Seit Monaten hat es in der Region kaum noch geregnet. Ein Gewitterschauer am Montagabend war in vielen Orten der erste nennenswerte Niederschlag seit langer Zeit. Dennoch: Die Auswirkungen der Trockenheit sind im Donau-Ries-Kreis immer deutlicher sichtbar.
So sinken die Pegel der Flüsse und Bäche zusehends. Am Alten Donauhafen in Donauwörth könnte schon lange kein Schiff mehr an der Mauer anlegen, hat sich der Flusslauf doch mehrere Meter weit zurückgezogen. Die Pegel der Baggerseen sind ebenfalls deutlich gefallen. In Riedlingen beispielsweise liegt er schätzungsweise über einen Meter unter dem Normalwert. Im Wemdinger Waldsee ist so wenig Wasser, dass die große Rutsche gesperrt werden musste. Die Fallhöhe aus der Röhre in den Lohweiher ist nach Auskunft der Stadt zu hoch. Altwasser an Flüssen sind trocken gefallen, was für die Tier- und Pflanzenwelt dort verheerende Folgen hat.
Mancher Bach in der Region ist wegen der Trockenheit versiegt
Mancher Bach im Jura-Gebiet ist seit Wochen gänzlich versiegt. Die Ussel in Daiting stellt nur noch ein Rinnsal dar, in der Gailach in Monheim fließt so gut wie kein Wasser mehr. Die Quelle, die im Frühsommer noch das neue Kneipp-Becken im Harburger Stadtteil Brünsee fleißig mit kühlem Nass speiste, liefert nur noch spärlich.
Leidtragende sind auch die Landwirte. Die meisten Wiesen sind verdorrt, die Blätter der Zuckerrüben liegen schlapp auf dem Boden. Die Früchte bekommen durch die Wärme zwar mehr Süße, sind aber viel kleiner als sonst. Der Mais, der normalerweise locker drei Meter hoch wird, aber ein gewisses Maß an Feuchtigkeit benötigt, steht vielerorts kümmerlich da und ist bereits so weit (not-)gereift, dass die Ernte noch im August starten wird. Einzelne Felder sind schon gedroschen. Normalerweise geschieht das erst im September und Oktober.
Risse in Äckern, Gärten und Wegen tun sich auf
Von einem satten Grün rund ums Haus haben sich viele Hausbesitzer längst verabschiedet. Der Rasen ist völlig verdorrt. Bewässern macht kaum Sinn, wird damit doch nur Wasser verschwendet. Eher an eine Steppe als an ein Spielfeld erinnern auch zahlreiche Fußballplätze. Genauer gesagt beschränken sich viele Vereine darauf, den Hauptplatz grün zu halten, während die Trainingsspielfelder, die oft ohnehin über keine Beregnungsanlage verfügen, nicht mehr gegossen werden.
Auf den Äckern, in den Gärten und mittlerweile auch auf Kieswegen tun sich Risse auf. Dies passiert beispielsweise auf dem Radweg zwischen Donauwörth und Felsheim. Der verläuft auf dem alten Bahndamm. Weil die handbreiten Längsrisse eine Gefahr für die Radlerinnen und Radler darstellen, hat die Stadt Donauwörth Warnschilder aufgestellt.