Die Firma Fendt-Caravan verkauft 2022/23 zwar etwas weniger Wohnwagen als im Geschäftsjahr zuvor, erreicht aber einen Umsatz-Rekord und beschäftigt so viele Menschen wie nie zuvor. Die Verantwortlichen des Unternehmens präsentierten nun die aktuellen Zahlen und stellten Neuerungen bei den Produkten vor. Eine davon: Die Luxusmodelle sind jetzt auch mit Warmwasserheizung ausgestattet.
Für die Präsentation verwandelte Fendt-Caravan den Parkplatz auf dem Firmengelände in Mertingen/Bäumenheim stilecht in eine Art Campingplatz. Die Geschäfte, so ist von Pressesprecher Thomas Kamm zu hören, laufen nach wie vor blendend. Der Umsatz werde im Geschäftsjahr 2022/23 rund 236 Millionen Euro betragen.
Das ist gegenüber 2021/22 (220 Millionen) eine deutliche Steigerung. Dies gelingt, obwohl die verkaufte Stückzahl von 9850 auf 9600 sinkt. Das Unternehmen arbeitet damit aber nach wie vor eher über als an der Kapazitätsgrenze. Um so viele Wohnwagen produzieren zu können, müssen die Beschäftigten weiter mehr als 35 Stunden pro Woche arbeiten, aktuell bis zu 40.
So viel kosten die Wohnwagen von Fendt-Caravan
Weniger Absatz, höherer Umsatz – wie geht das? Kamm erklärt: Zwar habe man bei den sogenannten Einsteigermodellen einen gewissen Rückgang zu verzeichnen, jedoch seien die Spitzenmodelle stark gefragt. Zudem habe auch Fendt-Caravan die Preise erhöht. Zur neuen Saison (ab 1. August) bewegen sich die Tarife für die Wohnwagen, die in vier Baureihen und insgesamt 33 unterschiedlichen Grundrissen zu haben sind, in der Serienausstattung zwischen 24.000 und 55.500 Euro. Wer für seinen Caravan auch noch eine Rangierhilfe, eine Klimaanlage und eine Markise ordert, kann schnell zusätzlich etwa 10.000 Euro ausgeben.
Ein Problem, das weiter präsent ist: Fendt-Caravan hat noch immer Lieferschwierigkeiten. Diese seien zwar nicht mehr ganz so groß wie während der Corona-Pandemie. Jedoch könnten über 200 bestellte Wohnwagen momentan nicht ausgeliefert werden, weil unterschiedliche Teile oder Ausstattungsgegenstände von den Lieferanten auf sich warten lassen.
Im vorigen Jahr führte Fendt-Caravan die Baureihe Apero neu ein und strich dafür den Saphir aus dem Programm. "Es braucht eine gewisse Zeit, bis sich eine neue Baureihe auf dem Markt etabliert", merkt Kamm dazu an. Deshalb seien hier noch keine näheren Angaben über Erfolg oder Misserfolg möglich. Die Händler seien von dem modernen Design begeistert, das junge Käufer locken soll. Es sei abzuwarten, wie sich hier eine durch die wirtschaftliche Gesamtlage wachsende Kaufzurückhaltung auswirke.
Neu konzipiert hat Fendt-Caravan in einem Modell der Baureihe Bianco das Bad. Dieses reicht mit Toilette, Waschbecken und Dusche am Heck über die ganze Breite. In der Luxus-Baureihe Diamant haben die Wohnwagen ab sofort serienmäßig eine Warmwasserheizung inklusive Fußbodenerwärmung. Das bietet laut Kamm beispielsweise Ganzjahres-Campern noch mehr Komfort.
Die Zahl der Beschäftigten bei Fendt-Caravan ist um 40 gestiegen
Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich in Mertingen/Bäumenheim zuletzt um 40 auf 856. Davon sind 122 Leiharbeiter. Da deren Zahl etwa gleich geblieben sei, sei die Stammbelegschaft gewachsen. Das Unternehmen erweitert zudem sein Vertriebsnetz. Vom Sommer an hat Fendt-Caravan auch einen Handelspartner in Portugal und ist damit in 29 Ländern vertreten. Größere Investitionen in der Fabrik sind Thomas Kamm zufolge derzeit nicht vorgesehen. In der Produktion liefen ständig Erneuerungsmaßnahmen.