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Neueröffnung: Sonextis Rechenzentrum belebt Bayerns Digitalisierung

Riedlingen

Von der Vision zur Realität: Erstes Rechenzentrum wird in Riedlingen eröffnet

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    Bei der Eröffnungdes  Rechenzentrums (von links): Vize-Landrätin Ursula Kneißl-Eder, Digitalminister Fabian Mehring, Investor Marco Molnar, Oberbürgermeister Jürgen Sorré und Abgeordneter Ulrich Lange.
    Bei der Eröffnungdes Rechenzentrums (von links): Vize-Landrätin Ursula Kneißl-Eder, Digitalminister Fabian Mehring, Investor Marco Molnar, Oberbürgermeister Jürgen Sorré und Abgeordneter Ulrich Lange. Foto: Helmut Bissinger

    Betriebe bedienen sich vermehrt der Dienstleistungen von Rechenzentren. Entsprechend wächst die Zahl dieser hochsensiblen Datenzentren. Ihre Standorte sind in der Regel in Metropolregionen und ihre Investoren sind vornehmlich kapitalstarke Großkonzerne. Nun gibt es aber erstmals im Landkreis Donau-Ries ein Rechenzentrum - verwirklicht von einem Familienunternehmer, der 15 Millionen Euro in die Hand genommen hat, um im Donauwörther Stadtteil Riedlingen eine solche Einrichtung zu schaffen.

    Bayerns Digitalminister Fabian Mehring überschlug sich angesichts der Tatsache, dass auf dem „flachen Land“ ein Data-Center in Betrieb geht, geradezu mit Lobesworten: „Vorzeige- und Leuchtturm-Projekt“ nannte er das Zentrum mit dem innovativen Namen „Sonextis“, und dessen Betreiber Marko Molnar einen „Pionier“. Mit seiner „Macher-Mentalität“ habe der gebürtige Kroate ein eigenes Kapitel „der Erfolgsgeschichte in Sachen Digitalisierung in Bayern“ geschrieben.

    Das ist das neue Rechenzentrum, das in Riedlingen eröffnet wurde.
    Das ist das neue Rechenzentrum, das in Riedlingen eröffnet wurde. Foto: Helmut Bissinger

    Neues Rechenzentrum: Daten von Unternehmen und Ärzten werden verwaltet

    Aber was machen Rechenzentren überhaupt? Sie speichern und verwalten Daten von Unternehmen oder Ärzten. Die Betriebe können sich dadurch frei um ihre eigentlichen Aufgaben kümmern, die digitale Infrastruktur liegt in den Händen von Fachleuten. Marco Molnar hat eine Vision zur Realität werden lassen. An der Dr.-Friedrich-Straße hat er sein ehrgeiziges Projekt verwirklicht, das, wie er sagt, „zwischen Frankfurt und München einmalig ist“. Molnar hat Menschen, die hinter seiner Idee stehen. Nicht nur der ehemalige Politiker Georg Schmid, der ihn anfangs unter seine Fittiche genommen hatte, unterstützt ihn. Ein anderer ist Professor Dr. Dirk Hempel, der das Onkologische Zentrum in Donauwörth leitet. Er wird, wenn das Rechenzentrum der Sonextis GmbH nun ans Netz geht, als einer der ersten Kunden dabei sein.

    Der 37-jährige Molnar ist 2012 aus Kroatien nach Nordschwaben gekommen. Sein eigentlicher Beruf ist medizinisch-technischer Radiologieassistent. 15 Jahre lang hat er sich zusätzlich mit Informatik beschäftigt. Das eine kommt nun zum anderen: Mehr und mehr hat sich Molnar mit IT Services und Support einen Namen gemacht, betrieb seine Firma mit sechs Fachkräften bislang ohne eigenes Firmengebäude. Das ändert sich nun: 20 Arbeitsplätze sind die Folge.

    Innovatives Projekt in Riedlingen kann lebenswichtige Zeit sparen

    Vor allem im Gesundheitsbereich sieht Molnar Chancen. Er hofft darauf, durch seine Vernetzung und seine Kenntnisse im Krankenhaus- und Gesundheitswesen Kunden zu gewinnen. Weil immer mehr Ärzte den wegen des Datenschutzes hochsensiblen EDV-Bereich mit Daten von kranken Menschen auslagern wollen, hat Molnar in den letzten Jahren fast täglich Gespräche mit Medizinern in ganz Bayern geführt.

    Molnars Vorstellungen gehen über die Verwaltung der Daten in seinem künftigen Rechenzentrum hinaus: „Die Technik bietet viele Möglichkeiten“, erzählt er. So sei es bereits heute kein Problem, die Krankenakte eines Patienten von einem Facharzt einsehen zu lassen, wenn er diesen noch nicht einmal gesehen habe. Das spare Zeit, gerade wenn eine lebensbedrohliche Situation vorliege.

    Marko Molnar: „Schutz vor Angriffen hat höchste Priorität“

    Um den hohen Ansprüchen seiner Kunden gerecht zu werden, hat Sonextis im neuen Rechenzentrum ausschließlich Server aus deutscher Produktion installiert, um sich vor Hackern und dem Ausspähen ausländischer Dienste zu schützen. Molnar: „Der Schutz vor Angriffen hat höchste Priorität.“ Entsprechend hochwertig habe er die Ausstattung gewählt und nicht an Sicherheit gespart. Seine Informatiker kennen sich besonders im medizinischen Bereich aus. Dass Rechenzentren normalerweise hauptsächlich im großstädtischen Bereich angesiedelt sind, hat Molnar angespornt. Er will, „dass auch im ländlichen Raum, gerade in einer so leistungsstarken Region wie hier, entsprechende Angebote und Möglichkeiten vorhanden sind“.

    Wie Digitalminister Mehring lobte bei der offiziellen Eröffnungsfeier auch Bundestagsabgeordneter Ulrich Lange den Mut des Unternehmers, „der mit seiner jungen Mannschaft immer an die Vision geglaubt hat“. Sonextis passe zu einer „starken Region“. Donauwörths Oberbürgermeister sprach von einem „Stück Zukunft“, das nach einer Planungs- und Bauzeit von fünf Jahren eingeweiht werde und zollte ebenso wie Vize-Landrätin Ursula Kneißl-Eder „Respekt“.

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