiläum in Oberndorf. Rund 700 Gäste feierten im Festzelt das 40-jährige Firmenjubiläum in Oberndorf.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Tigra, der Hartmetall-Hersteller für Schneidwerkzeuge, wird vor 40 Jahren gegründet. Von Waltershofen zieht das Unternehmen nach Oberndorf, wo eine erfolgreiche Geschichte beginnt.
![Tigra feiert mit Gästen aus aller Welt den steilen Aufstieg der Firma](https://www.augsburger-allgemeine.de/img/bilder/crop59935706/8213052360-cv1_1-w40-owebp/Daniel-Weigl?t=.jpg)
1983 gründeten Helge Motzer und Dr. Harald Feld das Unternehmen Tigra in Waltershofen (Landkreis Augsburg). Das Büro war in einer ehemaligen Wirtschaft untergebracht, die ersten Teile wurden in einer Autohalle gefertigt. 1995 zog das Unternehmen nach Oberndorf. Schon damals hatte Helge Motzer mit seinem Team das Ziel, Tigra zum weltweit führenden Lieferanten für geschliffene Schneidsätze für die Holzbearbeitung zu entwickeln. In diesem Jahr kann der Hartmetall-Hersteller für Schneidwerkzeuge den 40. Geburtstag feiern.
2006 wird Tigra führender Lieferant für geschliffene Schneidsätze
2006 wurde Tigra weltweit führener Lieferant. Helge Motzer erinnert sich in seinen Grußworten außerdem: „1986 habe ich unseren damals 20 Mitarbeitern auf der Weihnachtsfeier gesagt, wir wollen irgendwann 100 Millionen Mark Umsatz erzielen. 2021 haben wir diesen Meilenstein erreicht.“ Die Firma Tigra mit Hauptsitz in Oberndorf und Niederlassungen in den USA, China und Brasilien erwirtschaftet einen Jahresumsatz von über 50 Millionen Euro und beliefert mehr als 1100 Kunden in über 80 Ländern.
Doch was stellt der Oberndorfer Betrieb eigentlich genau her? Helge Motzers Sohn Bernd, der das Unternehmen in die Zukunft führen wird, erklärte es den Gästen anschaulich: „Die Seitenteile ihres Bettes, die Küchentüren, die Felgen an ihrem Auto, die Bierbänke, auf denen sie sitzen oder die Plane des Festzeltes – alle diese Produkte wurden mit Tigra Schneidwerkzeugen hergestellt. Wir sind nicht immer sichtbar, aber wir sind überall."
![Freuen sich über das Firmenjubiläum: (von links) Geschäftsführer Bernd Motzer und die beiden Firmengründer Helge Motzer und Dr. Harald Feld. Freuen sich über das Firmenjubiläum: (von links) Geschäftsführer Bernd Motzer und die beiden Firmengründer Helge Motzer und Dr. Harald Feld.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Den Herstellungsprozess konnten sich die Gäste bei einer Betriebsbesichtigung ansehen. Das Hartmetall für die Schneidwerkzeuge in der Holzbearbeitung, wie Hobelmesser oder Sägezähne für Kreissägen, besteht zu 80 bis 98 Prozent aus Wolframkarbid und einem Binder. Je nach Anwendung kommen verschiedene Granulate zum Einsatz, die dann in Pressen unter mehreren Tonnen Druck in einer Form zu einem kreidefesten Stück vorgeformt werden. Die gepressten Rohlinge werden nun entweder im noch weichen Zustand weiterbearbeitet oder sofort bei etwa 1400 Grad Celsius mehrere Stunden in Öfen gesintert, um dann ihre endgültige Formgröße und Härte zu erreichen. Die fertig gesinterten Produkte werden, wenn erforderlich, noch geschliffen und gereinigt.
Lob für den steilen Aufstieg der Firma Tigra aus Oberndorf
Landtagsabgeordneter Wolfgang Fackler (CSU) lobte den steilen Aufstieg der Firma. „Erfolg ist nie selbstverständlich, denn muss man sich hart erarbeiten und das hat die Firma Tigra eindrucksvoll bewiesen.“ Lob gab es auch von Landrat Stefan Rößle: „Ich bin unglaublich stolz die Firma Tigra hier zu haben.“ Oberndorfs Bürgermeister Franz Moll ergänzte: „Tigra ist ein Glücksfall für Oberndorf.“
Wie Bernd Motzer berichtete, gab es in den 40 Jahren durchaus Phasen, in denen das Unternehmen auf die Probe gestellt wurde. Durch die Corona-Krise und das Bestreben der Menschen zu Hause zu werkeln, gab es für Tigra eine Auftragsflut. Nur durch Zusatzschichten, Arbeit an Feiertagen und Überstunden konnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den „Berg an Aufträgen“ bewältigen. „Anschließend kam der Ukraine-Krieg und die Energiekosten explodierten“, erklärte Motzer. Für eine Firma, die jährlich acht Millionen Kilowattstunden verbraucht, eine große Herausforderung.
Die Diskussion ist geschlossen.