Einen gewohnt schwungvollen musikalischen Abend bescherte die Trachtenkapelle Oberndorf ihrem Publikum. Im voll besetzten Kronensaal hießen die Musikerinnen und Musiker ihre Besucher im Jahr ihres großen Jubiläums zum traditionellen Konzert willkommen. Vor 100 Jahren war der Verein gegründet worden und so stand natürlich gerade diese Veranstaltung ganz besonders im Zeichen der Feierlichkeiten und der Vereinsgeschichte.
Unter Leitung von Dirigentin Elisabeth Schröppel hatten die Musikerinnen und Musiker ein abwechslungsreiches Programm aus Werken vergangener Konzerte, aber auch neuer Literatur zusammengestellt. Musiker aus allen Registern führten gekonnt und unterhaltsam durch das Programm und nahmen die Zuschauer mit auf eine Entdeckungsreise durch das vergangene Jahrhundert der Trachtenkapelle, deren Ursprünge sogar bis ins späte 19. Jahrhundert zurückreichen.
Tobias Psaier übergab den Dirigentenstab an Elisabeth Schröppel
Bereits das Eröffnungsstück hätte passender nicht gewählt sein können: Mit der „Jubiläumsfanfare“ von Tobias Psaier begrüßten die Musiker ihr Publikum. Dirigiert wurde dieses Stück von Martin Gottwald, der die Trachtenkapelle bis zum Dirigentenwechsel im vergangenen Sommer geleitet hatte. Er übergab anschließend offiziell den Dirigentenstab an seine Nachfolgerin Elisabeth Schröppel, um sogleich seinen Platz an der Tuba einzunehmen.
Die neue Dirigentin gab ihr Debüt dann mit fanfarenhaften, aber auch lyrischen Motiven im Stück „Illuminations“ von Ryan Meeboer. Tänzerisch wurde es beim „Kaiserwalzer“ von Johann Strauß Sohn, mit dem die Trachtenkapelle ihr Publikum ins Wien des späten 19. Jahrhunderts mitnahm. Bei „The Olympic Spirit“ aus der Feder des bekannten Filmmusikkomponisten John Williams wurden die Zuschauer dann auf die kommenden Olympischen Sommerspiele eingestimmt.
Nach einer kurzen Pause holten die Oberndorfer Musiker ihre Gäste mit den „Italo Pop Classics“ wieder schwungvoll in den zweiten Konzertteil zurück. Danach ging es mit Melodien aus Andrew Lloyd Webber’s „Starlight Express“ in die Welt der Musicals. Hier konnte man fast vergessen, dass man sich nicht wirklich im großen Theater befand, denn wie im Original rasten auch an dieser Stelle glitzernde Gestalten auf Rollschuhen durch die Reihen.
Freudige Aussicht auf ein Wiedersehen vom 26. bis 28. Juli
Mit den größten Hits der „Comedian Harmonists“ hielten schließlich schwungvolle Schlager wie „Mein kleiner grüner Kaktus“ Einzug in den Kronensaal. Zum Finale erklang der kraftvolle Rocksong „Music“ von John Miles, mit dem die Trachtenkapelle noch einmal ihre Liebe zur Musik zum Ausdruck brachte. Der anhaltende begeisterte Applaus zum Ende des Konzertes wurde durch zwei Zugaben aus dem modernen Blasmusikrepertoire belohnt: Mit der Ballade „The Story“ von Brandi Carlile sowie dem Stück „Ein Leben lang“ der Schweizer Formation „Fäaschtbänkler“ entließ die Trachtenkapelle Oberndorf ihre Konzertbesucher auf den Nachhauseweg – nicht ohne die freudige Aussicht auf ein baldiges Wiedersehen bei den Jubiläumsfeierlichkeiten vom 26. bis 28. Juli.
Auch zahlreiche Ehrungen für bestandene Leistungsprüfungen sowie für langjährige Mitgliedschaft fanden an diesem Abend statt. Der Vertreter des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes des Bezirkes 16, Simon Keller, sprach der Trachtenkapelle zunächst seine Glückwünsche zum Jubiläumsjahr aus und dankte den Musikerinnen und Musikern für deren engagierte Tätigkeit:
- Für 10-jährige aktive Tätigkeit wurden Markus Klein, Xenia Schmid und Michael Walter geehrt.
- Für 20 Jahre aktives Musizieren wurden Andreas Hohl, Theresa Köstner, Sabine Bosch und Sebastian Graf ausgezeichnet.
- 25 Jahre aktiver Musikant ist Simon Wagner.
- Ganz besonders erfreulich war, dass zwei Musikanten für 40 Jahre Musizieren geehrt werden konnten: Dies waren der Vorsitzende Alexander Klein auf seinem Flügelhorn und Posaunist Martin Knöferle.
- Außerdem wurde Mariella Focke, Carmen Füger, Selina Füger, Katharina Hurle, Sandra Rößle und Emma Zellhuber zur abgelegten Juniorprüfung gratuliert.
- Ebenfalls wurden Carmen Füger, Philipp Jahn, Isabella Meßner, Luisa Rößle und Lilli Tschirner zur bestandenen D1-Prüfung ausgezeichnet. (AZ)