Startseite
Icon Pfeil nach unten
Donauwörth
Icon Pfeil nach unten

Landkreis Donau-Ries: Neue Flüchtlinge aus der Ukraine kommen in den Landkreis Donau-Ries

Landkreis Donau-Ries

Neue Flüchtlinge aus der Ukraine kommen in den Landkreis Donau-Ries

    • |
    Ukrainische Flüchtlinge werden am Donnerstag in Donauwörth erwartet.
    Ukrainische Flüchtlinge werden am Donnerstag in Donauwörth erwartet. Foto: Philipp Schulze, dpa (Symbolbild)

    Bereit am Donnerstag, 31. März, werden weitere Busse mit Flüchtlingen in Donauwörth erwartet. Der Landkreis wird die Menschen aufnehmen - der noch vergangene Woche ausgerufene Aufnahmestopp des Donau-Rieser Landrats Stefan Rößle ist vom Tisch. Er schildert, wie viele Personen erwartet werden und was es weiter am Nötigsten braucht.

    "Die Lage ändert sich täglich und stellt uns vor große Herausforderungen", sagt Landrat Stefan Rößle am Mittwoch bei einer Pressekonferenz zur aktuellen Flüchtlingssituation im Donau-Ries-Kreis. Die Ereignisse und ihre Auswirkungen entwickeln eine ziemliche Dynamik und oft verändern sich die Zahlen im Tagesrhythmus. "Dabei gibt es Dinge, bei denen wir noch nach Lösungen suchen."

    Wo ist Donauwörth und wo liegt der Landkreis Donau-Ries? Flüchtlinge müssen sich hier erst einmal zurechtfinden. Und es werden immer mehr.
    Wo ist Donauwörth und wo liegt der Landkreis Donau-Ries? Flüchtlinge müssen sich hier erst einmal zurechtfinden. Und es werden immer mehr. Foto: Helmut Bissinger

    Immerhin läuft nach Rößles Worten die Zuteilung ukrainischer Schutzsuchender inzwischen planbar. Zuletzt hatten chaotische Verhältnisse für Ärger gesorgt. Über die zuständige Bundesstelle in Berlin wurden Busse mit Flüchtlingen angekündigt, für die mitten in der Nacht Helfer bereitstanden und vergeblich warteten, weil die Busse dann gar nicht kamen oder nur einen Bruchteil der erwarteten Menschen brachten. Ab sofort laufe die Zuweisung zuverlässig über das Ankerzentrum. "Am Dienstag haben uns weitere 30 Schutzsuchende erreicht", sagt Rößle, "und für Donnerstag sind 150 angekündigt, die in der Stauferhalle in Donauwörth untergebracht werden."

    Bis Mittwoch waren 523 Flüchtlinge aus der Ukraine gemeldet

    Bis Mittwoch waren im Landkreis insgesamt 523 Flüchtlinge registriert - es können allerdings auch tatsächlich mehr sein, die sich hier aufhalten, die aber privat bei Verwandten oder Bekannten wohnen. Die Meldepflicht greift ja erst nach drei Monaten Aufenthaltsdauer. 244 der gemeldeten Ukrainer sind unter 18 Jahre alt, 123 unter zehn Jahre. 145 der 523 sind in staatlichen Unterkünften untergebracht - 102 im Blumenhotel in Rain, 39 in der Asylunterkunft in Nördlingen und vier in Hainsfarth. Alle anderen privat.

    Der Landrat stellt sich inzwischen auf "Szenario zwei" ein. Das bedeutet, dass nicht wie zunächst angekündigt nach den geltenden Verteilungsschlüsseln 500 Schutzsuchende in den Landkreis kommen sollen, sondern bereits 1000. "Darauf müssen wir uns einstellen", sagt er und appelliert an die Bevölkerung, weitere zur Verfügung stehende Privatwohnungen zu melden. Weniger geeignet seien Gästezimmer, da das enge Miteinander längerfristig zur Belastung werden könne. Vor allem abgeschlossene Wohnungen seien gefragt oder aber größere Objekte.

    Landkreis Donau-Ries: Viele Flüchtlinge haben Bammel vor ländlichem Raum

    Bei der Verteilung der Unterkünfte gibt es laut Landrat Rößle und Ernst Bühringer, Leiter Fachbereich Sozialwesen im Landratsamt, eine große Hemmschwelle: "Viele Flüchtlinge haben Bammel vor dem ländlichen Raum, denn der ist in der Ukraine in aller Regel unterentwickelt. Wir müssen darstellen, dass es bei uns anders ist." Im Alltag sei es allerdings schwierig, das zu vermitteln. Wohnungen in Dörfern würden oft nach Besichtigung abgelehnt. Und eine Familie, der man eine Unterkunft in Harburg angeboten hatte, habe abgesagt mit der Begründung, sie wolle nach Donauwörth. "Unsere ersten Erfahrungen sind, dass Vermittlungen oft aus unterschiedlichen Gründen schwierig sind."

    So sei es beispielsweise für Wohnungseigentümer wichtig zu wissen, dass nicht das Landratsamt die Unterkünfte anmietet, sondern der Vertrag mit den Flüchtlingen zustande komme. Die wiederum beziehen Sozialleistungen, von denen sie die Miete bezahlen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden