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Oberndorf: Rathauschef Franz Moll ist längst kein Neuling mehr

Oberndorf

Rathauschef Franz Moll ist längst kein Neuling mehr

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    „Willkommen“ hieß es für Franz Moll Anfang Mai im Oberndorfer Rathaus. Der neue Bürgermeister kann auf seine ersten rund 100 Tage zurückblicken.
    „Willkommen“ hieß es für Franz Moll Anfang Mai im Oberndorfer Rathaus. Der neue Bürgermeister kann auf seine ersten rund 100 Tage zurückblicken. Foto: Bissinger

    Franz Moll ist ein kommunalpolitischer Neuling. Diese Bezeichnung ist aber eigentlich bereits überholt. Denn nach rund 100 Tagen im Amt liegen hinter ihm einige Seminare und Webinare. Mit großem Engagement versucht sich Moll einzuarbeiten, hat er mit seinem Gemeinderat (in der Mehrheit auch neu) doch gleich zwei Großprojekte abzuwickeln: den Neubau des Kindergartens und der Kläranlage. Was ihn im Amt des Bürgermeisters erwarte, habe er erahnt, doch das volle Ausmaß „ist noch eine ganz andere Nummer“.

    Dabei hat der 55-Jährige, wie er sagt, eine erste grundlegende Erfahrung gemacht: „Um etwas zu verwirklichen, muss man einen langen Atem haben.“ Einfach nur schnell etwas umzusetzen, sei oft nicht möglich. Moll will Oberndorf, Eggelstetten und Flein unter seiner Führung weiterentwickeln.

    Moll sieht die Gemeinde gut aufgestellt

    Die Gemeinde sei gut aufgestellt, sodass er das Rad nicht neu erfinden müssen, aber Ideen möchte er durchaus einbringen. Der Kontakt zu seinem Vorgänger Hubert Eberle sei nie abgerissen, „weil er im Sinne der Gemeinde notwendig ist“. Gerade im Hinblick auf die Großprojekte, die derzeit laufen, habe er nicht das Hintergrundwissen, das manchmal notwendig ist. „Aber jeden Tag geht es ein bisschen voran.“

    Die Corona-Pandemie habe seine ersten hundert Tage beeinflusst und bereite ihm Kopfzerbrechen – nicht nur aktuell, sondern auch im Weitblick. Es sei ungewiss, wie die künftige finanzielle Entwicklung sein werde. Auswirkungen befürchtet Moll bei der Gewerbesteuer, aber auch bei den Zuweisungen der Einkommensteuerbeteiligung.

    Wie steht es um die Dorfwirtschaft?

    Das wiederum mache ein weiteres Kernthema ungewiss: die Zukunft der Dorfwirtschaft. Eigentlich müsse man die Dorfwirtschaft zukunftstauglich umgestalten, damit sie für einen Pächter attraktiv sei. Das sei wichtig, weil die Dorfwirtschaft die Heimat etlicher Vereine sei. Ob man die Pläne aber im geplanten Umfang durchführen könne, stehe in den Sternen.

    Für Moll ist der Umbau „ein großer Brocken“. Aber darüber hinaus sieht er noch andere Herausforderungen: Der Bau einer neuen Kläranlage läuft auf vollen Touren. Sie soll im Herbst in Betrieb gehen. Dass sich die Bürger an den Kosten beteiligen müssen, sei eigentlich jedem im 2600-Einwohner-Ort klar. Doch in welcher Höhe, darüber müsse der Gemeinderat noch entscheiden. Moll weiß, was er will.

    Der neue Bürgermeister setzt auf Transparenz

    Transparenz sei ihm wichtig, wie auch die Einbindung breiter Bevölkerungsschichten bei elementaren Entscheidungen. Den eingeschlagenen Weg will er weiterführen. Die Zusammenarbeit im Gemeinderat sei ausgezeichnet. „Man spürt, dass sich alle engagieren wollen.“ Das Gleiche gilt für seine Stellvertreterin, die Mitbewerberin um das Bürgermeisteramt, Maria Wagner. Mit ihr stimme er sich regelmäßig ab.

    Dass ihm ein lebendiges Vereinswesen am Herzen liegt, zeigt sich schon in seinem bisherigen Engagement: Der Schreinermeister und kaufmännische Angestellte ist Vizepräsident beim VfB Oberndorf, Mitglied bei der freiwilligen Feuerwehr, beim Heimatverein und bei den Mühlbachfreunden. Beim Fischereiverein Oberndorf ist er aktiv dabei, findet ohnehin Ruhe und Ausgeglichenheit beim Angeln. Dass die Vereinsaktivitäten derzeit wegen der Pandemie weitgehend auf Eis liegen, gefällt ihm ganz und gar nicht. Er stelle aber fest, dass man in den Vereinen nicht ideenlos sei, wie der VfB Oberndorf mit seinem „Biergarten“ bewiesen habe.

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