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Niederschönenfeld: In Niederschönenfeld werden 24 Millionen in ein moderneres Gefängnis investiert

Niederschönenfeld

In Niederschönenfeld werden 24 Millionen in ein moderneres Gefängnis investiert

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    Die Redner der Bauabschlussfeier, von links Regierungsdirektor Marc Döschl, Landtagsabgeordnete Marina Jakob, Ministerialdirektor Dr. Frank Arloth, Bürgermeister Stefan Roßkopf und Baudirektor Christian Weiß.
    Die Redner der Bauabschlussfeier, von links Regierungsdirektor Marc Döschl, Landtagsabgeordnete Marina Jakob, Ministerialdirektor Dr. Frank Arloth, Bürgermeister Stefan Roßkopf und Baudirektor Christian Weiß. Foto: Riehl

    Mit einer Reihe von Baumaßnahmen wurde die Justizvollzugsanstalt einerseits „ertüchtigt“, andererseits die Grundlagen für die Schaffung weiterer Haftplätze geschaffen. 24 Millionen Euro hat das Staatliche Bauamt Augsburg hauptsächlich in den Jahren 2018 bis 2022 ausgegeben. Nach Restarbeiten wurde gestern in Anwesenheit von Vertretern des öffentlichen Lebens und der beteiligten Partner der Bauabschluss gefeiert.

    Ministerialdirektor Frank Arloth erinnerte sich in seiner Festrede humorvoll an einen Ortstermin vor zehn Jahren, als es um den Planungsauftrag ging. „Lehnen Sie sich nicht an die Mauer, sie könnte einfallen“, hatte ihm Anstaltsleiter Peter Landauer geraten. Doch nicht nur die Mauer war zu erneuern. Der Anteil der Gefangenen ohne Ausbildung steige seit Jahren, führte der Amtschef des Bayerischen Justizministeriums aus. So galt es, bessere Bildungsbedingungen zu schaffen und die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter zu verbessern. Die Technik mag noch so modern sein, wichtig sei aber das Engagement der Mitarbeiter, denen Arloth ebenso dankte wie der Anstaltsleitung und dem Beirat.

    JVA Niederschönenfeld hat aktuell weniger Insassen

    Eingangs hatte Regierungsdirektor Marc Döschl die Gäste begrüßt, darunter stellvertretenden Bezirkstagspräsidenten Peter Schiele und stellvertretende Landrätin Claudia Marb. Döschl berichtete, dass die Baumaßnahmen im laufenden Betrieb ohne besondere Vorkommnisse, ohne sogenannte „Entweichungen“ und in guter Zusammenarbeit erfolgten. Die Anstalt mit bis zu 268 Haftplätzen ist wegen Umbauten im Wohnbereich aktuell „nur“ mit rund 165 Gefangenen belegt. Sie ist zuständig beim Strafvollzug für junge erwachsene Männer bis 26 Jahre.

    Marina Jakob, Landtagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende des Anstaltsbeirates, lobte die starke Kooperation und den Teamgeist bei der Erweiterungsmaßnahme. Die Mitarbeiter hätten geduldig und flexibel zum Gelingen beigetragen. 

    Pflicht des Staates zu sicheren Gefängnissen

    Der erste Blick, wenn man Niederschönenfeld auf der Staatsstraße passiere, gelte dem ehemaligen Kloster, so Niederschönenfelds erster Bürgermeister Stefan Roßkopf. Der zweite Blick gelte neuerdings dem Kunstwerk „Locomotion“ an der Außenhalle. Er stellte gleichermaßen das Recht der Gefangenen auf Wiedereingliederung und die Pflicht des Staates zu sicheren Gefängnissen heraus. Die Maßnahmen würden dazu einen wichtigen Beitrag leisten.

    Baudirektor Christian Weiß vom Staatlichen Bauamt Augsburg, dessen Team für Planung, Bauleitung und Abrechnung verantwortlich war, stellte die „Komponenten“ der Maßnahme vor. Geschaffen wurde zum einen die Außenlagerhalle außerhalb der Anstaltsmauer – vor allem für Warenlieferung und Abholung. Die neue Umzäunung sei Grundlage für künftige Erweiterungen der Betriebe und Unterkünfte; das Gelände der ehemaligen Gärtnerei ist dafür bereits zurückgebaut, ebenso ist die alte Mauer beseitigt. Mit realisiert – aber noch nicht im Betrieb – ist die neue Torwache, die die bisherige Pforte in der Abteistraße ablösen wird. Besonderen Wert habe man, so Baudirektor Weiß, auf nachhaltiges Bauen gelegt.

    Neue Fahrzeugschleuse in Niederschönenfeld

    Der Multifunktionsbereich für das „Hofkommando“ umfasst weiter Garagen, Wertstoffhof und Aufenthaltsbereiche. Ein „Herzstück“ für die Sicherheit ist die neue Fahrzeugschleuse mit modernsten Kontroll-Detektoren. Sie habe sich bereits bestens bewährt, betonte Bernd Briglmeir, Leiter des Vollzugsdienstes, der den anschließenden Rundgang leitete. „Zukunftsmusik“ ist derweil eine Halle für die Ausbildung im Garten- und Landschaftsbau (die Sportstätten sind dafür bereits verlagert); vorerst können nur Freigänger in diesen Berufen tätig sein.

    Die Blasmusik-Formation „Gitterklang“, bestehend aus Bediensteten der Justizvollzugsanstalten Kaisheim, Neuburg-Herrenwörth und Niederschönenfeld, umrahmende die Feierstunde musikalisch.

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