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So wachsen Kartoffeln: Pflanzsets für 60 Kitas und Schulen im Landkreis Donau-Ries
![Kreisbäuerin Nicole Binger erklärt den Drittklässlern der Grundschule Marxheim, was Kartoffeln zum Wachsen brauchen. Kreisbäuerin Nicole Binger erklärt den Drittklässlern der Grundschule Marxheim, was Kartoffeln zum Wachsen brauchen.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/1x1.png)
Wie entstehen eigentlich Pommes? Und welche Kartoffelsorten gibt es? Solche Fragen werden bei einer besonderen Aktion beantwortet.
Die Kartoffelaktion „Zusammen wachsen lassen“ ist ein ökumenisches Gemeinschaftsprojekt mehrerer Bistümer und Landeskirchen. Schon zum zweiten Mal nimmt das Bistum Augsburg daran teil. Ziel der Aktion, bei der Kartoffelsets alter und besonderer Sorten verlost werden, ist es, durch ein konkretes Engagement die Schöpfung zu bewahren sowie für Nachhaltigkeit und Biodiversität zu sensibilisieren. Erstmals ist in diesem Jahr auch der Kreisverband Donau-Ries des Bayerischen Bauernverbands bei der Aktion als Kooperationspartner dabei.
An der Grundschule Marxheim fand kürzlich der öffentliche Startschuss für den Donau-Ries-Kreis durch Kreisbäuerin Nicole Binger statt, der als ausgebildeter Erzieherin die Zusammenarbeit mit Kindergärten und Schulen eine Herzensangelegenheit ist. Die Kinder der 3. Klasse der Grundschule lauschten in der Aula gespannt ihren Ausführungen über den Kartoffelanbau und den langen Weg von der kleinen Kartoffelpflanze bis zur Verarbeitung durch Firmen in der Region.
Das lernen die Kinder über Kartoffeln
Nicole Binger ermunterte die Kinder, die Kartoffeln durch Gießen, Absammeln von Kartoffelkäfern und Jäten von Unkraut beim Wachsen zu unterstützen. „Wir haben alle miteinander den Schöpfungsauftrag, auf das, was wir von Gott geschenkt bekommen haben, gut aufzupassen.“ Den wertvollen Beitrag der Landwirtschaft zur Erhaltung unserer Umwelt brachte die Kreisbäuerin den Kindern einfühlsam nahe und ermunterte sie, sich im Rahmen der Kartoffelaktion daran zu beteiligen. Binger begrüßte besonders Sabine Waldenmair von der Stiftung Sankt Johannes in Schweinspoint mit den Klienten aus der Landwirtschaft, die der Grundschule Marxheim zwei Hochbeete gestiftet hatten.
Nach so viel theoretischen Ausführungen ging es dann unter großem Jubel der Kinder ins Freie zu den beiden wunderschönen Hochbeeten, die bereits mit Erde befüllt waren. Nicole Binger stellte die alten und besonderen Kartoffelsorten mit den interessanten Namen Rosara, Bamberger Hörnchen, Rote Emmalie, Blaue Anneliese und Bintje vor und erklärte die einzelnen Schritte der Kartoffelpflanzung. Mit großer Begeisterung wurden von den Kindern in der Erde Rillen gezogen, die Kartoffeln mit Erde bedeckt und anschließend ein kleiner Damm gebildet. Auch Klienten der Stiftung Sankt Johannes waren beim Bepflanzen der von ihnen gebauten Hochbeete eifrig dabei.
1200 Bewerbungen für Kartoffelaktion
Der Umweltbeauftragte der Diözese Augsburg, Karl-Georg Michel, begleitete die Pflanzaktion und berichtete hocherfreut von einem überwältigenden Interesse an der Kartoffelaktion. Mehr als 1200 Bewerbungen seien eingegangen, circa 60 Kartoffelsets wurden an Kitas, Kindergärten und Schulen im Donau-Ries-Kreis verlost. Die 20 Kinder der 3. Klasse der Grundschule Marxheim werden nun den ganzen Sommer lang in ihren beiden Hochbeeten die Kartoffeln gemeinsam bewirtschaften und pflegen und dabei immer wieder von der Kreisbäuerin Nicole Binger mit wertvollen Tipps unterstützt werden. Sogar für die Ferien haben sich schon viele freiwillige „Kartoffelgärtnerinnen und Kartoffelgärtner“ gemeldet.
Alle freuen sich jetzt schon auf eine reiche Ernte. Diese soll, wie Stefanie Ibele von der Stiftung Sankt Johannes versprach, im Herbst gemeinsam mit Klienten und der 3. Klasse zu hoffentlich ganz vielen Bratkartoffeln und Pommes frites verarbeitet werden.
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