Donauwörth Stefan Rößle wirkte in der letzten Kreistagssitzung des Jahres sichtlich zufrieden. Es war wohl nicht nur die positive Resonanz, die der neue Sitzungssaal gleich auf Anhieb erfahren hat, was ihn guter Dinge sein ließ, sondern sicher auch die Bilanz des Jahres 2010, in dem der Landkreis vieles bewegt, geschaffen und angestoßen habe. Zur Erfolgsbilanz passte freilich nicht, dass die Sparkassenfusion kräftig in die Hose ging und der Rettungshubschrauber künftig nicht in Donauwörth, sondern in Augsburg startet und landet. Auf diese beiden heiklen Themen ging Rößle nicht ein.
Schulden weiter senken
Der Landrat erwähnte in seiner Replik dafür einige Investitionsschwerpunkte, um danach gleich einen Ausblick auf 2011 zu wagen. Solide Finanzen seien ihm ganz wichtig. Den Schuldenstand des Landkreises wolle er von derzeit zehn Millionen Euro weiter senken; dies alles vor dem Hintergrund nicht einfacher Rahmenbedingungen. Zwar hätten die Finanzausgleichsverhandlungen dazu geführt, dass der Landkreis um eine Million Euro entlastet werde, jedoch stehe eine spürbare Bezirksumlagen-Erhöhung an und die zurückgehende Umlagekraft erfordere zusätzliche Finanzmittel. Allein aufgrund dieser beiden Aspekte fehlten 3,7 Millionen Euro. Hinzu kämen nicht unerhebliche Mehrkosten beim Personal und im Jugendhilfebereich.
Weiter will der Landrat den Fokus auf die Bereiche Bildung und Weiterbildung („Lernender Landkreis“) sowie Klima- und Umweltschutz richten. Durchaus kritisch waren seine Äußerungen zur Vielzahl von Biogasanlagen und der damit häufig verbundenen Zersiedelung der Landschaft zu interpretieren. Er ging auf die zunehmenden Proteste von Bürgern im Vorfeld des Baus solcher Anlagen ein und ließ durchblicken, dass man nicht nur auf Monokulturen wie Mais setzen, sondern den Anbau von Wildkräutern als alternative Biomasse erwägen sollte. Ganz wichtig sei ihm auch die geplante Imagekampagne samt einem neuen „Onlinemagazin Donau-Ries“.