Der Standort ist unstrittig, aber reicht die Bausubstanz, um aus der alten Schule in Mertingen das neue Rathaus zu machen? Das Projekt steht auf der Prioritätenliste ganz oben. Der Gemeinderat und Bürgermeister Veit Meggle wollen das Projekt mit Tempo weiter verfolgen, um die derzeitige beengte Situation im Rathaus zu beseitigen. Erste Erkenntnis aus einer Machbarkeitsstudie: Der bauliche Zustand des Altbaus ermöglicht eine umfassende Sanierung, Modernisierung und Neustrukturierung.
Das Architekturbüro „3+Architekten“ (Augsburg) beschäftigt sich seit Monaten mit dem Gebäude. Stadtplaner Thomas Glogger und seine Kollegin Alice Schmid berichteten nun im Gemeinderat von ihren ersten Untersuchungen im Bestandsgebäude „Alte Schule“ gegenüber dem Verwaltungsgebäude von Zott.
Alte Schule als Rathaus? - Dafür ist jede Menge Arbeit notwendig
Er sprach sich in einer Empfehlung bereits vor Monaten dafür aus, das bisherige Gebäude energetisch und technisch zu sanieren, es „aufzumöbeln“ und mit einem modernen Anbau auf der Südseite zu ergänzen. Nun besteht Gewissheit, dass das Gebäude geeignet ist. Um endgültig einen Schritt weiterzukommen, müssten aber noch Bauteilöffnungen, Schadstoff- und Bodengutachten erfolgen. Die nachträglich eingebauten Bauteile sollen zurückgebaut werden, um die ursprünglichen Böden freizulegen.
Letztlich, so das Ergebnis einer Begehung, müssten die Sanitäranlagen komplett saniert sowie die Heizkörper und Leitungen erneuert werden. Fraglich sei, ob man eine Lüftungsanlage vorsehen soll. Die Liste der Mängel ist lang: Sie reicht von Haarrissen im Mauerwerk, Rissen in der Decke im Kellergeschoss über Putzabplatzungen bis hin zu einem schwingungsanfälligen Boden im Dachgeschoss.
Im neuen Mertinger Rathaus soll auch die Gemeindebücherei Platz finden
Im neuen Rathaus soll künftig vielleicht auch die Gemeindebücherei ihren Platz und auch der Gemeinderat in einem Saal seine neue Heimat finden. „Die wichtigste Herausforderung wird die Barrierefreiheit werden“, machte der Architekt unmissverständlich klar. Denn während die Bausubstanz erhaltenswert sei, müsse man für zahlreiche Treppen und Stufen im Gebäude Lösungen finden. Im Eingangsbereich soll eine Rampe den Zugang für Menschen mit Handicap erleichtern, im Gebäude selbst ein Aufzug.
Auch den Außenbereich bezog das Büro in seine Überlegungen mit ein. Es sei, so Glogger, ausreichend Platz für Stellplätze vorhanden und weil es vor dem Gebäude einen großer Platz gebe, könne man dem Rathaus einen ansprechenden, „schönen“ Rahmen geben.