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Schulbauprojekte: Immer mehr Menschen aus der Region engagieren sich
![Die Donauwörther Mondspritzer sammeln Spenden für den Bau der Schule in Indien. Die Donauwörther Mondspritzer sammeln Spenden für den Bau der Schule in Indien.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Der Landkreis Donau-Ries nimmt mit seinem 2017 gestarteten Projekt "1000 Schulen für unsere Welt" eine Vorbildfunktion ein. Nun kommen neue Bauvorhaben dazu.
Die kleine Dorfgemeinschaft Damara Ampara tanzte ausgelassen, die Kinder hatten sich verkleidet - die grenzenlose Dankbarkeit war spürbar. Vor der neu gebauten Schule brannte ein Feuer, das böse Kräfte vertreiben sollte. Es sind Szenen einer Schuleröffnung in Sri Lanka, die Gunter Freissle vom Reisebüro Derpart beschreibt. "Das Gefühl im Herzen, den Menschen durch die Schule so eine Freude zu bereiten, ist fantastisch und nur schwer zu beschreiben", meint Freissle, "Ich wünsche jedem, so etwas einmal erleben zu dürfen." Auf Spendenfinanzierung hat das Donauwörther Reisebüro eines von insgesamt zehn neuen Projekten ins Leben gerufen und finanziert. Der Landkreis stellte die neuen Projekte und ihre Initiatoren nun vor.
Vier Schulbauprojekte kann Landrat Stefan Rößle dabei auf seinen Namen schreiben. Für ihn seien die Vorhaben eine Herzensangelegenheit: "Wenn wir die Welt voranbringen wollen, ist Bildung der zentrale Punkt. Sie ist der Schlüssel für eine zukunftsfähige Weltgemeinschaft."
Landkreis Donau-Ries startete das Hilfsprojekt im Jahr 2017
Rößle hebt hervor, dass der Landkreis Donau-Ries mit seinem 2017 gestarteten Projekt "1000 Schulen für unsere Welt" einen wesentlichen Teil dazu beitrage. Die Aktion läuft mittlerweile bundesweit und hat bereits 156 Schulbauten angestoßen - alleine 44 davon durch zahlreiche Städte, Gemeinden, aber auch Privatpersonen und Unternehmen aus dem Landkreis. "Das ist einmalig im Bereich Entwicklungsarbeit", ist sich der Landrat sicher.
![Das geplante Zentrum in Tansania soll vor allem bildungs- und sozial benachteiligte Kinder der Massai-Stämme unterstützen. Das geplante Zentrum in Tansania soll vor allem bildungs- und sozial benachteiligte Kinder der Massai-Stämme unterstützen.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/1x1.png)
Die Orte, an denen geholfen wird, sind vielseitig: Von Namibia über Indien bis nach Sierra Leone - die Projekte unterstützen Menschen in armen Regionen und vor allem Kinder, die sonst keinen Zugang zu Bildung haben. Die Stadt Nördlingen errichtet mit "Vier Steine für Afrika" eine Sonderschule für bildungs- und sozial benachteiligte Kinder der Massai-Stämme in Tansania. Als Nebenziel soll dieses Vorhaben auch dazu beitragen, dass Mädchen ohne Schulabschluss nicht Opfer von Zwangsheirat und ungewollter Schwangerschaft werden.
Die Donauwörther Mondspritzer engagieren sich in Indien
Weiter südlich, in einem Dorf in Namibia, das wegen seiner geografischen Lage nur schwer erreichbar ist, hat die Karl-Heinz-Feichtinger-Stiftung aus Rain ein Hostel für rund 150 Schülerinnen und Schüler gebaut und ihnen damit neue Chancen für ihren weiteren Lebensweg ermöglicht.
"Wir wollen Menschen helfen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen", meint auch Oberbürgermeister Jürgen Sorré, der als neuer Vorsitzender der Donauwörther Mondspritzer (einer Fußball-Prominenten-Mannschaft) eine Förderschule in Indien vorstellt. Der Verein unterstützt durch Benefizspiele eigentlich Hilfsbedürftige in der Region, hat sich jedoch anlässlich des 50-jährigen Jubiläums im kommenden Jahr Spenden für den Bau eines Klassen- und Lehrerzimmers im Dörfchen Alur zum Ziel gesetzt. "Nicht nur den Menschen in unserer Region soll geholfen werden - die Sonne scheint immerhin überall auf der Welt", erklärt Sorré.
Es gibt auch private Initiativen, unter anderem aus Buchdorf
Auch Privatleute ergreifen Eigeninitiative. Der 30-jährige Dominik Dippner ist einer von ihnen. Nach dem Abitur hielten er und seine Freundin sich sechs Monate in Nepal auf, bekamen das Leben und die Umstände dort hautnah mit. "Die Schüler haben auf dem Boden gelernt, es gab kein fließendes Wasser", erzählt Dippner.
![Dominik Dippner hinten rechts aus Buchdorf hat mit seiner Freundin den Bau einer Schule in Nepal ins Leben gerufen. Dominik Dippner hinten rechts aus Buchdorf hat mit seiner Freundin den Bau einer Schule in Nepal ins Leben gerufen.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Daraufhin habe er den Verein ""Bona Fortuna - Ein Herz für Nepal" ins Leben gerufen, einen Brunnen gebaut und eine Privatschule gegründet. Die Gemeinde und die Grundschule Buchdorf beteiligen sich nun am Neubau von Klassenzimmern dieser Schule in Kathmandu. Buchdorfs Bürgermeister Walter Grob lobt das Engagement der Initiatoren: "Dass junge Menschen so ein Projekt machen, verdient Applaus und Unterstützung."
Dass die Unterstützung der Bildung in ärmeren Ländern wichtig ist, wissen alle Beteiligten. Der Landkreis hat daher das Projekt auch in seine Nachhaltigkeitsstrategie aufgenommen und setzt sich bis 2030 das Ziel, die dafür geeigneten Schulbauprojekte zu nutzen, um freundschaftliche und partnerschaftliche Beziehungen zu südlichen Ländern auf- und auszubauen.
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