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Donauwörth wird ein Stück sicherer für Radfahrer
![Radfahren ist bislang eine mitunter unsichere Angelegenheit in Nordheim. Das soll sich ändern. Radfahren ist bislang eine mitunter unsichere Angelegenheit in Nordheim. Das soll sich ändern.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Im Stadtteil Nordheim werden sogenannte Schutzstreifen für den Radverkehr auf die Fahrbahn aufgebracht. Es ist das Ergebnis eines jahrelangen Prozesses.
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Donauwörths Radwegenetz verliert eine Lücke, eine nicht ungefährliche dazu. Nach jahrelangem Tauziehen, auch mit dem Staatlichen Bauamt, hat der städtische Bauausschuss am Montagabend den Weg freigemacht für neue Schutzstreifen für Radfahrer. Ob und wie das Radnetz weiter ausgebaut wird, scheint derweil noch in den Sternen zu stehen.
Es ist nicht der angenehmste Weg – weder für Fußgänger noch für Fahrradfahrer: Die Rainer Straße in Nordheim ist eine stark ausgelastete Route. Hier fahren Lastwagen, Pendler, Radler sämtlich nebeneinander, dicht an dicht. Die Fußwege sind zudem eng – und irgendwie scheint jeder genervt vom anderen zu sein. Der Fußgänger vom Radfahrer, der Radfahrer vom Autofahrer und umgekehrt. Seit einigen Jahren haben sich die Verantwortlichen in der Stadt deshalb immer wieder mit der Option eines Schutzstreifens befasst.
Psychologische Wirkung der Radmarkierungen
Schutzstreifen, das sind jene weißen Markierungen, die den Autofahrern anzeigen sollen, dass weitere Verkehrsteilnehmer unterwegs sind auf der Straße. In Donauwörth gibt es solche Streifen nur in der Nähe des Gymnasiums, auf der Berger Allee beziehungsweise Nürnberger Straße. Des Weiteren haben rot unterlegte Markierungen zuletzt eine weitere Gefahrenstelle in Donauwörth zumindest ein Stück weit entschärfen können: Von der Kreuzung am Neurieder Weg führt am Kaufland-Parkplatz vorbei ein weiß-rot markierter Weg in Richtung Härpferpark/Innenstadt.
Wie der Sachbearbeiter Verkehr für den Kreis Donau-Ries, Stephan Roßmanith, auf Nachfrage der Redaktion berichtet, haben sich die auf dem Asphalt aufgebrachten Markierungen bislang bewährt: "Die Durchschnittsgeschwindigkeit der Autofahrer sinkt, wenn die Fahrbahn optisch verengt ist."
Radstreifen: Sind ideologische Grabenkämpfe nun passe?
Im Bauausschuss hat das Thema unterdessen diesmal zu keinen langwierigen Debatten mehr geführt, es scheint, als gehörten die vermeintlich ideologischen Grabenkämpfe um die Markierungen der Vergangenheit an. Man war sich einig hinsichtlich der Kennzeichnung der Streifen in Nordheim.
Hier sollen die Markierungen beidseitig erfolgen. Die Straße – behördlich: Staatsstraße 2215 – ist, wie die Donauwörther Radverkehrsbeauftragte Manuela Stefan am Montag erklärte, viel befahren. Sie weist demnach einen durchschnittlichen Tagesverkehr von gut 6800 Kraftfahrzeugen auf, davon 242 im Schwerlastbereich. Bereits ab einem Tagesverkehr von 1800 Fahrzeugen und bei geringem Schwerverkehr könnten diese, gemäß den Empfehlungen für die Anlage von Fahrradschutzstreifen, aufgepinselt werden. Der Sollwert für einen Ausschluss des Schutzstreifens liegt dagegen bei einem Schwellenwert von mehr als 1000 Lastwagen pro Tag. Die Strecke liegt also im behördlichen Soll.
Startpunkt ab der Schmutterbrücke in Nordheim
Konkret beginnen würden die Radstreifen, wie Mirko Zeitler, Pressesprecher der Stadt, auf Nachfrage mitteilt, an der Schmutterbrücke, sie enden an der Ampelkreuzung in Nordheim. Ursprünglich war eine Weiterführung der Streifen in die sich Richtung Donauwörth anschließende Augsburger Straße in der Diskussion. Hierzu fiel aber am Montag im Ausschuss keine Entscheidung. Aktuell gebe es auch "Stand jetzt keine weiteren Planungen", so Zeitler.
Roßmanith zeigt sich als Sachbearbeiter Verkehr dennoch zufrieden, zumal nun ein weiterer Teil der Donauwörther Radweglücken geschlossen werde. Die Streifen könnten, da sie auf beiden Fahrbahnseiten aufgetragen würden, auch dem "Geisterverkehr" bei den Radlern in Nordheim ein Ende bereiten. Insgesamt seien die Schutzmarkierungen "ein Gewinn für alle", resümiert der Polizeibeamte. Den größten Vorteil hätten die Fußgänger als schwächste Verkehrsteilnehmer, da sie nun nicht mehr Angst haben müssten, dass "sie von E-Bikes mit 25 Stundenkilometern umgefahren werden". Die Konstellation Elektrorad – Fußgänger sei "eminent gefährlich". Die Radler müssten fortan auf der Strecke nicht mehr ständig ihre Fahrtroute wechseln. Die Autofahrer hätten in Zukunft den Vorteil, dass sich in Nordheim weniger Rückstauungen bilden, da auf den Schutzstreifen keine Fahrzeuge stehen bleiben dürften.
Das Ringen um die Nordheimer Schutzstreifen hat indes eines deutlich gezeigt: Selbst einfach klingende Maßnahmen wie das Aufbringen jener Markierungen haben hierzulande eine beachtliche Vorlaufzeit. Sie standen seit Sommer 2020 auf der Agenda.
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