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Landkreis Donau-Ries: Gaskunden im Landkreis Donau-Ries haben große Sorgen

Landkreis Donau-Ries

Gaskunden im Landkreis Donau-Ries haben große Sorgen

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    2022 bleiben die Preise für Bestandskunden von Erdgas Schwaben wohl stabil. Doch Neukunden müssen mehr zahlen.
    2022 bleiben die Preise für Bestandskunden von Erdgas Schwaben wohl stabil. Doch Neukunden müssen mehr zahlen. Foto: Sergej Toporkov, Fotolia (Symbolbild)

    Bei Christian Blümm laufen derzeit die Telefondrähte heiß. Der Verantwortliche für die Öffentlichkeitsarbeit bei Erdgas Schwaben muss derzeit viele Fragen beantworten – auch von vielen Kunden aus dem Landkreis Donau-Ries. Erdgas Schwaben ist auch in unserer Region der Grundversorger. Wie viele Haushalte im Landkreis von dem Augsburger Energieversorger beliefert werden, ist nicht bezifferbar. „Aber es ist sicher der Löwenanteil“, sagt Blümm. Und sie alle treiben die gleichen Fragen um: Gibt es genug Gas, damit auch im nächsten Winter die Heizung die Wohnung wärmt? Wie viel russisches Erdgas kommt im Landkreis überhaupt an und vor allem: Wie teuer wird es werden?

    Die gute Nachricht gibt Blümm vorneweg: Für Bestandskunden wird sich im Jahr 2022 der Preis nicht mehr ändern. „Wir haben für das laufende Jahr ausreichend Gas eingekauft und die Kunden behalten den Preis, den sie jetzt haben“, erklärt der Pressesprecher. Nur für Neukunden ist es derzeit deutlich teurer. Neue Tarife wurden erst vor wenigen Tagen angepasst.Dreifach so teuer: Erdgas Schwaben hebt Tarif für Neukunden stark anKrieg in der UkraineDreifach so teuer: Erdgas Schwaben hebt Tarif für Neukunden stark anKrieg in der Ukraine

    80 Prozent des Wärmebedarfs im Landkreis Donau-Ries wird durch fossile Energie gedeckt

    Etwa 80 Prozent des Bedarfes an Wärme im Landkreis wird laut Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft mit fossilen Energieträgern gedeckt – also Öl und Gas. Die Zahlen stammen aus dem Jahr 2020. Öl ist aber nur ein Fünftel dieses Anteils. Die meisten Privatwohnungen werden mit Gas warm, noch mehr setzt die Industrie auf diese Energie.

    Was das Jahr 2023 bringt, kann Blümm, der derzeit auch die Fragen vieler schwäbischer Bürgermeister zu beantworten hat, nicht voraussehen. „Das hängt natürlich von der politischen Lage ab“, macht er klar und blickt dabei nicht nur in die Ukraine, sondern auch nach Berlin. Die Bundesregierung hat angekündigt, demnächst ein Gesetz auf den Weg zu bringen, dass die Gasspeicher bis Dezember zu 90 Prozent gefüllt werden müssen. Derzeit seien diese nur zu 20 Prozent gefüllt – ausreichend für die jetzt noch kälteren Frühjahrswochen.

    Wie viel russisches Gas ist in der Leitung in Nordschwaben?

    „Der Markt ist aber absolut überhitzt“, fasst Blümm zusammen. Denn an den Gas-Lieferungen aus Russland habe sich seit dem Angriff auf die Ukraine nichts geändert. Wie hoch der Anteil an russischem Gas in nordschwäbischen Leitungen ist? „Das ist nicht definierbar“, sagt Blümm. Man kaufe Mengen ein, woher diese dann wirklich kommen, sei auch Erdgas Schwaben nicht bekannt. „Das ist ähnlich wie bei Strom aus der Steckdose – wie der wirklich erzeugt worden ist, weiß der Verbraucher ja auch nicht“, erklärt Blümm.

    Er wagt einen Blick in die Zukunft – vermutlich werde es mehr Gas aus Norwegen und den USA in deutschen Leitungen geben. Erdgas Schwaben arbeite mit seiner Tochterfirma Schwaben Regenerativ aktiv daran, mehr Wärme aus Biomasse zu erzeugen. Ein solches Biomassekraftwerk gibt es bereits im Landkreis Dillingen. Dort werden bereits seit 2008 das Landratsamt, das Krankenhaus und weitere öffentliche Gebäude mit der Energie aus Hackschnitzeln beheizt. Auch in Donauwörth ist ein ähnliches Konzept im Bereich der Neudegger Allee geplant – ob Erdgas Schwaben hier einsteigt ist aber völlig offen.

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