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Oberndorf: Für die Zukunft der "Krone" fehlt die zündende Idee

Oberndorf

Für die Zukunft der "Krone" fehlt die zündende Idee

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    Der Gasthof Krone in Oberndorf steht seit zwei Jahren leer. Vor allem für die Vereine wäre eine sinnvolle Nutzung wichtig.
    Der Gasthof Krone in Oberndorf steht seit zwei Jahren leer. Vor allem für die Vereine wäre eine sinnvolle Nutzung wichtig. Foto: Helmut Bissinger

    Es gibt viele Ideen für den Oberndorfer Gasthof Krone, doch dessen Zukunft ist weiter ungewiss. Die ganze Bandbreite der Möglichkeiten, die Dorfwirtschaft wiederzubeleben, ist längst von Architekt Anton Gerstmeier (Nördlingen) aufgezeigt worden, aber es fehlt „der zündende Ansatz“, wie es Bürgermeister Franz Moll am Montag in der Gemeinderatssitzung formuliert. Jetzt soll ein „Workshop“ zu einem Ergebnis führen.

    Bürgermeister Moll wird nicht müde, immer wieder zu betonen, dass es schmerze, „dass dieses Haus direkt an unserem Dorfplatz leer steht“. Der letzte Wirt, ein Grieche, verabschiedete sich vor mehr als zwei Jahren aus Oberndorf, nachdem er Insolvenz anmelden musste. Im Gemeinderat ist man sich einig, der Traditionsgaststätte eine Zukunft geben zu wollen. „Vor allem für die örtlichen Vereine wäre das wichtig.“

    Nun sollen die Gruppierungen mit ins Boot geholt werden. Zunächst, so der Bürgermeister jetzt vor dem Gemeinderat, wolle man die Vereinsvertreter wie auch Bürgerinnen und Bürger auf den aktuellen Stand der Überlegungen bringen. Anschließend will man dann unter Leitung von Günther Wild von der Gesellschaft für Kommunalberatung „die Städtebau“ bei einem zweitägigen Workshop Lösungsmöglichkeiten entwickeln. Die Kernfrage: Welche Nutzung macht Sinn? Aber auch die Kosten spielen eine wichtige Rolle.

    Eine sinnvolle Nutzung des Anwesens "Krone" und die Kosten werden seit Längerem in Oberndorf diskutiert.
    Eine sinnvolle Nutzung des Anwesens "Krone" und die Kosten werden seit Längerem in Oberndorf diskutiert. Foto: Helmut Bissinger

    Mehrere Planer haben das Gebäude zwischenzeitlich unter die Lupe genommen

    Etliche Planer hatten das leer stehende Gebäude intensiv unter die Lupe genommen und wie vom Gemeinderat gewünscht, gleich mehrere Alternativen für eine Wiederbelebung aufgezeigt: von der Sanierung in mehreren Varianten bis hin zu einem kompletten Neubau.

    Dabei war schnell klar geworden, dass es unter den gegebenen baulichen Bedingungen nahezu unmöglich sein wird, einen Pächter zu finden. Sowohl Gaststätte und Mittelbau, als auch Saal sind nicht barrierefrei, Heizung und Lüftung müssen saniert werden. Auch die Küche entspricht wohl nicht mehr den Anforderungen an eine moderne Gastronomie. Dass die Möglichkeiten wie sie derzeit vorhanden sind, begrenzt sind, bestätigte jüngst auch ein Gutachten von

    Unabhängig davon, für welche Sanierungsvariante man sich entscheide, sei die Erneuerung der Ölheizung im Mittelbau unvermeidlich. Sie stammt aus den 1980er-Jahren. Bürgermeister Moll hat die vergangenen Monate genutzt, um auch die Fördermöglichkeiten für das Gesamtprojekt zu prüfen. Dazu habe er, wie er nun erklärte, auch mit dem Amt für ländliche Entwicklung in Krumbach gesprochen.

    Die Bausubstanz des Mittelbaus und des Saales sind gut. Dennoch wird alternativ zur Sanierung auch ein möglicher Abriss in Erwägung gezogen.
    Die Bausubstanz des Mittelbaus und des Saales sind gut. Dennoch wird alternativ zur Sanierung auch ein möglicher Abriss in Erwägung gezogen. Foto: Helmut Bissinger

    Die Mehrheit der Dorfgemeinschaft soll hinter einer neuen Nutzung stehen

    „Unsere kommunale Arbeitsgruppe hat sich intensiv mit dem Thema beschäftigt“, berichtete das Gemeindeoberhaupt. Allerdings habe auch sie noch nicht den „richtigen Ansatz“ gefunden. Es gehe nicht darum, „irgendetwas“ zu verwirklichen. Er, so Moll, wolle, dass „die Mehrheit der Dorfgemeinschaft dahintersteht“.

    Die immer wieder diskutierten Varianten könnten unterschiedlicher nicht sein: von 150.000 Euro bis hin zu 5,9 Millionen Euro. Architekt Anton Gerstmeier hatte schon früh durchklingen lassen, dass er eigentlich für einen Neubau sei. Damit könnte das Gebäude neu aufgeteilt werden, die Neubauten neu positioniert werden. Darüber hinaus könne man den neuesten technischen und energetischen Stand umsetzen. Platzbedarf und Funktionalität könnten nach modernen Richtlinien verwirklicht werden. Auch eine Reduzierung des Bauvolumens sei möglich, der Außenbereich für einen Biergartenbetrieb frei gestaltbar. Gerstmeier verschwieg aber auch nicht, dass die Bausubstanz des Mittelbaus und des Saales noch gut seien.

    Brotzeit machen, ein Bier trinken, eine Theateraufführung besuchen oder Fasching feiern – das wünschen sich nach Ansicht des Bürgermeisters die Oberndorfer. Ob dem auch so sei, soll in dem für Oktober geplanten Workshop geklärt werden. Und schließlich gilt es dann zu klären, was sich die Lechgemeinde leisten kann, hat man doch in den letzten Jahren bereits kräftig in die Infrastruktur investiert.

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