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Landkreis Donau-Ries: Kreis Donau-Ries will flächendeckende Rufbusse einführen

Landkreis Donau-Ries

Kreis Donau-Ries will flächendeckende Rufbusse einführen

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    Mit dem NÖ-Mobil hat man im Kreis Donau-Ries gute Erfahrungen gemacht. Das Konzept Rufbus soll nun ausgeweitet werden.
    Mit dem NÖ-Mobil hat man im Kreis Donau-Ries gute Erfahrungen gemacht. Das Konzept Rufbus soll nun ausgeweitet werden. Foto: Jan-Luc Treumann (Archivbild)

    Ein Anruf im Callcenter oder die Buchung über eine App auf dem Smartphone und der Mobilbus steht innerhalb eines überschaubaren Zeitraums quasi vor der Haustür, um einen von A nach B zu bringen. Diese sogenannten „On-Demand-Verkehre“ (also Beförderung auf Anforderung) im Bereich des Öffentlichen Personennahverkehr gelten als eine Zukunftslösung, um weg von starren Fahrplänen in einer Region zu kommen. Gerade in ländlichen Gegenden dienen sie immer häufiger dazu, das bestehende Streckennetz zu ergänzen. Auch der Landkreis Donau-Ries hat sich inzwischen zum Ziel gesetzt, in den kommenden Jahren ein solches System flächendeckend einzuführen.

    Nicht zuletzt die guten Erfahrungen mit dem Lechbus und NÖ-Mobil, beide von einem privaten Verkehrsunternehmen betrieben, haben die politischen Gremien des Kreistages von der Sinnhaftigkeit dieses Modells überzeugt. In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Verkehr und Technologie wurde es konkreter: Nach Auskunft von Juliane Keil vom Fachbereich ÖPNV im Landratsamt muss der Landkreis bei einem flächendeckenden Betrieb unter Einhaltung der aktuell im Nahverkehrsplan festgeschriebenen Angebotszeiten mit Kosten von rund 3,2 Millionen Euro brutto pro Jahr rechnen.

    ÖPNV im Kreis Donau-Ries: Rufbus-System soll stufenweise eingeführt werden

    Sparen ließe sich, wenn die Fahrzeiten verändert, sprich reduziert würden. Keil sprach von jährlichen Einsparungen zwischen 700.000 bis 800.000 Euro, wenn die Strecken nur zwischen 7.30 Uhr und 18 Uhr oder 20 Uhr bedient würden. Das Konzept fußt auf der Einteilung des Landkreises in fünf inzwischen festgelegten „Zellen“, innerhalb derer die Busse unterwegs sind. Zelle 1 umfasst den Raum Nördlingen mit vier Fahrzeugen, Zelle 2 Oettingen mit zwei, Zelle 3 Wemding und Monheim ebenfalls mit zwei, Zelle 4 Donauwörth mit vier sowie Rain und das Lechgebiet mit zwei.

    Die stufenweise Einführung des Systems im gesamten Donau-Ries-Kreis bedarf einer längeren Vorbereitung. In diesem und im kommenden Jahr soll zunächst das künftige Callcenter für eine einheitliche Bestell-Nummer in allen fünf Zellen ausgeschrieben werden. Darüber hinaus ist geplant, den Lechbus und NÖ-Mobil einzubinden.

    Fraktionen im Kreistag sprechen sich für schnelle Umsetzung aus

    Die vorgetragenen Überlegungen der Verwaltung fanden bei den Fraktionen Zustimmung. Gottfried Hänsel erklärte, die CSU/AL-JB-Fraktion stehe zu dem vorgesehenen Konzept. Gut wäre es, damit noch in der laufenden Wahlperiode des Kreistages zu starten. Zu den verhältnismäßig hohen Kosten bemerkte Hänsel, Mobilität koste eben Geld. Wenn das System einmal etabliert sei, bedeute die eine Qualitätsverbesserung für den ländlichen Raum, so der Wemdinger Kreisrat. Eva Lettenbauer (Grüne/Frauen) hob die Wichtigkeit von Buchungen per App hervor und plädierte für eine schnelle Umsetzung, ohne die im Nahverkehrsplan enthaltenen Zeiten zurückzuschrauben.

    Landrat Stefan Rößle sprach sich dennoch für eine möglichst hohe Flexibilität bei den Bedienzeiten aus. Erst vor kurzem habe der Landkreistag darüber informiert, dass die staatlichen Fördermittel für den ÖPNV eventuell gekürzt werden könnten. Vor diesem Hintergrund könne sich die Frage der Finanzierung stellen.

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