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Stadtkapelle Rain begeistert mit sinfonischem Epos und Gospel

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Stadtkapelle Rain begeistert mit sinfonischem Epos und Gospel

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    Rain Mit einem begeisternden Weihnachtskonzert am Spätnachmittag des vierten Adventssonntags in der Stadtpfarrkirche St. Johannes stimmte die Stadtkapelle Rain die vielen Besucher, von denen einige allerdings mit Stehplätzen vorlieb nehmen mussten, auf das Christfest ein.

    Diplom-Musiklehrer Andreas Nagl und Luisa Hänsel leiteten das große Blasorchester beziehungsweise das Vorstufenensemble mit sicherer Hand, während Stadtpfarrer Johann Menzinger in bewährter Weise durch das Programm führte. Mit heiterer Lebhaftigkeit gestalteten die Musiker das Konzert für zwei Trompeten von Antonio Vivaldi (1678 bis 1741). Der venezianische Geiger, Violinlehrer, Priester, Komponist und Kapellmeister hatte sein Leben lang gesundheitliche Probleme – er litt wahrscheinlich an Asthma oder Herzschwäche –, schuf aber dennoch 450 Concerti und 45 Opern, in denen sich das prächtige, schillernde Leben im Venedig des 18. Jahrhunderts widerspiegelt.

    Vivaldis Musik erreicht die Seele der Zuhörer

    Man spürte, dass Vivaldis Musik auch heute noch die Seele erreicht, dass sie uns adventlich stimmen kann. Beim nächsten Stück, der Paraphrase über den Siegeschor aus Händels Judas Maccabaeus, erkannte man immer wieder das bekannte Adventslied „Tochter Zion, freu dich!“.

    Ausgangsidee war der Glückwunsch „Seht! Er kommt mit Preis gekrönt!“ an den Herzog von Cumberland zu seiner siegreichen Rückkehr aus Schottland 1747. Albert Loritz hatte die Guilmantsche Paraphrase für Blasorchester bearbeitet.

    Dann erklang das gewaltige sinfonische Epos „Finlandia“ von Jean Sibelius (1865 bis 1957), in dem die finnischen Unabhängigkeitsbestrebungen gegenüber Russland beschrieben werden. Der Komponist bezeichnete sein Werk, entstanden 1899, als „Kampflied und Siegeshymne“.

    Vorstufenensemble entführt nach Südamerika

    Es wurde rasch zum Symbol finnischen Nationalbewusstseins. Trommelwirbel, Hufgetrappel, Getöse und Schlachtenlärm gehen über in eine heroische Melodienfolge und gewaltige Schlussakkorde. Oft war größte Lautstärke angesagt bei diesem wohl schwierigsten Konzertbeitrag, der aber von Dirigent und Orchester ebenso souverän gemeistert wurde wie die anderen Stücke. Fünf Gospels, befreiende Sklavenlieder, teils in flottem, fetzigen Sound, teils langsam und getragen, bildeten eine willkommene Erholungsphase für die Musiker wie für die Ohren der Zuhörer. Das Vorstufenensemble entführte mit einer „Christmas Suite“ nach Südamerika. Man vernahm „Perdida de la posada“ („In der Herberge war kein Platz“), „Vamos, pasorcitos“ („Auf geht’s, Buam!“) und „La jornada“ („Die Arbeit des Tages“).

    Bei der anschließenden „Weihnachtsimpression“ improvisierte Martin Luderschmid mit seinem Marimbafon wunderschön und leitete einfühlsam über zu vier Weihnachtsliedern, die von der Stadtkapelle ebenso wunderschön gestaltet wurden. Nachdem das Kirchenlied „Macht hoch die Tür“ verklungen war, bedankte sich das Publikum mit stehendem Applaus.

    Stadtpfarrer Menzinger sprach von einer „fantastischen Leistung und einem wohltuenden musikalischen Geschenk“ und bedankte sich bei Vorstand Christoph Heider stellvertretend für alle Akteure.

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