Startseite
Icon Pfeil nach unten
Donauwörth
Icon Pfeil nach unten

Münster: Neues Windrad in Münster wird zum Bürger-Windrad

Münster

Neues Windrad in Münster wird zum Bürger-Windrad

    • |
    Zwischen Holzheim, Münster und Thierhaupten werden fünf Windräder gebaut. Bürger sollen sich daran beteiligen können.
    Zwischen Holzheim, Münster und Thierhaupten werden fünf Windräder gebaut. Bürger sollen sich daran beteiligen können. Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa (Symbolbild)

    Fünf Windräder will die Firma Uhl zwischen Münster, Holzheim, Baar und Thierhaupten bauen. Eines davon wird voraussichtlich eine Bürgeranlage werden. Über eine Energiegenossenschaft können sich die Bürgerinnen und Bürger der anliegenden Gemeinden finanziell beteiligen und sollen so auch an der Energiewende vor ihrer Haustür mitverdienen können. Der Gemeinderat Münster hat das jetzt auf den Weg gebracht. 

    Der nördliche Teil von „Brand“ liegt in der Gemarkung Holzheim, dort werden zwei Windräder stehen. Der südliche liegt in der Gemarkung Münster, dort sollen drei platziert werden. Der Korridor ist so gewählt, dass die Standorte mittig liegen. Von den fünf geplanten Windrädern wird eines als Bürgerenergie-Genossenschaft (BEG) betrieben werden, an denen sich die Bürger der vier Kommunen Münster, Holzheim, Baar und Thierhaupten beteiligen können. 

    So wird das Windrad in Münster zur Bürgerwindkraftanlage

    Da das geplante „Bürger-Windrad“ in der Gemarkung Münster liegt, hat nun der Münsterer Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung den Auftrag an die BEG Neuburg-Schrobenhausen-Aichach-Eichstätt übergeben. Diese wird dem Unternehmen Uhl eines der Windräder abkaufen und betreiben. Alfred Seitz ist im Vorstand der BEG und stellte das Konzept dem Gemeinderat vor. Die 2013 in Schrobenhausen gegründete Genossenschaft hat sich der Initiierung und Finanzierung von erneuerbaren Energien in Bürgerhand verschrieben. Sie ist zum Beispiel an Wärmenetzen in Königsmoos und Möckenlohe, an Windenergieanlagen in Gerolsbach sowie etlichen Photovoltaikanlagen beteiligt. „Die BEG will zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern die ökologische und erneuerbare Energiegewinnung fördern und über 100 Prozent ausbauen“, erklärte Seitz. 

    Für die Windkraftanlage nahe Münster könnte laut Seitz beispielsweise eine Bürgerwind Brand GmbH & Co. KG gegründet werden. Als Komplementär würde die BEG Betriebs GmbH eintreten, die die kaufmännische Betriebsführung übernimmt und voll haftet. Auch die technische Instandsetzung der Windkraftanlage könnte diese an einen externen Dienstleister übergeben. Die Bürgerinnen und Bürger aus Münster, Holzheim, Baar und Thierhaupten können sich mit mindestens einem Anteil à 100 Euro (maximal 50 Anteile) an der Genossenschaft beteiligen und erhalten im Gegenzug Mitbestimmungsrechte und eine Gewinnbeteiligung. „Egal, wie viele Anteile man erwirbt, jeder erhält eine Stimme“, stellt Seitz klar. Finanziert werden soll das Projekt vorrangig von den Bürgerinnen und Bürgern mittels Anleihen oder als Kommanditist.

    Bürger der anliegenden Gemeinden können als Investor einsteigen

    Münsters Bürgermeister Jürgen Raab freute sich, dass das Konzept der BEG „den zuvor im Gemeinderat abgestimmten Vorgaben punktgenau entspricht“. Zweiter Bürgermeister Peter Werner (FWG/FBB) sieht in dem Konzept „wichtige Punkte umgesetzt“. Die Menschen aus den vier beteiligten Gemeinden sollten Vorrang haben. Leonhard Krabler (FWG/FBB) stellte die Frage, ob „dann auch der Strom vor Ort günstiger wäre“. Alfred Seitz nannte Schwierigkeiten dafür in der aktuellen Gesetzgebung, fügte aber an. „Wenn etwas geht, versuchen wir das zu machen.“ Auf Frage von Christian Oßwald (CSU) erklärte der BEG-Vorstand, dass das Risiko durch Verkäufe des Windrades minimiert werde und die Gewerbesteuer durch die Bürgerbeteiligung in der Gemeinde bleibt. 

    Da die zweite eingeladene Genossenschaft, die LEW Bürger-Energie, kurzfristig ihre Vorstellung abgesagt hatte, votierten die Gemeinderäte einstimmig für die BEG. Bürgermeister Jürgen Raab freute sich über die Entscheidung und hoffte, dass die „bisherige Transparenz aller Beteiligten erhalten bleibe“. Für die Münsterer Bürger, die sich an dem Projekt beteiligen wollen, wird es künftig weitere Informationen seitens der BEG geben.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden